Weisser
Magie liegt der
Glaube zugrunde, dass alles Existierende ein
Bewusstsein hat und dass diese Einheiten miteinander verbunden sind - über die uns offenbare, von vielen als real angesehene Welt hinausgeht. Ein unendliches Netz aus Energien erstreckt sich über die Welt und durch weisse Magie können Sie mit diesem Energienetzwerk interagieren und Ihre wahren Fähigkeiten voll ausnutzen, die Sie ansonsten zum Grossteil unbewusst verkümmern lassen.
Ähnlich wie bei der schwarzen Magie geht es also darum, über sich selbst hinauswachsen zu können, seine Möglichkeiten zu erweitern. Steht bei schwarzer Magie aber der eigene Gewinn im Fokus, ist diese also anfällig für Gier, Missgunst und Machterwerb, steht in der weissen Magie das Interesse zur Verbesserung der allgemeinen Situation, das Erschaffen von Schutz,
Liebe oder
Glück im Vordergrund.
Das Thema weisse Magie ist seit Menschengedenken in unserem Umgang miteinander, sowie mit unserem
Planeten Teil der menschlichen Existenz. Daher führen wir Sie in dem ersten Teil unseres Beitrags mit weisser Magie durch die Epochen der Menschheit - von den ersten Zeichen magischer
Rituale in der Frühgeschichte der Menschen, über die Aufzeichnungen aus dem altägyptischen Reich und der Antike, die Verbreitung im Mittelalter bis zu der Bedeutung weisser Magie in unserer heutigen Welt.
Im zweiten Teil erfahren Sie mehr zu den verschiedenen Bereichen der weissen Magie, also zu den unterschiedlichen Möglichkeiten und Zielen, die ein
Ritual haben kann. Sei es
Voodoo, Liebes- oder
Geldmagie, sowie
Zauber für Schutz oder Stärke - hier werden Ihnen die Unterschiede verständlich und praxisnah vermittelt.
Im dritten Abschnitt gehen wir auf die Frage ein, wie ein magisches
Ritual aufgebaut ist. Da weisse Magie keine einfache, schnell erlernte Praxis ist, sondern eine lange Reise, auf die man sich begibt, erfahren Sie alles von den ersten Schritten auf Ihrem Weg als Schüler weisser Magie über die Vorbereitung einer
Zeremonie bis hin zur Ausführung des tatsächlichen Rituals.
Foto: Alexey Stiop / fotolia Herkunft und Geschichte weisser Magie
Okkultismus in der Steinzeit - die ältesten Zeichen von magischen Ritualen lassen sich bis zurück in die Steinzeit rekonstruieren. Höhlenmalereien, magische Werkzeuge und Steinkreise beweisen, dass
Zauberei schon vor Tausenden von Jahren Teil der menschlichen Spezies war.
Sowie sich der Homo sapiens, der zum eigenständigen Denken fähige Mensch entwickelt hatte, wandte er sich dem Übernatürlichen, der Magie zu. Bereits in diesem frühen Stadium der Menschheitsgeschichte war klar, dass es mehr auf der Welt gibt als das Gegenständliche, das wir sehen oder anfassen können.
Die ältesten magischen Schriften aus Ägypten
Die ersten schriftlichen Überlieferungen von magischen Praktiken stammen bereits aus der Zeit zwischen 2600 und 2200 v. Chr. aus altägyptischen Grabinschriften in Form von Schutzzaubern. Durch in Pyramiden geritzte Texte wurden die mumifizierten Körper von Verstorbenen vor Schlangen geschützt.
Ausserdem liegen aus dieser Zeit zahlreiche Artefakte wie Amulette und Skulpturen vor, die den Träger auf zauberhafte Art und Weise vor verschiedensten Gefahren bewahrten. Auch Liebes- beziehungsweise Bindezauber, Zahlenmagie und Regenerationszauber waren zur damaligen Zeit verbreitet.
