Jeder von uns kennt die schönen Ausmalbilder in
Kreisform mit tollen Mustern. Die sogenannten
Mandalas werden häufig wegen ihrer beruhigenden Wirkung verwendet, doch ihre Bedeutung ist noch viel tiefgründiger, als die meisten denken. Jedes Detail kann auf ganz bestimmte Art und Weise gedeutet werden, sodass aus dem einfachen Ausmalbild eine Kunst mit grosser Wirkung wird.
Foto: jakkaje879 / Shutterstock.com Was ist ein Mandala?
Der Begriff "Mandala" stammt aus dem Sanskrit, der altindischen Sprache und bedeutet so viel wie
Kreisform und rund. Jedes Mandala hat ein ganz besonderes Zentrum, von wo aus verschiedene Formen und Strukturen angeordnet sind. Die Anordnung erfolgt dabei keinesfalls zufällig, sondern jedem Symbol wird eine Bedeutung zugesagt. Auch wenn es heutzutage
Mandalas in Sternform und anderen Ausführungen gibt, so ist traditionell die Kreisform vorgegeben.
Die eigentliche Bedeutung eines Mandalas hängt vom jeweiligen Kulturkreis ab. Besonders in fernöstlichen Kulturen gibt es grosse Unterschiede. Die ersten Erscheinungen wurden vor ca. 30000 Jahren in Felsen entdeckt. Bis dahin ist viel Zeit vergangen, sodass auch die Symbolik an sich einen deutlichen Wandel durchgemacht hat.
Während die westliche moderne Welt die konzentrischen Bilder in Kreisform dekorativ in allen verschiedenen Abwandlungen verwendet, so legt der Buddhismus mehr Wert auf die Tradition. Tatsächlich kann das Mandala in den religiösen, spirituellen und esoterischen Bereich eingeordnet werden.
Im Buddhismus haben Mönche diese als Meditationsform angewendet und sprachen so einen Segen über alle Lebewesen aus. Jedes einzelne Mandala wird von innen nach aussen konstruiert. Als Einheit entsteht so eine Abbildung des Palasts des Geistes. Es wird gesagt, dass durch diese Erschaffung der
Buddha herabsteigen und Segen spenden kann. Das Prinzip, das hinter jedem Mandala steckt, ist demnach die Erleuchtung. Der Meditierende möchte das Wissen und die Kraft der Gottheit aufnehmen und mit ihm verschmelzen.
Ein Mandala wird nicht von heute auf morgen gezeichnet, sondern seine Fertigstellung dauert in der Regel sieben Tage. Nach der
Meditation wird dieses zerstört, um die Loslösung vom irdischen Leben und die Vergänglichkeit zu symbolisieren. Ebenso enthalten sind immer die Kardinalpunkte, das heisst die Himmelsrichtungen, wobei der Verlauf der
Sonne betrachtet wird. Spirituell beginnt jede Meditation im Osten.
Wie man sieht, handelt es sich nicht um ein einfaches Bild, sondern um eine komplexe Symbolik, die mit
Spiritualität und Glauben zusammenhängt. Auch wenn es kulturelle Unterschiede gibt, so ist die Idee dieselbe, sodass die Wirkung verglichen werden kann.
So kann man Mandalas deuten
Um etwas weiter in die Welt der
Mandalas einzutauchen und deren Wirkung besser verstehen zu können, gilt es, die verschiedenen Symbole zu betrachten, die eine Deutung erst möglich machen. In der Erklärung der Symbolik geht es hier nur um eine allgemeine Beschreibung, da die vielen Details und Möglichkeiten unmöglich alle einzeln erklärt werden können.
Die Grundformen und ihre Bedeutung
Viele einzelne Formen lassen nach und nach ein Gesamtbild entstehen, das zusammen die Wirkung ausmacht. Die
Kreisform besagt, dass der Kreis an sich eine wichtige Rolle spielt. Er steht für innere Energie, für die
Seele, Konzentration und
Harmonie. Ähnlich kann das Dreieck betrachtet werden. Harmonie, Wandlungsfähigkeit und Vitalität werden diesem zugesprochen.
Sterne stehen für Geistlichkeit und das Quadrat für die Tempel der
Götter. Es ist anzumerken, dass das Quadrat hauptsächlich in Tibet vorkommt. Kommt ein Herz zum Vorschein, so kann man darunter
Liebe, Wärme und Geborgenheit verstehen. Ein Auge wird oft mit dem Auge Gottes verglichen.
Das haben die Farben zu sagen
Auch wenn beim Ausmalen die Farben häufig intuitiv gewählt werden, so haben sie dennoch eine unterschiedliche Bedeutung. Weiss steht für Reinheit, Leere und Licht. Schwarztöne verkörpern eher Tod, Mysterium und Erneuerung. Rot ist etwas zweideutig anzusehen und so kann man Liebe und Leidenschaft sehen, genauso wie Wut und Zorn.
Blau hat eine leere, kühle und entspannende Wirkung, während Gelb für Erleuchtung, Weisheit, aber auch Selbstüberschätzung steht. Grün ist auch hier die Farbe der Hoffnung, genauso wie die Farbe der Macht.
Zahlen in Mandalas
Hin und wieder können auch Zahlen auftauchen. Dabei sind diese nicht immer schriftlich zu finden, sondern auch in der Anordnung und Anzahl der verschiedenen Symbole. Eine besondere Bedeutung wird der Zahl fünf zugesagt, auf die einzelnen Bedeutungen werden wir hier jedoch nicht eingehen.
Die Wirkung auf Geist und Seele
Bekannt ist, dass einem Mandala eine beruhigende Wirkung nachgesagt wird. Beruhigend nicht nur durch die Möglichkeit, sich auf etwas Neues zu konzentrieren und die Farben auf sich wirken zu lassen, sondern auch die
Kreativität öffnet Geist und
Seele. Die Symbole, auch wenn wir diese nicht bewusst wahrnehmen, spenden Kraft und Harmonie, sodass der Einsatz bei Meditationen oder Entspannung nicht willkürlich ist, sondern die beruhigende Wirkung ihren Grund hat. Die Seele als Teil unserer unbewussten Prozesse wird so harmonisiert und eine Balance wird geschaffen.
© Zukunftsblick Ltd.
Rechtliche Hinweise