Was, wenn die Erde vor uns Menschen bereits von anderen Lebewesen von anderen
Planeten aufgesucht worden ist? Auf diese Vorstellung beruht jedenfalls die
Prä-Astronautik. Beweislagen gäbe es viele, so behaupten manche zumindest. Wie sonst will man sich Bauwerke wie die Pyramiden, Stonehenge oder die Nazca-Linien erklären, architektonische Meisterwerke aus einer Zeit vor der heutigen hoch entwickelten Technologie? Die Pseudowissenschaft geht aber noch weiter und behauptet, die
Ausserirdischen würden seit Jahrtausenden das Leben auf unserem Planeten kontrollieren und lenken. Worauf bezieht sich die Prä-Astronautik und ist an der Wissenschaft tatsächlich etwas dran?
Foto: IM_photo / Shutterstock.com Zentrales Konzept der Prä-Astronautik
Im Vordergrund steht die Annahme, dass Ausserirdische unsere Welt in historischer Zeit besucht und sich mit Menschen gepaart haben. Dazu gehört auch die Annahme, dass jene
Aliens die Kultur und Technologie des Menschen geprägt haben. Dabei bieten neu interpretierte mythologische und religiöse Texte die Hauptgrundlage für die These. Die Schöpfung wird als gentechnisches Experiment der Ausserirdischen gesehen und das Erscheinen Gottes als die Landung eines Ufos oder ausserirdischen Raumschiffs. Ausserdem werden in der Prä-Astronautik immer wieder archäologische bauten oder architektonische Überreste gedeutet und im Widerspruch der etablierten Archäologie verstanden.
Die Anfänge der Prä-Astronautik
Schon im 19. Jahrhundert fand sich eine Grosszahl an Schriftstellern, Denkern und Autoren, die darüber spekulierten, ob nicht doch
Aliens frühe menschliche Kulturen mit ausserirdischer Technik versorgt haben könnten. Viele unter ihnen gingen selbst davon aus, dass der Mensch von Aliens abstammt oder sich Ausserirdische seit Jahrtausenden mit manchen menschlichen Völkern paaren.
Mitte der 50er-Jahre fing das Interesse an Ufos und ausserirdischem Leben an stark zu wachsen und ebenso die Anzahl von Schriftstellern, Journalisten und Wissenschaftlern, die anfingen, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Unter ihnen grosse Namen wie der italienische Schriftsteller und Journalist Peter Kolosimo, der russische Mathematiker Matest M. Agrest oder der Science-Fiction-Schriftsteller Chaurroux.
Cosmic Garbage
Grosses Aufsehen erregte ein Artikel namens "Cosmic Garbage", also "kosmischer Müll" des Astrophysikers Thomas
Gold. Der Amerikaner stellte in seinem Artikel die These vor, dass die Menschheit vom Abfall der
Ausserirdischen entstanden sei, die weit vor unserer Zeit auf der Erde verkehrt hätten. Die Frage, ob wir Menschen bereits in der
Vergangenheit Kontakt mit Aliens gehabt haben, brachte 1963 der Astronom Carl Sagan auf. Er bezog sich auf eine Vielzahl Artefakte im Sonnensystem und auf der Erde, die er glaubte, sie seien von Aliens bei ihren frühen Besuchen auf der Erde hinterlassen worden.
Der grosse Erfolg
Die grösste Reichweite und Beliebtheit erlangte die These des Schweizers Erich von Däniken aus seinem ersten Werk "Erinnerungen an die
Zukunft". In diesem will er die Hypothese belegen, dass die Menschen schon seit vielen Jahren Kontakt mit
Ausserirdischen gehabt haben. Er bezieht sich dabei auf materialistische Beweise und argumentiert, dass die Urmenschen, die zu jener Zeit primitiv gelebt hätten, ja wohl nicht wie aus dem Nichts Hochkulturen wie die Sumerer oder das alte Ägypten entwickelt haben können.
Weiter Bergauf
In den darauffolgenden Jahren wird die
Prä-Astronautik immer beliebter und der Begriff erfährt einen wahren Boom. In den 70er-Jahren wurden Zeitschriften wie "Ancient Skies" herausgegeben, Serien und Dokumentarfilme gedreht und unzählige Bücher zu der Frage verfasst, inwiefern unsere
Beziehung zu ausserirdischen Lebewesen wohl aussehen mag.
Kritik an der Prä-Astronautik
Doch die These ist nicht ganz wasserdicht und wird zunehmend kritisiert. Im besonderen Fokus: Der Bestseller Autor Däniken, der des rein kommerziellen Denkens und Interesse bezichtigt wird. Alle Befunde der
Prä-Astronautik können ausserdem von Einzelpersonen oder Wissenschaftsgemeinden widerlegt werden. Leider wird die Theorie, dass die Menschen schon seit ihrem Beginn ein enges Verhältnis zu
Ausserirdischen pflegt, von den Institutionen und Akademien der Geistes- und Naturwissenschaften abgelehnt. Sie werfen den Verfechtern die These vor, nur selektive Informationen zu beziehen und ihre Quellen nicht kontextuell einzubinden.
Bis an die Grenzen des Universums ...
Ausserdem scheint es die Vertreter der These würden die kulturelle Schaffenskraft der frühen Epochen schlichtweg unterschätzen. Das Konzept der Prä-Astronautik liefert keinerlei Lösungsansätze oder Erklärungsversuche für das Entstehen von Kultur und Intelligenz. Wenn sie gefragt werden, woher denn die Ausserirdischen abstammen, wird erklärt, dass diese wiederum von anderen Ausserirdischen beeinflusst wurden - so wird die These bis an die Grenzen des Universums getrieben.
Wenn die Ursprungskultur aus sich selbst heraus entstanden worden sein soll, dann sprechen die Vertreter dieser These der Menschheit eben genau diese Eigenschaft ab. Falls jene Ursprungskultur von einem Schöpfer oder Gott geschaffen worden wäre, so wäre die Prä-Astronautik nur eine weitere Form des Glaubens an den Kreationismus. Woran man glaubt, ist schlussendlich einem selber überlassen. Wichtig ist es jedoch, sich in jedem Fall auf die richtigen Quellen zu verlassen und zu recherchieren!
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