Schon die Germanen glaubten an die den
Runen innewohnende
Magie und haben diesen mächtige Kräfte nachgesagt. So wird beispielsweise in dem Gedicht "Hávamál" erwähnt, dass der Gott Odin (einer der Hauptgötter aus der germanischen
Mythologie) neun Nächte an einem Baum hing, nicht getrunken oder gegessen hat und von einem Speer durchbohrt war, um das Wissen über die Runen zu erlangen.
In der isländischen Mythologie hört man oft, dass die Wikinger bereits
Runenmagie genutzt haben und auch in spätmittelalterlichen Volksliedern wurden Runen erwähnt, mit deren Magie man das Interesse und die
Liebe eines Mädchens erlangen wollte. Die Runenmagie scheint also schon im frühzeitigen Mittelalter erfunden worden zu sein und hat seitdem ihren festen Platz in der Welt der Magie.
Glaubt man also den zahlreichen Sagen über die Runen, so enthalten diese magische Kräfte und können zudem die
Zukunft vorhersagen. Auch sollen die Runen vor Unglück schützen können.
Foto: Svitlyk / Shutterstock.com Magische Runen mit langer Tradition und Geschichte
Runen sind schon Jahrtausende alt und wurden bereits auf zahlreichen Felszeichnungen, vor allem in Skandinavien, aber auch in anderen Teilen der Welt gefunden. Die Runen werden meist als Buchstaben einer anderen Sprache beschrieben, doch sie sind so viel mehr als das. Auch, wenn das
Futhark das erste germanische Alphabet ist. Hinter dem Begriff "
Rune" verbirgt sich die Bedeutung "Geheimnis", oder auch "Mysterium". Jedes Symbol der Runen hat eine eigene, tiefere Symbolik und Bedeutung, die nicht nur die Sprache beinhaltet. Seit jeher schon werden die Runen als Hilfsmittel für Wahrsagungen und
Rituale verwendet, da die Schriftzeichen bekanntermassen als magisch gelten. Runen gibt es in vielen verschiedenen Arten. Wir beschäftigen uns in diesem Beitrag näher mit dem Futhark - das Runenalphabet aus 24 Runen.
Das Ältere Futhark
Die Runen des Älteren Futhark bestehen aus insgesamt 24 Symbolen, die bereits in Nordeuropa, beispielsweise Skandinavien, um 200 bis 800 n. Chr. als Schriftzeichen verwendet wurden. Die Bezeichnung "Futhark" leitet sich von den ersten sechs Anfangsbuchstaben der Runen ab: Fehs, Uruz, Thurisaz, Ansuz, Raidho und Kennaz.
Das Futhark gilt als das ältestes Runenalphabet, und man vermutet, dass dieses Runensystem von alten Kursiv-Schriften abstammt. Besser gesagt von einer Nordkursiv-Schriftart oder aber auch vom lateinischen Alphabet selbst. Erste Runenzeichen entdeckte man auf Holz, Stein oder auch Knochen, in oder auf diese geschnitzt oder gemalt wurden. Die ältesten Runen wurden beispielsweise auch in der Türkei, im Iran bis hin zu England und Indien entdeckt. In Schweden, in einer Wikingersiedlung entdeckte man die erste Verwendung der Runen, welche bis in die Zeit um 400 n. Chr. zurückzuführen sind. Allerdings gibt es keine schriftlichen Aufzeichnungen, die genau belegen, wann die Runen erstmals erschaffen wurden.
Runenmagie & Mythologie
In der nordischen
Mythologie heisst es, dass all das Wissen, was die Menschen über die
Runenmagie erlangt haben, vom nordischen Gott Odin abstammt. Laut der nordischen Mythologie soll Odin insgesamt neun Tage und neun Nächte am
Weltenbaum Yggdrasil gehangen und dort das Wissen der Runen erhalten haben. Odin hat sich laut dem
Mythos selbst geopfert und war danach imstande, das Wissen und die Weisheit der Runen weiterzugeben an
Magier und
Zauberer. Diese nutzten dann wiederum das Wissen über die Runen für magische Zwecke, wie beispielsweise Weissagungen und
Zauberei. In der nordischen Mythologie gibt es unzählige Geschichten darüber, wofür und wie die Runenmagie eingesetzt wurde. Eine der bekanntesten ist die, in der Loki, der nordische Gott des Feuers, und Odin mithilfe der Runen einen magischen Speer erschaffen haben, der immer und ausnahmslos sein Ziel treffen würde.
