Das Horoskop der Maya

Den 21.12.2012 werden viele von uns wohl so schnell nicht vergessen, denn das Datum stand damals für die Maya-Prophezeiung über das Ende der Welt, wie wir sie kennen. Unsicherheiten, Weltuntergangsstimmung, Apokalypse ... tatsächlich ist nichts passiert.

Nochmal Glück gehabt.

Das wiederkehrende Ende der Welt basierte darauf, dass dieser Tag gleichzeitig der letzte Tag im Maya-Kalender war. Tatsächlich markiert dieses Datum den Berechnungen der Maya zufolge das Ende einer etwa 5.000-jährigen Periode der sogenannte 13 Bak´tun. Und damit den Beginn eines neuen Zyklus. Vergleichbar mit einer Zeitenwende oder mit dem Millennium. Am 31.12.1999 haben wir alle den ersten Schritt in ein neues Jahrtausend gemacht.

Doch nicht nur das allein sorgt für eine Faszination, die bis heute anhält.

In diesem Artikel betrachten wir die Mayakultur, ihren bekannten Tzolkin-Kalender und das Horoskop der Maya ein wenig genauer.

Supermacht Maya?

Das Volk der Maya ist umgeben von vielen geheimnisvollen Geschichten und Legenden.

Der Ursprung der Mayakultur lässt sich nach Yucatán im Golf von Mexiko zurückverfolgen. Die Entstehung der Zivilisation wird mit etwa 3.000 v. Chr. angegeben. Etwa um 1000 n. Chr. soll die Mayakultur langsam zerfallen sein.

Über die Zeit hat sich diese uralte Hochkultur weiter verbreitet über die Grenzen von Mexiko hinaus nach Belize, El Salvador, Guatemala und Honduras. Unzählige Stätte und Ruinen sind Zeugen der Zeit.

Mathematik, Astronomie, Astrologie, Architektur, Landwirtschaft, Kunst und Kunsthandwerk - die Mayakultur gilt als eine der höchst entwickelten Zivilisationen ihrer Zeit. Intelligent und fortschrittlich, mit eigener Sprache.

Monumentale Tempel und Paläste mit Reliefs und Wandmalereien, ein hoch entwickeltes Schriftsystem, das mathematische Konzept der Null, hochkomplexe Kalendersysteme - die Errungenschaften der Maya fesseln selbst heute noch die Menschheit.

Götter waren in ihrer Darstellung ebenso wie Menschen sterbliche Wesen, die durch Opfergaben am Leben gehalten wurden. Rituale und Zeremonien galten als ein wichtiger Bestandteil des täglichen Lebens. Auch heute noch hält die indigene Völkergruppe an alten Traditionen fest. In vielen Gebieten werden immer noch ihre Sprachen gesprochen.

Mit der Entschlüsselung ihres Schriftsystems wurde klar, dass die Maya zwar naturverbunden, aber bei weitem nicht so friedliebend waren, wie es den Anschein hatte. Ständige Kriege zwischen den Stadtstaaten und Menschenopfer schienen an der Tagesordnung gewesen zu sein.

Die vernichtenden Kriege sollen zusammen mit Raubbau, Klimaveränderungen, modifizierten Handelsrouten und Überbevölkerung wahrscheinlich für den Untergang der Mayakultur verantwortlich gewesen sein.

Der Tzolkin-Kalender und das Horoskop der Maya

Der sogenannte Tzolkin-Kalender ist einer der drei Maya-Kalendersysteme. Er meint nicht Zeit, wie wir sie verstehen. Es geht vielmehr um die Schöpfung, um die Energie und Qualität eines Tages. Um jahreszeitliche und religiöse Besonderheiten. Er wurde wahrscheinlich für verschiedene Rituale und zum Wahrsagen verwendet. Gleichzeitig gilt der Tzolkin-Kalender auch als Basis für das Horoskop der Maya.

Er beinhaltet dreizehn Perioden mit jeweils 20 Tagen, also insgesamt 260 Tage und orientiert sich im Gegensatz zu unserem nicht an Sternbilder oder Planeten, sondern basiert auf einer Kombination von Sonnen- und Mondkalender sowie ihrer eigenen Zahlenmystik.

Ebenso beginnt der neue Tag nicht um Mitternacht, sondern mit Sonnenaufgang. Dies ist wichtig bei der Berechnung des eigenen, sogenannten Nahuales. Wenn die Geburtszeit vor Sonnenaufgang liegt, muss der Vortag der Geburt genutzt werden.

Im Horoskop der Maya wird einem Menschen ein Nahuales, was für einen Aspekt beziehungsweise Tagessiegel steht, zugeordnet. Es gibt 20 Nahuales, die jeweils alle mit einer der vier Himmelsrichtungen korrespondieren.

Diese sind vergleichbar mit den Elementen in unserer Astrologie und der Einteilung nach Luftzeichen, Wasserzeichen, Feuerzeichen und Erdzeichen. Ähnlich ist auch, dass Menschen mit derselben Himmelsrichtung besonders gut harmonieren und eine tiefere Verbindung eingehen können, wie bei der Einteilung nach den Elementen.

Zudem gibt es 13 galaktische Töne (auch als Absichten bezeichnet), die die Nahuales näher bestimmen. Analog wie bei uns beispielsweise der Aszendent, mit seinen Eigenschaften, Einfluss auf das Sternzeichen nimmt.