Auch der Begriff Magie stammt aus dieser Zeit, allerdings aus dem mesopotamischen Reich. Dort wurde eine Klasse von übersinnlich wirkenden Priestern Mags genannt. Diese im Wortsinn ersten
Magier deuteten unter anderem Träume und gaben Prophezeiungen bekannt.
Weisse Magie in der Antike
Ausgehend von diesen Priestern war weisse Magie sowohl in der griechischen als auch in der römischen Antike weit verbreitet. Liebes-, Wohlbefindens- und
Geldzauber waren besonders beliebt, auch das Erfragen göttlicher Voraussagen war vor wichtigen Entscheidungen selbstverständlich. Hier sei nur an das auch heutzutage noch berühmte
Orakel von Delphi zu denken.
Ebenso wie die magische Praktik wurde auch die rationale wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Übersinnlichen mit grossem Eifer betrieben, unter anderem auch von den grössten philosophischen Persönlichkeiten des antiken Griechenlands, Platon und Aristoteles.
Dämonisierung der Magie im Mittelalter
Einen Dämpfer, zumindest von offizieller Seite, erhielt die weisse Magie mit dem Niedergang des Römischen Reichs und der in Europa immer deutlicheren Vorherrschaft der katholischen Kirche. Die antiken Praktiken widersprachen ihrem Bild des einen allmächtigen Gottes und wurden daher als verwerfliches und gefährliches Werk von
Satan und
Dämonen ausgelegt. Jegliche Zauberei wurde als schwarze oder dämonische Magie verboten, selbst Regenerations- oder
Liebeszauber sowie der Gebrauch von Kräutern oder Schutzamuletten.
Erst im Spätmittelalter kam die Idee auf, dass nicht alle Zauberei dämonischen Ursprungs sein muss, sondern dass Magie auch von der Natur ausgehen kann. Ab dem 13. Jahrhundert wurden einige okkulte Phänomene auf natürliche Weise erklärt, allerdings hielt sich in der katholischen Kirche immer noch grosse Skepsis gegenüber Zauberei.
Weisse Magie in der Neuzeit und Moderne
In der Neuzeit entspannte sich der Umgang mit weisser Magie nach und nach. Das 18. Jahrhundert sah eine Rückkehr zum Okkulten und Mystischen, die in der Romantik mit ihrer Hinwendung zum Übersinnlichen weitergeführt wurden. Im 19. Jahrhundert gründeten sich verschiedene Magierzirkel teilweise mit prominenter Beteiligung, wie der des irischen Dichters W.B. Yeats, was die Rückkehr der weissen Magie in die Gesellschaft weiter festigte.
In der heutigen, weitestgehend säkularen und materialistischen Welt stellen magische Praktiken für viele Menschen einen wichtigen alternativen Weg zu einem erfüllten Leben dar.
Verschiedene Arten weisser Magie
In diesem Abschnitt sollen zwei Bereiche von weissen Zaubern exemplarisch vorgestellt werden. Einerseits wollen wir Sie über Liebeszauber, andererseits über
Schutzzauber informieren. Darüber hinaus erhalten Sie auch einen kurzen Einblick in Voodoo, das ebenfalls weiss-magische
Elemente aufweist, anders als weisse Magie aber grossteils auf Manipulation und Angriffe ausgerichtet ist.
Liebeszauber
Bei Liebeszaubern gibt es mehrere Dinge zu beachten: Schaffen Sie eine romantische Stimmung in ihrem Zuhause, denken Sie positiv an die geliebte Person und bewirken Sie eine Änderung in sich selbst, nicht in dem Anderen. Die Veränderung in der anderen Person wird später folgen.
Die konkrete Umsetzung von magischen Binderitualen kann ganz unterschiedlich erfolgen. Eine Möglichkeit ist das Verbrennen eines mit sieben Knoten versehenen Seidenbandes mit Sandelholz, die sogenannte
Knotenmagie. Ein anderer Liebeszauber sieht vor, dass eine Frau sich selbst und den begehrten Mann aus Ton töpfert, mit persönlichen Gegenständen von ihm ausstattet und die beiden Puppen dann mit einer Seidenschnur zusammenbindet.