In der nordischen Mythologie ist jede
Rune einer Gottheit, einem Tier oder einer anderen Wesenheit zugeordnet und mit dieser verbunden. So steht die Rune "Fehu" beispielsweise für Vieh und Thurisaz steht in Verbindung mit einem Riesen.
Anders als unsere heutigen, modernen Alphabetformen, haben die Runen ihre ganz eigenen Bedeutungen und sind verbunden mit universellen Kräften. Diese ändern sich über die Zeit hinweg und können sich ebenfalls weiterentwickeln. Dies bedeutet in der Folge, dass die Runen auch heute noch genauso relevant und bedeutsam sind wie vor tausenden von Jahren. Runen können subjektiv gedeutet werden und werden meist von der jeweiligen Magieform abhängig interpretiert.
Jede einzelne Rune besteht aus drei Aspekten:
1. Das jeweilige Symbol der Rune
2. Der Name der Rune und was er bedeutet - kombiniert mit dem Wert der Buchstaben sowie seinem Klang
3. Die energetische Struktur und den Geist, die der Rune innewohnen
Die insgesamt 24 Runen des
Futhark sind in drei Gruppen von jeweils acht Runen aufgeteilt: die Aettir (Familien). Fehu, Hagalaz und Tiwaz sind die sogenannten "Mutterrunen" dieser drei Gruppen.
Die 24 Runen des Futhark und ihre Bedeutung im kurzen Überblick:
Fehu - Vieh: Wohlstand, Reichtum, Hoffnung, Erfolg
Uruz - Auerochse: Kraft, Mut, Weisheit, Selbst
Thurisaz - Riese: Vitalität, Macht, Kraft
Ansuz - Gottheit: Vertrauen in höhere Macht, Inspiration, Magie, Zauberkraft
Raidho - Reise: Kommunikation, neue Perspektiven, Bewegung
Kenaz - Fackel: Leidenschaft,
Feuer, Lebensenergie,
Kreativität
Gebo - Geschenk:
Harmonie,
Treue, Partnerschaft, Gabe
Wunjo - Freude: Frieden, Fröhlichkeit, Harmonie, Wohlstand
Hagalaz - Hagel: Gleichgewicht,
Offenbarung, Vollkommenheit, Harmonie
Naudhiz - Not: Kraft, Selbstverwirklichung, Willenskraft
Isa - Eis: Stille, Willenskraft, Klarheit, Konzentration
Jera - Jahr: Lebenszyklus, Harmonie, Reife, Veränderung
Eihwaz -
Eibe: Stärke, Vertrauen, Widerstandskraft, Zielstrebigkeit
Pertro - Würfelbecher: Geheimnis,
Schicksal, Wissen,
Karma
Algiz - Schutz: Schutz vor dem Bösen,
Glück, Lebenskraft,
Intuition
Sowilo -
Sonne: Erfolg, Hoffnung, Kraft, Sieg, Bewegung
Tiwaz - Tür (Gott): Treue, Sieg, Gerechtigkeit, Erfolg, Autorität
Berkano -
Birke: Geborgenheit, Zyklus, Zuhause, Frieden, Fruchtbarkeit
Ehwaz - Pferd: Entwicklung und Fortschritt, Loyalität, Vertrauen, Zusammenarbeit
Mannaz - Mensch: Selbsterkenntnis, Intelligenz, Wissen, Menschlichkeit
Laguz - Wasser: Lebenskraft, Vitalität, Erneuerung, Träume
Ingwaz - Ing (Gott): Wachstum, Fürsorge, Wärme
Dagas - Tag: Bewusstsein, Hoffnung, Glück, Loslassen, Verwirklichung
Othala - Natur: Erbe, Familie, Zugehörigkeit, Gemeinschaft, Wohlstand
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