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Zen-Schlag

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Der Zen-Schlag dient dazu, den Schüler zu belehren, wenn er seine Konzentration verliert. Ausgeführt wird er mit dem Kyosaku, einem Stock. Der Stock hat eine Länge von 90 cm und ist aus Eiche oder Esche gefertigt. Eine Seite ist viereckig und das andere Ende ähnelt der Form eines Paddels.

Zen-Schlag Foto: ©  Alina Vaska @ shutterstock
Foto: Alina Vaska / Shutterstock.com

Die Konzentration wiedererlangen

Geschlagen wird auf die Schultermuskeln, wo die wichtigen Akupressur- und Energiepunkte sitzen. Sie werden damit stimuliert. So kehrt der Geist des Praktizierenden wieder zurück in das Hier und Jetzt. Zudem lassen sich auch Verspannungen, die in den Schultern aufgetreten sind, lösen. Das hat nichts mit Bestrafung oder Strenge zu tun. Es ist eine Art Mitgefühl der höchsten Form. Der Schlag tut nicht weh, er fühlt sich elektrisch an und sorgt für die Stimulierung des Geistes und richtet den Rücken auf. Der Geist wird wieder klar und erfrischt.

- Rüttelt wach
- Richtige Haltung wird wieder eingenommen
- Konzentration kommt wieder
- Achtsamkeit kommt wieder

Wirkung auf den Buddha

Der Stock kann als eine Art Aufweckstock bezeichnet werden. Er wird auch als der Stock des Mitgefühls beschrieben. Mit dem Zen-Schlag wird der Übende dabei unterstützt, sich wieder zu konzentrieren, achtsam zu werden, wacher und entspannter. Gerade bei längeren Zazen kann es zu Unachtsamkeit, Unkonzentriertheit, Verspannungen und Schläfrigkeit kommen. Der Übende spürt seinen Körper wieder besser. Die Klopfmassage löst die verkrampfte Haltung auf. Beim Zen-Schlag ist ein klatschendes und zischendes Geräusch zu vernehmen. So werden auch die anderen Teilnehmer wachgerüttelt und neu stimuliert. Der Übungsleiter geht beim Sesshins mit dem Keisaku durch die Reihen. Zu Beginn unternimmt er eine schnelle Runde und läuft dicht an den Praktizierenden vorbei. Anschliessend läuft er eine langsame Runde. Hat der Schüler eine zusammengesunkene Haltung eingenommen, kann der Übungsleiter daran erkennen, dass seine Konzentration nachgelassen hat und der Schüler kurz davor ist einzuschlafen.

Er entscheidet dann, ob er den Stock einsetzt oder nicht. Es besteht für den Übenden auch die Möglichkeit, indem er die Gassho-Haltung einnimmt, den Leiter um einen solchen zu bitten. Er beugt sich dafür ein wenig nach vorne. Der Übungsleiter kann dann die Energiepunkte genau treffen. Der Praktizierende erhält zwei Weckschläge auf jede Schulterseite, anschliessend verbeugen sich beide. Der Übungsleiter zieht dann weiter.

Der Stab ist dünn und kann so keine Schäden verursachen. Wird der Schlag sehr heftig ausgeführt, kann das für einen vorübergehenden Stich sorgen. Er soll eine Art Ermutigungsstab sein. Beim Soto Zen muss der Praktizierende immer erst seine Einstimmung dazu geben, einen Schlag zu erhalten. Eingesetzt wird er auch zum Beschämen eines Übenden, sollte er eine hängende Haltung eingenommen haben. Durch die Schläge wird die Atmung erleichtert und der Kreislauf angeregt. Selbst, wenn der Stock die Punkte nicht exakt trifft, wirkt der Schlag stimulierend. Der Ruck ist dermassen stark, dass die Übenden den Schlag als wohltuend empfinden. Mit Prügeln oder einer Strafe hat es nichts zu tun. Derjenige, der schlägt und der, der geschlagen wird, müssen Demut zeigen. Demut bedeutet nicht, dass sie kriechen oder buckeln. Der Demütige tut nicht so, als wäre er mehr oder weniger. Er hat sich selbst so akzeptiert, wie er ist. Er übt sich in natürlicher Bescheidenheit und ist gleichzeitig dennoch selbstbewusst. Da sich beide in Demut üben, verneigen sie sich beide in die gleiche Richtung einmal vor dem Schlagen und einmal danach.

Harte Schläge richtig wahrnehmen

In China und Japan wurden Schüler damals und manchmal auch heute noch, extrem hart geschlagen. Das passiert heute noch im Westen. Dies soll Anerkennung und Ermutigung ausdrücken, selbst wenn es mal kurz wehtut. Geht der Schlag zwischen Nacken und Schulter, geht der Schmerz durch die falsche Haltung eher weg. Es passiert kaum, dass gleichzeitig an mehreren Stellen, Unwohlsein verursacht wird. Es gibt im Grunde genommen nur eine Stelle, die schmerzt und die durch den Schlag erneute Konzentration hervorruft. Dies geht nur, wenn das Kinn auch wirklich zurückgezogen ist. Ist dieses zurückgezogen und der Nacken ist gestreckt, dann hört der Schmerz schneller auf. Ist das Unwohlsein zu gross, kann auch eine Veränderung der Position Verbesserung bringen. Der Zen-Schlag ist in manchen Regionen von China und Japan heute noch ein Brauch, der gerne angenommen wird. Einige Schüler des Buddhas wünschen sich diesen Schlag sogar von ihrem Lehrer, da sie diesen als Anerkennung sehen.



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