Die 20 Nahuales im Maya-Horoskop und ihre Bedeutung

Osten
Imix - Krokodil: Kreativität, Euphorie, Tatendrang, Toleranz, Einfühlungsvermögen, Intuition, Visionäre

Chiccan - Schlange: Ausstrahlung, Hingabe, Stärke, Intuition, Selbstbewusstsein, Aura der Weisheit

Muluc - Wasser: Sensibilität, Emotionalität, Tiefgründigkeit, Kreativität, Energie, Dynamik, Anpassungsfähigkeit

Ben - Mais: Fairness, Loyalität, Ausgeglichenheit, Ideenreichtum, praktische Veranlagung, Führungsqualität

Calan - Erde: Talent, Intelligenz, Rationalität, Vernunft, Logik, Kontrolle, Ratgeber


Norden
Ik - Wind: Fantasie, Optimismus, Anpassungsvermögen, Träumer, Natur, Romantik

Cimi - Tod: Sanftmut, Organisationstalent, Gelassenheit, Geduld, Disziplin, Intuition, Lebensfreude

Oc - Hund: Freundlichkeit, Loyalität, Treue, Mut, Warmherzigkeit, Attraktivität

Ix - Jaguar: Überdurchschnittliche Intelligenz, Neugier, Rationalität, Mut, Geduld, Geheimnis

Eznab - Feuerstein/Messer: Hilfsbereitschaft, Intellekt, Ehrlichkeit, Gerechtigkeitssinn, Aktivität


Westen
Akbal - Nacht: Kreativität, Vorstellungskraft, Neugierde, Intellekt, Diplomatie, Verlässlichkeit

Manik - Hirsch: Taktgefühl, Elan, Energie, Ehrgeiz, praktisches Geschick, Unabhängigkeit

Chuen - Affe: Charisma, Lebensfreude, Einfallsreichtum, Humor, Cleverness, Ruhe

Men - Adler: Intelligenz, Souveränität, Zielstrebigkeit, Blick für das Wesentliche, Freiheit, Einfühlungsvermögen, Spiritualität

Cauac - Sturm: Empathie, Feingefühl, Fürsorge, Sanftmut, Neugier


Süden
kan - Eidechse: Einfühlungsvermögen, Sinnlichkeit, Kommunikation, Hingabe, Neugier

Lamat - Stern: Warmherzigkeit, Harmonie, Intuition, Glück, Heimatverbundenheit, Freude, Familie

Eb - Strasse: Hilfsbereitschaft, soziales Engagement, Fleiss, Rücksichtnahme, praktische Veranlagung

Cib - Geier/Eule: Einfühlungsvermögen, Weisheit, Selbstreflexion, Introvertiertheit, innere Stärke

Ahau - Sonne: Enthusiasmus, positive Energie, Feingefühl, Kreativität, Optimismus, Tapferkeit, Romantiker

Die 13 Töne und ihre Eigenschaften im Maya-Horoskop

Hun: Durchsetzungsvermögen, Selbstbestimmung, Teamfähigkeit, Tatkraft

Ka: Ausgeglichenheit, Empfindsamkeit, Einfühlungsvermögen, Charisma

Ox: Ruhelosigkeit, Kommunikationstalent, Taktgefühl, Tatendrang

kan: Stabilität, Treue, Wertebewusstsein, Ordnungsliebe, Erdung

Ho: Scharfsinn, Neugier, Forschungsdrang, Organisationstalent

Uac: Dynamik, Flexibilität, Diplomatie, Innovationsgeist, Offenheit

Uus: Zielstrebigkeit, Wahrheitsliebe, Effizienz, Moral, Scharfsinn, Gerechtigkeit

Uaxac: Ordentlichkeit, Sorgfalt, Fairness, Disziplin

Bolon: Voraussicht, Ausdauer, Perfektionismus, Leistungsbereitschaft, Vollendung

Lahun: Verantwortung, Realismus, Regeltreue, Teamgeist, Manifestation

Buluk: Elan, Schöpfergeist, Antriebskraft, Einfallsreichtum, Veränderung

La Ka: Erinnerung, Intellekt, Weisheit, Verstehen, Zusammenführung

Oxlahun: Beharrlichkeit, Kreation, Autorität, Ungeduld, Vervollkommnung

Für einen neuen Blick

Das traditionelle Wissen der Maya, modern interpretiert, ist eine Quelle der Inspiration, um neu zu denken und zu verstehen.

Uns selbst und das Leben in seiner Komplexität. Unsere kosmische Schöpferkraft und Talente zu sehen, unsere Sonnen- und Schattenseiten zu entdecken. Unser inneres Wissen zu entfesseln. Unsere wichtigsten Lernprozesse wahrzunehmen. Erkenntnisse, über das persönliche Miteinander sowie das Wachstum innerhalb der Gesellschaft zu erlangen.

Und durch das Wissen um die Nutzung der Energien der Töne, zum bewussten Gestalter unserer Zukunft zu werden. Dem Weg unserer Lebensaufgabe zu folgen und dem höheren Ziel im Leben.

Das Horoskop der Maya unterscheidet sich wesentlich von den uns bekannten 12 Sternzeichen und Horoskopen. Hier sind es die 20 Nahuales und 13 Töne, die die Persönlichkeit eines Menschen prägen. Doch auch sie können Interessantes offenbaren.


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