Den Glauben an
Mondgöttinnen hat es schon immer gegeben. Eine ganz besondere Beachtung finden sie in Gestalt der Selene in der griechischen Mythologie. Die Römer haben diesen Mythos in Luna weitergeführt. Schaut man sich in der Literatur um, wird man bei allen Völkern der Antike Mondgöttinnen oder ein Äquivalent dazu finden. So hat der Kult der Mondgöttinnen auch hier tiefe Wurzeln gefunden. Wurzeln, die sich bis heute nicht haben kappen lassen. Noch heute erhält die
Mondgöttin durch die Anhänger der
Wicca viel Aufmerksamkeit. Schauen wir uns die Mondgöttin aus der Sicht der
Wicca einmal näher an.
Foto: Subbotina Anna / Shutterstock.com Die dreifache Mondgöttin
Ja, es ist wahr - die dreifache
Mondgöttin ist auch unter dem Namen Gaia bekannt. So ist es nicht verwunderlich, dass die
Wicca sich ihr zugewandt haben. Denn sie glauben an die Einheit von Natur, Mensch und Universum. Das eine kann nicht ohne das andere bestehen. So sind die Menschen nicht nur von der Natur abhängig, sondern auch vom Universum und seinen vielfältigen Kräften.
Die Mondgöttin steht für Fruchtbarkeit, Wachstum und die Geburt. Alle drei Komponenten sind miteinander verbunden. Sie bilden einen immerwährenden Kreislauf, der nicht unterbrochen werden kann. So wird sie oftmals mit dem Bauch einer Schwangeren abgebildet, um den Schwerpunkt des Glaubens auf die Fruchtbarkeit und das Wachstum zu lenken. Genauso beliebt sind aber auch jene, die sie mit ihren drei Gesichtern zeigt. Sie ist der Inbegriff für die Wurzeln des Menschen. Wurzeln, zu denen sich die Wicca hingezogen fühlen, Wurzeln, die von den modernen
Hexen geehrt werden, damit wir auch weiterhin die Kräfte der Natur, des Universums für unser aller Wohl nutzen können.
Feste und Rituale im Mondzyklus
Die Frauen und Männer, die sich dem Glauben an die
Mondgöttinnen verschrieben haben, leben mit dem Zyklus des Mondes. So gibt es konkret festgelegte Tage für die Aussaat der Nahrung auf dem Feld. Tage, an denen die Ernte besonders lange haltbar bleiben soll. Tage, an denen das Kochen besser gelingen und das Essen nahrhafter als an anderen sein soll.
Viele Feiertage lassen sich im
Mondkalender der
Wicca finden. Die Sommer- und Wintersonnenwende sind nur zwei von ihnen. Es mag vielen Menschen verwunderlich erscheinen, doch die Wicca pflegen ihre eigenen
Rituale, um die Mutter Erde, also die dreifache
Mondgöttin, zu feiern und zu ehren. So ist das Feuer immer noch ein wichtiger Bestandteil eines jeden grossen Rituals. Je nach Ausrichtung des Wicca-Zirkels können auch andere Bestandteile für bestimmte Rituale eingesetzt werden.
Die folgenden Rituale und Termine im Jahreskalender sind für die Verehrung der Mondgöttinnen von grosser Bedeutung. Es handelt sich stets um Daten, die sich nach dem
Mond richten. Im regulären Kalender mögen sie daher eventuell an unterschiedlichen Tagen gefeiert werden.
Beltane:
Die Nacht vom 30. April zum 1. Mai wird zum Begrüssen des Sommers gefeiert. Beltane ist die Nacht der Fruchtbarkeit. Die Saat ist nur ausgebracht oder wird in den nächsten Tagen ausgebracht werden. Während des Sommers wird die Kraft der Mondgöttin die Früchte wachsen lassen, bis sie zur Ernte gelangen.
Samhain:
Traditionell findet dieses Fest am 31. Oktober statt, vielfach auch
Halloween genannt. Da die Früchte, die über den Sommer gereift sind, zu unterschiedlichen Terminen erntereif gewesen sind, ist dieser Tag als allgemeines Ende der Ernte anzusehen. Es wird für die Kraft des Jahres gedankt und der Erde die wohlverdiente Winterruhe angeboten.
Imbolg:
Die Nacht vom 1. Februar zum 2. Februar wird auch Nacht der Reinigung genannt. Mit grossen Feuern werden nicht nur die bösen Geister und die Dunkelheit vertrieben. Alle dunklen Gedanken, Angewohnheiten und Absichten werden ebenso mit dem Feuer vernichtet. Gereinigt durch das Feuer kann man die Arbeit des Frühjahrs angehen und sich auf einen ereignisreichen Sommer einrichten.
Lammas (Lughnasadh):
Das Schnitterfest - es wird am 1. August gefeiert und soll den Herbstbeginn symbolisch einleiten. Zusammen mit dem Herbstbeginn beginnt auch die grosse Phase der Ernte. Bis Samhain ist die Ernte vollständig einzubringen, um es in einer guten Qualität vorzufinden und zu erhalten.
Was tun die Anhänger der Mondgöttinnen?
Die Anhänger dieser Gottheit weihen an den vorgegebenen Feiertagen die Mutter Erde und die Gaben, die sie uns Menschen und auch den Tieren jedes Jahr zur Verfügung stellt. Ohne ihre Gnade, die Pflanzen wachsen zu lassen, wäre kein menschliches, kein tierisches Leben auf Erden möglich, so die Überzeugung der
Wicca.
Neben diesen Ritualen sind den
Mondgöttinnen auch andere Rituale bekannt, die der Allgemeinheit zugutekommen. Hierzu gehören unter anderem
Liebeszauber, Schutzzauber sowie Zauber zur finanziellen und materiellen Sicherheit. Bei all den Ritualen und Zaubern ist den Wicca eines wichtig: Alles, was geschieht, geschieht ausschliesslich zum Wohle aller.
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