Schon seit der Antike war der Glaube an
Besessenheit vorhanden und so wurden Austreibungen vorgenommen, bei denen die
Exorzisten dem Teufel und den
Dämonen den Garaus machen. Um die
Austreibung von Teufel und Dämonen und um den
Exorzismus ranken sich eine Menge Mythen. Dieses Thema ist polarisierend und faszinierend. Vor allem die katholische Kirche kümmert sich noch sehr aktiv um die Austreibungen. So will angeblich der Vatikan 3000 neue Teufelsaustreiber im Kampf gegen das Böse und den Teufel einsetzen. Das geht aus zahlreichen Zeitungsberichten hervor.
Doch auch in einigen nichtchristlichen Religionen gab es Exorzismus. So waren Exorzisten auch im Islam, Alten Orient, Hellenismus und Judentum bekannt. Auch werden gegen Dämonen und schädliche Geister Schamanistische Exorzismen zur Austreibung eingesetzt.
Foto: Iakov Kalinin / stock.adobe.com Was bedeutet Austreibung?
Der Begriff
Austreibung, auch Exorzismus (Lateinisch exorkismós = Hinausbeschwören) genannt, bezeichnet in verschiedenen Religionen bestimmte
Rituale mit denen vermutete Dämonen oder auch der Teufel aus Dingen, Orten, Tieren oder Menschen ausgetrieben werden sollen. Als Besessenheit wird der Zustand bezeichnet, wenn Tiere oder Menschen als vermutlich betroffen angesehen werden. Der jeweilige Kulturkreis bestimmt die Festlegung eines solchen Zustandes. Doch kann man wirklich erkennen, ob der Nachbar, der Kollege oder ein Bekannter von Dämonen oder vom Teufel besessen ist? Gibt es verschiedene Formen von Besessenheit und wann ist eine Austreibung wirklich notwendig oder wann sollte ein Arzt konsultiert werden?
Besessenheit oder Krankheit?
Schon jeder Nichtchrist ist in der Vorstellung der Christen vom Teufel befallen und daher ist bereits die Taufe eine Art
Austreibung und stellt eine Form des Exorzismus dar.
Ist jemand besessen, dann ist das ein Phänomen, bei dem sich ein Dämon oder ein Geist für eine Zeit mit dessen Körper verbindet. Während dieser Zeit wird dann der "ursprüngliche" Besitzer des Körpers entweder vollkommen oder zumindest zum Teil verdrängt.
In der Psychiatrie, der klinischen Psychologie sowie der modernen Medizin werden heutige Krankheiten wie Psychosen, Epilepsie oder Neurosen oftmals mit diesem Phänomen in Zusammenhang gebracht. Es wird hierbei meist von einer psychischen Störung oder einer organischen Krankheit ausgegangen.
Austreibung - kann das jeder?
Sicherlich ist die Tätigkeit eines
Exorzisten durch viele fantastische Geschichten sehr ausgeschmückt, was zuletzt den Filmen zu verdanken ist, doch eben diese entsprechen nicht der Wirklichkeit. Die Arbeit des Exorzisten geht viel weiter, denn sie beginnt bei dem aktiven Zuhören und dem Fragen. Im Grunde verschafft er sich zu Beginn einen Überblick, so wie ein normaler Arzt und schaut, wie die jeweilige Person auf bestimmte Dinge reagiert: Gebet, Kommunion und andere christliche Dinge. Ausschlaggebend ist dann die Reaktion. Die Exorzisten der katholischen Kirche sind sich sicher und garantieren, dass es solche Dinge gibt, wie das Reden in einer fremden Sprache oder ganz unerklärliche Kraftausbrüche. Muss eine
Austreibung vorgenommen werden, dann muss das Ritual dafür nach einem festen Muster durchgeführt werden, so sagt es das Kirchenrecht.
Den Beruf "Fachmann Exorzist" für Austreibungen gibt es nicht, sondern man kann sich nur durch die Materie durcharbeiten und Erfahrungen sammeln. Der genaue Ablauf einer Austreibung ist durch einen Leitfaden beschrieben und dieser ist vom Vatikan veröffentlicht. Nur Bischöfe erhalten ihn und somit werden Missbräuche verhindert.
Somit ist dieses Thema auch weiterhin noch in einigen Religionen aktuell, selbst wenn es gefühlsmäßig eigentlich so gar nicht in unsere Zeit passt.
Rechtliche Hinweise