Die Feinstofflichkeit ist in esoterischen Kreisen ein sehr gängiger Begriff. Jedoch gibt es verschiedene Auffassungen davon, was die Feinstofflichkeit eigentlich ist, die sich leicht voneinander unterscheiden können.
In der
Esoterik und in verschiedenen östlichen Religionen ist die Feinstofflichkeit ein feststehender und zentraler Begriff. Die Feinstofflichkeit ist eine Begrifflichkeit, welche bis in die Antike zurückzuführen ist. Sogar Platon bediente sich dieses Begriffs, um die Unsterblichkeit der menschlichen Seele zu erklären. Ihre Existenz ist nach wie vor umstritten. Jedoch gibt es mittlerweile wissenschaftliche Beweise, die für die Existenz der Feinstofflichkeit sprechen.
Foto: Photosani / Shutterstock.com Die Geschichte der Feinstofflichkeit
Die Auffassung über die Feinstofflichkeit beziehungsweise die Begrifflichkeit reicht bis in die Antike zurück. Im dritten Jahrhundert vor Christus beschrieb der hellenistische Philosoph Zenon von Kition ein feinstoffliches Feuer, welches zum Beispiel den Verstand gestaltet. Dieses bezeichnete Zenon von Kition als "passives materielles Prinzip".
Der griechische Gelehrte Eratosthenes von Kyrene und der ägyptische Pharao Ptolemaios der Zweite sowie Philadelphos waren mit dem Prinzip der Feinstofflichkeit bekannt. Auch der griechische Philosoph Platon versuchte die Unsterblichkeit der Seele mithilfe der Feinstofflichkeit in seinem Werk "Phaidon" zu erklären.
Die Feinstofflichkeit ist auch im dritten Jahrhundert nach Christus in Tertullians Lehre des Traduzianismus ein wesentlicher Grundstein. Laut dieser bestünde die Seele des Menschen aus feinstofflichen Samen, während der Körper aus grobstofflichen Samen sei. Dies könne auch die Erbsünde schlüssig erklären.
Die Feinstofflichkeit fand auch in der Renaissance und der frühen Neuzeit Erwähnung. So gab es eine Bewegung okkulter Philosophen, die auf die unterschiedlichsten Weisen versuchten, das Prinzip der Feinstofflichkeit zu erläutern beziehungsweise verschiedene Thesen aufstellten.
Der französische Philosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler René Descartes teilte die Welt in drei Ebenen auf. Nach seiner Auffassung teilen diese Ebenen sich wie folgt auf:
- Erste Ebene: Erde
Die Erde soll die grösste und grobstofflichste Ebene darstellen.
- Zweite Ebene: Dunkelheit
Gleich daraufhin soll eine dunkle Ebene folgen, die aus feineren Teilchen besteht.
- Dritte Ebene: Himmelsebene beziehungsweise Zwischenräume
Die dritte und letzte Ebene soll aus feinstofflichen Kugeln bestehen, die durch alle Ebenen hindurch diffundieren können. Aus diesen feinstofflichen Kugeln sollen nach Descartes Seelen entstehen.
Descartes Theorie über die Feinstofflichkeit trennt jedoch klar die materielle Welt von der immateriellen Welt.
Bedeutung in verschiedenen Religionen und Esoterik
Die Samsara ist in vielen östlichen Religionen ein zentraler Begriff. Dieser beschreibt den Reinkarnationszyklus des Seins, des Werdens und des Vergehens. Dabei sind Kleshas (auf Deutsch etwa "Befleckungen") verantwortlich für Misserfolge, Gebrechen und anderweitige Phänomene.
Eine alte Schrift der indischen Vendanta beschreibt die Klesha als eine Ursache für die Existenz der Erde. Die Samkhya wiederum soll aus drei Gunas (zu Deutsch "Urkräften") bestehen. Aus diesen Gunas entstanden sowohl die grobstofflichen Körper als auch die Sūkṣmaśarīra beziehungsweise feinstofflichen Körper/Seelen.
Eine Mehrzahl der Hindus und Jainas ist davon überzeugt, dass der grobstoffliche Körper von Sūkṣmaśarīra umgeben wird. Verfällt der grobstoffliche Körper, so reinkarniert die Sūkṣmaśarīra wieder in einem neuen grobstofflichen Körper (Wiedergeburt,
Reinkarnation). Auch die Gita (ein bedeutsames Schriftwerk des Hinduismus) behandelt die Feinstofflichkeit.
Der Tantrismus vertritt die Meinung, dass der Körper von einem System feinstofflicher Energiezentren umgeben wird. Diese feinstofflichen Energiezentren werden als "
Chakra" beziehungsweise im Plural "Chakren" bezeichnet. Die Chakren sind von Nadis (Energiekanälen) durchzogen, die sie mit dem Prana (die "universelle Lebensenergie") verbinden.
In der Huna (eine alte hawaiianische Religion) wird der Glauben vertreten, dass die gesamte Welt von Aka (einer feinstofflichen Substanz) durchzogen ist. Aus Aka besteht nach Huna-Lehre eine feinstoffliche Matrix, die alle grobstofflichen Erscheinungen widerspiegeln soll. Eine Veränderung dieser Matrix könnte die gesamte Welt ändern.
In der
Esoterik werden viele Konzepte aus östlichen Religionen, insbesondere der Huna, abgeleitet. So ist die Feinstofflichkeit ebenso wie die Seele und die Reinkarnation ein zentrales Thema der Esoterik.
Feinstofflichkeit nach Klaus Volkamer
Klaus Volkamer (1939) ist ein deutscher Chemiker und Buchautor. Er beschäftigt sich intensiv mit der Erforschung der Feinstofflichkeit und dem Versuch, diese auf dem Wege der Wissenschaft zu beweisen.
Laut eigener Aussage habe er ein Gerät entworfen, um die Feinstofflichkeit zu messen und somit deren Identität zu beweisen. In seinem 2015 erschienen Werk "Die feinstoffliche Erweiterung unseres Weltbildes" versucht Klaus Volkamer, eine feinstofflich erweiterte Physik vorzustellen.
Durch die wissenschaftliche Entdeckung der Feinstofflichkeit versucht Klaus Volkamer eine unbegrenzte und nachhaltige Energiegewinnung zu erschliessen.
Seine Forschungsergebnisse sollen unter anderem das Gewicht der Seele, die Verschränkung feinstofflicher Ebenen bei Mensch und Tier sowie die Wirkung geistig/spiritueller Kräfte auf belebte und unbelebte Objekte bewiesen haben.
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