Eine weitere Methode ist das Zusammenkleben mit Honig eines eigenen Fotos mit dem einem Foto der umworbenen Person - Gesicht auf Gesicht.
Grundsätzlich ist der geeignetste Tag für Liebeszauber der Tag der
Venus, also Freitag, bei zunehmendem
Mond, da ja auch die Liebe zunehmen soll. Geeignete Farben zur Verstärkung sind grün, die Farbe der Venus oder rot wie die Liebe.
Schutzzauber
Ein bekanntes Beispiel für Schutzzauber ist
Exorzismus, also Dämonenaustreibung. Aber auch präventiv können magische Vorkehrungen getroffen werden, um sich, sein Zuhause oder besondere Orte zu schützen. Zum Beispiel kann eine magische Barriere durch ein
Ritual mit einem speziellen Gesang für die Gottheit Legba um ein Haus errichtet werden. Auch Artefakte wie die schwarze Lampe oder Schutzamulette sind bei der Abwehr und dem Schutz von bösartigen Zaubern essenziell.
Voodoo - eine schwarze Variante von Magie
Solche bösen schwarzen
Zauber stellen zum Beispiel Voodoo-Beschwörungen dar, die allerdings auch einige Überschneidungen mit weissen Zaubern aufweisen, sich aber in ihrer
Motivation unterscheiden. Weisse Magie ist fast ausschliesslich auf Liebe, Glück, Abwehr und Schutz ausgerichtet. Voodoo wiederum häufig für Angriffe und Manipulation genutzt wird.
Zentrale Bestandteile der Voodoo-Religion sind
Wiedergeburt, Orakel-Weissagungen und die Verehrung von Vorfahren und Göttern. Man ist davon überzeugt, dass sich das Verhalten im aktuellen Leben auf das Nächste auswirkt. Das heisst, wer jetzt ein gutes, rechtschaffenes und hilfsbereites Leben führt, wird dafür nach der Wiedergeburt ebenso behandelt werden.
Dieser Glaube spiegelt sich mit der zentralen Rolle von Analogien und dem Zusammenhang von Aktion und Reaktion in der Magie. Die angebeteten Gottheiten haben ganz unterschiedliche Charaktereigenschaften und Aufgaben. So können also je nach Situation verschiedene
Götter beschworen werden.
Das Ritual der weissen Magie
Nachdem Sie nun einige beispielhafte
Zauber kennengelernt haben, wollen wir Sie abschliessend über die Schritte vom Magie-Anfänger Richtung Meistermagier informieren. In diesem Text sollen Sie lediglich einen Überblick erhalten, die tatsächliche Ausbildung von magischen Fähigkeiten ist eine lange Reise.
Sich auf den Weg zum Magier machen
Möchten Sie sich auf die Reise der weissen Magie begeben, nehmen Sie Kontakt zu spirituellen Menschen auf, die bereits Erfahrung mit Magie gemacht haben. Sie können insbesondere von Meistern ungemein viel lernen und ihrem Beispiel folgen.
Begeben Sie sich auch möglichst oft an energiegeladene Orte und stellen sich auf die Arbeit mit Analogien ein sowie mit der Verkettung von Aktion und Reaktion. Diese beiden Punkte sind extrem wichtig bei der Vorbereitung und Durchführung eines magischen Rituals.
Vorbereitung von Ritualen
Um die richtigen Entscheidungen bei einem
Ritual zu treffen, verlässt sich ein Magier nicht auf sein Gehirn oder sein Herz, da ihm selbst nur begrenztes Wissen offenbart ist. Er erbittet die Unterstützung der Götter und des Unterbewussten durch ein Orakel. Dafür gibt es verschiedenste Möglichkeiten:
Kartenlegen,
Runen,
Wahrsagen oder
Meditation.
Auch der richtige Zeitpunkt für ein Ritual muss sorgfältig gewählt werden. Dem Glauben an Analogien folgend sollte bestärkende Magie, wie Liebes-, Geld- oder Glückszauber, bei zunehmendem Mond stattfinden, wogegen Rituale zur Verringerung von Gefahr oder Leid am besten bei abnehmendem Mond durchgeführt werden.
