Macumba bezeichnet eine spirituelle Praxis und hat die Bedeutung einer Art Hexerei. Macumba oder auch Makumba wurde zusammen mit der Sklaverei rund um das 16. Jahrhundert nach Brasilien gebracht und sollte jedoch schnell von der christlichen Kirche verdrängt werden. Ohne Erfolg des Christentums blieb dieser afro-brasilianische Glauben jedoch bestehen und hat seinen festen Platz eingenommen.
Foto: Mirian Goulart Nogueira / Shutterstock.com Ursprung
Macumba hat seinen Ursprung in Westafrika und weist aber eine Mischung aus brasilianischer Kultur auf, die sich mit europäischen Einflüssen, Katholizismus sowie brasilianischer
Spiritualität vermischt und entwickelt hat. Ein deutliches Merkmal des afrikanischen Einflusses bei dem Praktizieren von Macumba sind die Orte in der Natur, das Opfern von Tieren und zeremonielle Tänze.
So ist es zum Beispiel üblich, dass man nachts an der Copacabana in Brasilien mit Kerzen beleuchtete Sandgruben sieht, die mit speziellen Gegenständen befüllt sind wie zum Beispiel Lebensmitteln oder auch Zigaretten und Ähnliches. Genannt werden diese Gruben "Despache" und stellen eine Opfergabe von bestimmten Spirituosen im Macumba Glauben dar. Die Opfergaben dienen den Menschen als persönliche Gabe und Geschenke an die verstorbenen Geistwesen. Etwa wenn sie um Wohlstand,
Liebe oder auch um Beichte bitten.
Als ein bekanntes und vor allem wichtiges Ritual beziehungsweise Zeremonie gilt die "Gira", bei der ein Geist gerufen wird, der in den Körper einer bestimmten Person eintreten soll, um mit den anderen Ritual-Teilnehmern kommunizieren zu können. Dabei tritt die Person, die sich mit dem Geist verbindet, in einen Zustand der Trance ein und vermittelt zwischen Gruppe und Geistwesen.
In der Macumba Religion gibt es zwei verschiedene Gruppen/Arten
Candomble - die Gruppe der Candomble findet ihren Ursprung eher im afrikanischen Ursprung. Sie wird hauptsächlich im brasilianischen Bundesstaat Bahia ausgeführt. Candomble wurde etwa 1549 von westafrikanischen Sklaven in Brasilien gegründet und hat sich nach dem Ende der Sklaverei 1888 in der gesamten brasilianischen Gesellschaft verbreitet. Der Gott Olodumare wird bei der Gruppe der Candomble als oberster Führer und Schöpfer angesehen. Bedient wird er durch die Orishas, eine Gruppe von Göttinnen und Göttern.
Zu Candomble gehören vor allem Tanz und Musik und werden hier als feste
Elemente und Bestandteile angesehen. Praktizierende nutzen beide Komponenten, um mit den Göttern kommunizieren zu können. Den Göttern werden Opfergaben gemacht, zum Beispiel mit Pflanzen oder gar Tieren. Damit wird ihnen Respekt erwiesen, wenn die Gläubigen sie um Rat bitten. Ein wichtiger Gedanke des Candomble ist, dass weder Gut noch Böse existiert. Vielmehr geht es bei dem Glauben darum, zu erkennen, dass als das "Schlechte", das man zugefügt bekommt oder eine andere Person jemandem zufügt, immer zu der Person wieder zurückkehrt.
Zum Jahreswechsel kann man in Rio de Janeiro beobachten, wie die Menschen der Göttin des Ozeans "Iemanjá" Opfergaben am Strand, im Wasser oder im Sand überreichen.
Umbanda - Umbanda ist die Gruppe des
Macumba, die vermehrt in Rio de Janeiro und in Sao Paulo praktiziert wird. In Rio soll sie zudem ihren Ursprung haben. Bei dieser Macumba-Richtung erkennt man deutlich die Traditionen aus Afrika und dem römischen Katholizismus. Zudem heisst es, dass Umbanda sich etwas mehr Beliebtheit bei der brasilianischen Mittelschicht erfreut.
Hierbei glauben die Menschen vor allem an die Wiedergeburt, die
Reinkarnation, die eng mit dem Glauben des
Buddhismus verbunden ist. Gläubige verlassen sich auf den Rat von Verstorbenen, um von ihnen geleitet und geführt zu werden. Umbanda verbindet man mit weisser
Magie.
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