Durchschnittlich hat jeder von uns vier bis fünf
Träume, während er schläft. Auch wenn man meint, nicht geträumt zu haben, so kann man sich in Wahrheit häufig nur nicht daran erinnern. Träumen ist somit ein natürlicher Prozess im Leben eines jeden Menschen und man kann sie nicht unterbinden.
Erinnern wir uns an unsere Träume, so fragen wir uns oftmals - was bedeutet mein
Traum oder warum träume ich immer wieder dasselbe? Sie erscheinen uns teils belanglos, können uns aber auch bewegen, fesseln oder gar erschrecken.
Somit ist es nicht weiter verwunderlich, dass die Deutung schon seit ewigen Zeiten ein interessantes Thema für die Menschen ist. Bereits in der Antike wurde den Träumen eine Bedeutung beigemessen. So wurden sie entweder mit einer göttlichen oder dämonischen
Quelle in Verbindung gebracht. Natürlich hat sich die
Traumdeutung im Laufe der Zeit weiterentwickelt und den jeweiligen Zeiten angepasst.
Foto: Romolo Tavani / fotolia Wissenswertes rund um die Traumdeutung
Die
Traumdeutung, auch als Oneirologie bezeichnet, hat ihre Wurzeln aus mentaler Sicht in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Der modernen Traumdeutung liegen die Erkenntnisse Sigmund Freuds, einem österreichischen Neurologen, Tiefenpsychologen und Begründer der Psychoanalyse, zugrunde. Dieser bezeichnete seine Forschungen und Erkenntnisse als Traumanalyse.
Er vertrat die Ansicht, dass
Träume eine Form von
Wunscherfüllung oder Triebunterdrückung oder sogar eine Mischung von beidem sind. So können auch unbewusst Erlebnisse eines Menschen in Form einer Information zutage treten.
Carl Gustav Jung war, als ehemaliger Schüler Freuds, mit dessen Ausführungen bestens vertraut, allerdings sah er diese Ansätze zu eng gefasst. Er vertrat die Meinung, dass ein im
Traum erschienener Gegenstand auch genau dies sein konnte, ohne immer als Symbol für etwas anderes zu stehen. Zudem betrachtete er einen Traum auch als Abbild der inneren Wirklichkeit des Träumenden und gleichzeitig stellten Träume seiner Meinung nach den Zugang zum kollektiven Unbewussten dar.
Tatsächlich gibt es auch heute noch eine Vielzahl von Philosophen und Wissenschaftlern, die sich mit den Träumen und deren Deutung beschäftigen und so durchaus auch immer wieder vor ein Rätsel gestellt werden.
Was hat es mit den Träumen auf sich?
Man könnte sagen, dass
Träume die geheimnisvolle Sprache der Nacht sind. Die darin enthaltenen
Botschaften können die
Vergangenheit offenbaren, Tendenzen der
Zukunft erkennbar machen, vor Gefahren warnen und kreative Inspiration schenken. Sie gelten nicht nur als geheime Botschaften der Seele, sondern auch derer aus der geistigen Welt. Wissen wir uns in dieser Welt zu bewegen, so können wir die Antworten aus den Träumen auch im Hier und Jetzt verankern.
Es heisst, dass Träume die Brücke zu unserem tiefsten Inneren sind, wo wir Antworten auf Fragen erhalten und so zur Selbsterkenntnis gelangen können. Indem wir das Reich jenseits des physisch erfahrbaren Raumes betreten, erhalten wir Informationen, die wir nicht in irgendwelchen Lehren finden können. Diese sind nämlich eng mit unseren Gefühlen, Mustern im Leben sowie unseren Träumen verwoben.
Träume können in verschiedene Kategorien unterteilt werden. So gibt es zum Beispiel:
- sehende Träume (von Verstorbenen, prophetische oder visionäre Trauminhalte)
- regenerierende Träume (
Astralreisen beziehungsweise vergangene Inkarnationen)
- Träume von
Liebe und Sex (Kinder und deren Trauminhalte werden hierbei separat betrachtet)
Bei der
Traumdeutung wird mit Symbolen gearbeitet. Nicht jedes Bild eines Traumes muss auch zwangsläufig gedeutet werden. Vielfach sind es aber gerade die unscheinbaren Bilder, die eine gewisse Wertigkeit beinhalten.
Die Botschaften verstehen
Die Deutung von Träumen kann dabei helfen, Antworten zu finden, zur Selbsterkenntnis zu gelangen oder innere Ganzwerdung zu erfahren. Wenn Sie daran interessiert sind, dann kann es hilfreich sein, ein Traumtagebuch zu führen. Es gibt allerdings noch weitere Möglichkeiten, um den Dingen weiter auf den Grund zu gehen.
Wenn Sie mit Ihrem Traumtagebuch beginnen, dann versuchen Sie, sich an jeden
Traum der letzten drei Monate zu erinnern. Schreiben Sie alles auf, was Ihnen einfällt. Achten Sie darauf, ob bestimmte Themen, Menschen,
Gefühle oder Orte immer wiederkehren. Notieren Sie unter dem jeweiligen Traum alle intuitiven Empfindungen und Gefühle, die Sie damit verbinden.
Eine instinktive Reaktion kann Anhaltspunkte auf seine Deutung liefern und so
Botschaften aus dem
Unterbewusstsein offenbaren.
Versuchen Sie sich auf das vorherrschende Gefühl zu besinnen, das Sie in Ihrem Traum bewegt hat. Dann lassen Sie Ihr Leben Revue passieren und denken Sie nach, wann und in welcher Situation Sie das letzte Mal genauso empfunden haben.
So können Sie erkennen, ob beispielsweise ein vergangenes Ereignis oder das darunterliegende Thema diesen Traum ausgelöst hat. Dies kann nützlich zur Interpretation des Traumes sein.
Versuchen Sie, Ihre Gefühle während des Traumes durch Zeichnen zum Ausdruck zu bringen. Details können sinnbildlich, Atmosphäre und Stimmung durch Farben dargestellt werden. Es geht hierbei nicht um ein Kunstwerk im herkömmlichen Sinne. Vielmehr geht es darum, unbewusste Empfindungen zutage zu fördern und sich möglicherweise auch innerlich selbst zu befreien.
Nehmen Sie sich gezielt einige Zeit am Tag, um bewusst in Ihren Traum zurückzukehren. Rollen Sie alles nochmal auf und lassen Sie das Geschehen im Traum zu Ihren Gunsten enden. So können Sie beispielsweise unangenehme Teile des Traumes verändern. Kreieren beziehungsweise visualisieren Sie das Ende Ihres Traumes. So kann dies auch bei der Entschlüsselung der jeweiligen Bedeutung helfen.
Träume können uns helfen
Es gibt also durchaus eine Vielzahl von Möglichkeiten, um sich mit seinen Träumen auseinanderzusetzen und sie in die richtige Richtung zu deuten.
Traumdeutung macht durchaus viel Sinn, denn dies kann unter anderem auch eine grosse Hilfe für die geistige und seelische Entwicklung sein, neue Perspektiven aufzeigen, unsere Schwächen entschlüsseln oder uns offenbaren, welche Wege uns zur Auswahl stehen.
Nutzen wir also die Möglichkeit, die Bilder unseres Lebens richtig zu entschlüsseln.
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