Kronos zählt zu den wichtigsten Protagonisten der griechischen Mythologie, die noch heute häufig zitiert wird. Er wird als "Vater vieler Gottheiten" bezeichnet. Sein Name stammt von dem griechischen Wort "Chronos", was in "Zeit" übersetzt werden kann. Der griechische Titan ist der Sohn des
Uranus und der
Gaia, die als
Himmel und Erde die erste Generation der Gottheiten darstellen.
Zudem ist Kronos der Vater der Kroniden Poseidon, Hestia,
Demeter,
Hera und
Hades und des olympischen Gottes Zeus. Er galt ursprünglich als positive Gestalt, die
Glück und Wohlergehen brachte. Später wurde er jedoch zu einem kriegerischen, machthungrigen
Gott, der Chaos verbreitete und seine Kinder ass.
Foto: konstantinks / Shutterstock.com Kronos Kindheit und Sturz des Uranus
Der
Gott kam als jüngster Sohn des Uranus und der Gaia auf die Welt. Sein Vater Uranus gilt als der erste Gott des Universums und wurde als "Himmel" bezeichnet. Seine Mutter Gaia zählte zu dem ersten Göttergeschlecht und ist als "Erde" bekannt. Uranus und Gaia erschufen viele Kinder zusammen. Die ersten Kinder wurden Hekatoncheiren und Kyklopen genannt.
Diese Kinder wurden von Uranus so sehr verachtet, dass sie direkt nach der Geburt in ein Verlies der
Unterwelt, nach Tartaros, verfrachtet wurden. In diesen finsteren Ort der Toten wurden sie von dem weiblichen Ungeheuer "Kampe" bewacht. Da Gaia diese Entscheidung verabscheute, gebar sie ihre weiteren Kinder heimlich und zog sie ohne Wissen des Vaters auf.
Nachdem die
Titanen älter wurden, wollte Gaia ihren Mann Uranus stürzen. Deshalb schuf sie eine grosse Sichel, die sie ihrem Sohn gab. Der jüngste Titan nutzte die Sichel, um Uranus zu entmannen und übernahm somit die Stellung des Herrschers der Welt. Der Beginn dieser neuen Herrschaft wird als Goldenes Zeitalter bezeichnet.
Kronos und seine Kinder
Nach dem Sturz des Uranus und der neuen Herrschaft durch
Kronos heiratete der Titan seine Schwester Rhea. Mit ihr bekam er viele Kinder. Genau wie sein Vater Uranus entwickelte der Titan im Laufe der Zeit eine extreme Machtgier. Er machte sich grosse Sorgen vor der Machtübernahme seiner Kinder. Um diese Machtergreifung zu verhindern, verschlang Kronos seine Kinder Poseidon, Demeter, Hades, Hera und Hestia direkt nach der Geburt.
Dies war jedoch nicht das letzte Kind Rheas. Um das Verschlingen des neuen Kindes zu verhindern, begab sich Rhea auf Raten von Uranus und Gaia auf die Insel Kreta. Hier gebar sie ihr Kind Zeus, sodass Kronos die Geburt nicht selbst mitverfolgen konnte. Wieder bei ihrem Mann angekommen, überreichte Rhea ihrem Gatten einen eingewickelten Stein, anstatt wie erwartet das Neugeborene.
Dieser bemerkte diesen Betrug nicht und verschlag den Stein sofort. Im Laufe der Zeit wurde Zeus erwachsen, ohne dass der Titan einen Verdacht hegte. Das Kind wurde von Amaltheia grossgezogen, die als Nymphe oder als Ziege bekannt ist. Eines Tages lag der Stein Kronos so sehr im Magen, dass er ihn mitsamt all seinen Kindern erbrach.
Die Titanomachie - Zeus gegen Kronos
Nachdem
Kronos seine Kinder erbrach und Zeus auf Kreta herangewachsen war, erhoben sich die Geschwister gegen ihren Vater und die Herrschaft der
Titanen. Zeus und seine Geschwister sind als olympische
Götter bekannt. Der Kampf konnte jedoch nicht ohne Weiteres entschieden werden, da er sehr ausgeglichen war. Gaia, die Großmutter des Zeus, riet ihm dann, sich nach Tartaros zu begeben.
Hier waren die anderen Kinder, die Hekatoncheiren und Kyklopen von Gaia gefangen, die damals von Uranus in die Unterwelt geschickt wurden. Zeus begab sich also nach Tartaros, besiegte das Monster Kampe und befreite die Hekatoncheiren und Kyklopen. Gemeinsam zogen sie nun in den Kampf gegen ihren Vater.
Durch die Kyklopen erhielt Zeus seinen berühmten Donnerkeil, mit welchem er für Donner sorgen und Blitze verschiessen konnte. Auch der Meeresgott Poseidon bekam einen Dreizack und der
Gott der Unterwelt Hades einen Helm. In einem harten Gefecht konnten die olympischen Götter mithilfe der Hekatoncheiren und Kyklopen die Herrschaft des Titanen beenden und ihn stützen.
Nach der Titanomachie endete das Goldene Zeitalter der Titanen und das silberne Zeitalter der olympischen Götter begann. Zeus wird zum Herrscher der Welt. Die meisten anderen Titanen, die an der Seite von Kronos kämpften, wurden in das Tartaros geschickt. Dort wurden sie von den Hekatoncheiren bewacht, die ebenso Kinder von Uranus und Gaia waren und 50 Köpfe und 100 Arme hatten.
Kronos und Chronos - derselbe Gott?
Der Titan der griechischen Mythologie wird oft auch fälschlicherweise mit Chronos, dem Gott der Zeit, verwechselt. Allerdings stellt Chronos in Wahrheit einen weiteren Gott der griechischen Mythologie dar, der nichts mit dem kinderfressenden Titanen gemeinsam hat.
Im Laufe der Zeit vermischten sich die Namen und somit auch die Geschichten der beiden griechischen Götter. In verschiedenen Quellen wird Kronos aus diesem Grund als Gott der Zeit bezeichnet.
Der griechische Gott wird auch im Bereich der Kunst oft als alter Mann mit einer Uhr und einer Sichel dargestellt, was ebenso eine Anspielung auf den Gott der Zeit ist. Diese Darstellung findet etwa ab dem 14. Jahrhundert statt. In Wahrheit hat diese Kunstperson nichts mit der antiken Gottheit zu tun.
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