Tiermagie

Die Tierwelt ist in ihrer Vielfalt kaum zu übertreffen. Es gibt nahezu unendlich viele verschiedene Tierarten und der Mensch hat bis heute noch nicht alle entdeckt. Denn, man denke nur mal an die Tiefen des Meeres, die hauptsächlich unerforscht sind und in denen sich vermutlich noch eine Vielzahl an unentdeckten Arten von Meerestieren befinden. Teilweise haben Tiere einen scharfen und aufgeweckten Verstand und sind ebenso in der Lage, Emotionen und Gefühle zu erleben - genauso wie wir Menschen. Kurzum: Sie sind fühlende Wesen mit einer Seele.

Vor allem in der Welt der Spiritualität und damit auch in der Magie spielen Tiere seit jeher eine wichtige Rolle. Und zwar, weil ihnen symbolisch gesehen teilweise eine starke, magische Kraft nachgesagt wird. Die Rede dabei ist von der Tradition der sogenannten "Krafttiere", beziehungsweise Totemtiere. Tiersymbolik, und teilweise auch die lebenden, echten Tiere sind in der Magie in der Form von Tiermagie in zahlreichen heidnischen Traditionen auch heute noch fester Bestandteil. Diese berufen sich zum Teil auf alte Mythen und Legenden.

Was genau ist die Tiermagie?

Bei der Tiermagie nutzt man die symbolischen Eigenschaften der Tiere, die uns teils aus verschiedensten, alten Kulturen übermittelt wurden und integriert diese auf das eigene, magische Leben. Im spirituellen Sinne kann dies bedeuten, dass man sein persönliches Krafttier beispielsweise als Talisman trägt, damit dieses seine energetische und magische Wirkung entfalten und auf einen selbst übertragen kann. Meist passen diese Tiere und deren Besonderheiten, beziehungsweise Eigenschaften zur eigenen Persönlichkeit und verkörpern das tiefe innere Seelenleben. Tiermagie findet also dann statt, wenn man die Tiersymbolik mit anderen magischen Praktiken vereint, sodass diese gesammelt ihre Wirkung entfalten.

Tiermagie: Kraft- und Totemtiere

Dass den Tieren magische Kräfte nachgesagt werden und sie daher als Symbol, beziehungsweise Kraft- und Totemtier gelten, hat sich in vielen heidnischen Traditionen über die Jahre hinweg als spiritueller Glaube ergeben. Krafttiere kann man als spirituelle Wächter beschreiben, die sich mit dem Menschen verbinden und ihn begleiten.

Tiermagie kann jedoch auch beinhalten, dass in einigen heidnischen Völkern Teile des Tieres in Ritualen verwendet werden. In unserer westlichen Welt vielleicht unvorstellbar, da für uns Tiere, Haustiere und beste Freunde sind. Aber in anderen Völkern und Traditionen oft nicht unüblich. Meist werden die Tierteile für Rituale auch von Tieren gesammelt, die bereits gestorben sind und deren zurückgebliebenen Körperteile man findet.

Im Schamanismus bitten Schamanen häufig um die Unterstützung eines Tiergeistes. Dieser soll dazu dienen, den Schamanen bei seiner Reise in die Anderswelt zu beschützen. Tiermagie soll unter anderem auch dazu dienen, Kraft und Stärke zu verleihen. Ebenso wie dass Praktizierende von Magie die Eigenschaften ihrer Tiergeister annehmen, damit die Magie verstärkt wird.

Des Weiteren gibt es den Glauben, dass Zauberer und Hexen bereits vor vielen Hunderten Jahren das spirituelle Konzept des Tiervertrauten angewendet haben. Dabei soll es ihnen möglich gewesen sein, ihre Seele aus ihrem Körper heraustreten zu lassen und ihrem "Tiervertrauten" zu übergeben. Vor allem Kröten, Schlangen, Katzen, Füchse und Hasen sollen dabei eine Rolle gespielt haben.

Nachfolgend haben wir für Sie eine Liste mit einigen der wichtigsten Tieren zusammengestellt mit einem kurzen Überblick darüber, welche Bedeutung sie jeweils in der Tiermagie haben können.

Tiermagie: Welche Bedeutung steckt in ihnen?

Tiermagie: Traditionelle und spirituelle Bedeutung der Tiere

Adler: Vision, Klarheit, Mut, spirituelle Kraft, Stärke, Weisheit, Intelligenz, Erneuerung, Schöpfung

Bär: Urkraft, Transformation, Astralreisen, Veränderung

Biene: Unsterblichkeit, Reinheit, Weisheit, geheimes Wissen, Geist, Wiedergeburt

Delfin: Gleichgewicht, Freiheit, Harmonie, Weisheit, Vertrauen

Eule: Freiheit, Geduld, Wandlungsfähigkeit, Wahrheit, Einsicht, Wachsamkeit

Fuchs: List, Intelligenz, Schutz, Weisheit, Beharrlichkeit, Klugheit, Versorgung

Stier: Auferstehung, Fruchtbarkeit

Schmetterling: Wiedergeburt, Seele, Metamorphose

Katze: Mysterium, Sinnlichkeit, Weisheit, Wiedergeburt, Magie

Libelle: Lichtkraft, Wahrheit, Schnelligkeit, Anmut, Veränderung

Schildkröte: Langes Leben, Weisheit, Orientierung

Schwan: Schönheit, Liebe, Mystik, Seele, Träume, Intuition, Sensibilität, Unschuld

Pferd: Ausdauer, Freiheit, magische Kräfte, Bewegung, Kraft, Vitalität

Hase: Pflege, Auferstehung, Wachsamkeit, Balance, Jugend

Gans: Glück, Treue, Fruchtbarkeit, Unschuld, Wachsamkeit

Wolf: Loyalität, Ritual, Lehre, Stabilität, List, Lernen, Durchhaltevermögen

Schlangenmagie

Auch wenn die Schlange wohl nicht unbedingt zum Lieblingstier der meisten Menschen gehört, so hat sie doch eine kraftvolle Symbolik. Denn in der Mythologie verbindet man die Schlange mit dem Kreislauf des Lebens: Leben, Tod und Wiedergeburt. Beispielsweise heisst es in Schottland, das eine aus ihrem Loch hervorkommende Schlange ein Zeichen für den bevorstehenden Frühling ist.

Krafttiere gelten als unseren Spiegel der Seele. Sie können uns in geistiger Form auf unserem Lebensweg begleiten, wenn wir es denn zulassen und an ihre kraftvollen und magischen Eigenschaften glauben. Auch beispielsweise Tierorakel, besser gesagt das Krafttier-Orakel kann uns Aufschluss darüber geben, welches Krafttier zu uns gehört und uns begleiten kann. Vor allem aber auch einen Kontakt zur geistigen Welt herstellen und uns leiten, wenn wir eine Führung brauchen.

Tiere können uns auf spiritueller Ebene aber auch Schutz bieten und zum Beispiel bei Ritualen unterstützend und begleitend zurate gezogen werden, wenn ein Schutzzauber durchgeführt werden soll. Die starke magische Kraft des Tiergeistes kann sich wie eine Schutzmauer vor den Anwender/die Anwenderin des Rituals stellen.



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