Die
Wochentage sind jeweils einem Planeten zugeordnet, der ebenfalls Einfluss auf die Wirkung des Zaubers hat. Im Folgenden listen wir für Sie die Wochentage auf, mit Ihrem betreffenden Planeten und der Art von Magie, die dadurch gefördert wird.
- Montag (Mond):
Spiritualität, Familie und Beziehungen, Veränderung
- Dienstag (
Mars): Entscheidungen treffen, Hindernisse überkommen
- Mittwoch (
Merkur): Kommunikation, Proben bestehen
- Donnerstag (
Jupiter): Geld, Glück, Gerechtigkeit
- Freitag (Venus): Liebe, Freude, Romantik, Hingabe
- Samstag (
Saturn): Ausdauer, Trennungen vollziehen können
- Sonntag (
Sonne): Gesundheit, Geld,
Selbstbewusstsein
Auch andere Fragen wie
Karma, also der Zusammenhang von Aktion und Reaktion, werden von Magiern bedacht. Dabei können auch frühere Leben einen Einfluss haben. Probleme im aktuellen Leben können durch Fehlverhalten der Seele in früheren Stationen ausgelöst worden sein.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Vorbereitung auf ein magisches Ritual ist eine klare Zielsetzung. Was möchten Sie erreichen? Und wie müssen Sie sich ändern, um dieses Ziel realisieren zu können? Das ist vielleicht der schwerste Teil von weisser Magie, denn es geht darum, sich selbst zu ändern, um eine Veränderung in seinem Umfeld bewerkstelligen zu können.
Ein praktischerer Teil der Vorbereitung ist das Errichten eines Altars. Dieser kann ganz nach ihrem persönlichen Geschmack ausfallen. Kerzen, Kreuze,
Buddha- oder Shiva-Statuen, Pentagramme - Sie müssen sich an ihrem Altar wohlfühlen, denn es ist Ihr ganz persönlicher Ort zur Meditation und zum Gebet.
Ein Ritual durchführen
Zwei wichtige Voraussetzungen in einem Ritual sind, dass der Magier absolut gedankenlos in Meditation ausharren kann und dass er erkennt, aus welcher
Quelle seine Wünsche und Ziele stammen. Dies kann entweder eine göttliche Quelle sein, aber auch eine teuflische. Die Göttliche ist sehr positiv, sie verströmt Liebe und Inspiration. Die teuflische Quelle sät traurige oder wütende
Gefühle und ist sehr gefährlich.
Des Weiteren können auch andere
Geister einen Magier beeinflussen - positiv wie negativ. Die Zahl dieser ist schier unermesslich. Aber auch ganz irdische Impulse lenken einen Magier, so wie sein
Ego, in eine gefährliche Richtung oder sein Umfeld, seine Freunde, Bücher oder Filme, die er gelesen oder gesehen hat. Das Umfeld kann also ein positiver, wie auch negativer Impulsgeber sein, je nachdem, um welche Art von Werk es sich handelt.
Wegen der Schwierigkeit, diese beiden Faktoren umzusetzen, sollte bei einer weiss-magischen Gottes- oder Geisteranrufung anfangs immer ein Mentor anwesend sein, da dies für den Magier sonst sehr gefährlich enden kann. Sind Sie in Ihrem magischen Lernprozess weiter fortgeschritten und beherrschen die Umsetzung der Rituale, können Sie diese auch allein durchführen.
Hat ein angehender Magier den Willen und die Ausdauer, sich auf diese Reise zu begeben, sowie die Bereitschaft, anerzogene und von der Gesellschaft festgelegte Glaubens- und Denkmuster abzulegen, kann er sich auf den Weg der weissen Magie begeben. Der Lohn, der ihn erwartet, ist durch magische Rituale Kräfte in sich wecken zu können, die er für Veränderungen an sich und dadurch auch an seinem Universum benötigt.
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