Schon immer waren die Menschen neugierig in Bezug auf ihr
Schicksal. Sie waren auf der Suche nach Antworten auf ihre Fragen oder suchten nach Unterstützung in schweren Zeiten.
Über die Zeit haben sich verschiedene Methoden etabliert, die die Menschen mal mehr und mal weniger in Anspruch nahmen. So hat unter anderem auch das
Kartenlegen eine lange Tradition und ist damit eng mit der Geschichte der Menschheit verbunden.
Mittlerweile gibt es mehrere 100 Kartendecks von
Tarot über
Lenormandkarten bis hin zu den
Zigeunerkarten. Einige haben sich jedoch mehr durchgesetzt, sind populärer und beliebter, wie beispielsweise das
Rider Waite Tarot.
Doch wie sind die Karten entstanden und warum werden sie so gerne genutzt?
Foto: Africa Studio / Shutterstock.com Tarot und Rider Waite Tarot
Das Tarot kann wahrscheinlich sogar auf einen ägyptischen Ursprung zurückblicken. Zumindest sagen dies die alten Überlieferungen, die jedoch von den meisten für eine Legende gehalten werden. Durch die Mauren ist es in alle Welt transportiert worden, wo es über die Jahrhunderte hinweg auch gut genutzt wurde. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass das Tarot als Klassiker der
Wahrsagekarten bezeichnet wird.
Allerdings herrscht über die letztendlich genaue Herkunft keine Einigkeit. In unserer Region hat sich das heutige Tarotkartenblatt wahrscheinlich aus ursprünglichen Spielkarten entwickelt. Natürlich war dies eine Herausforderung für die Künstler der damaligen Zeit. Es ist fast eine Selbstverständlichkeit, dass immer wieder neue Tarotdecks mit neuen Bildern auf den Markt kamen.
Das
Rider Waite Tarot ist heute immer noch eines der beliebtesten Kartendecks. Dies wird auf die Bilder zurückgeführt, die viele Menschen ansprechen und leicht verständlich sind.
Das
Tarotdeck wurde von
Arthur Edward Waite kreiert. Er war ein bekannter Forscher der Gefühlswelt, der
Esoterik und der Parapsychologie. Des Weiteren übte er für einen gewissen Zeitraum auch den Heilberuf aus. Es gibt jedoch keine Hinweise darüber, ob er tatsächlich studierter Arzt oder Heilpraktiker war. Bekannt wurde er als Mystiker und Okkultist.
Nach seinem zweiten Gesuch wurde er als Mitglied beim Hermetic Order of the Golden Dawn (eine magische, diskrete Gesellschaft beziehungsweise ein esoterisch arbeitender
Orden) aufgenommen. Knapp zwei Jahre später verliess er diesen. Etwa drei Jahre später trat er jedoch wieder ein und erhielt weitere drei Jahre später auch Zugang zum zweiten Orden. Knapp vier Jahre später trat er wiederum erneut aus und gründete seinen eigenen Orden.
Die Inhalte waren hierbei nicht magisch ausgerichtet, sondern stützten sich auf christosophische Betrachtungen, ergänzt mit kabbalistischen Ideen. Zu wirklicher Bekanntheit gelangte er jedoch erst durch sein eigenes Kartendeck.
Die Künstlerin Pamela Colman Smith, die er während seiner Zeit im Hermetic Order of the Golden Dawn kennenlernte, stand ihm hierbei helfend zur Seite. So entstanden Karten mit ansprechenden Bildern, auch wenn diese leicht comichaft wirken.
Es wird davon ausgegangen, dass es auch der Künstlerin zu verdanken ist, dass die Zahlenkarten nicht nur mit der blossen Anzahl der
Symbole versehen sind, sondern auch bildlich in Szene gesetzt wurden. Vermutlich angelehnt an das Sola-Busca Tarot aus dem 15. Jahrhundert.
1909/1910 kamen diese
Tarotkarten dann endlich auf den Markt. Das Interessante an diesem Deck ist nicht nur die Tatsache, dass die Zahlenkarten szenisch illustriert sind, sondern auch, dass es sehr viel Literatur speziell über das Rider Waite Tarot gibt, mehr als für jedes andere Karten-/ Tarotdeck. Vielleicht mit ein Grund, warum es so häufig und gerne genutzt wird.
Kartendeck, Legung und Deutung
Das
Rider Waite Tarot besteht aus 78 Karten: der Grossen
Arkana mit 22 Sinnbildkarten sowie der Kleinen Arkana mit 56 Karten in Anlehnung an die verschiedenen Lebens- und Alltagsthemen. Diese sind in vier Farben eingeteilt: Münzen, Kelche, Schwerter, Stäbe.
Das
Tarotdeck kann zur Beantwortung verschiedener Fragen sehr leicht verwendet werden. Hierzu werden primär diese Legemuster verwendet: das
Keltische Kreuz oder die Grosse Tafel für umfangreiche Fragestellungen, das kleine Kreuz mit vier Karten oder das Drei-Karten
Orakel für einfachere Fragen, wobei die
Tarotkarten an vorgezeichneten Plätzen mit vorgegebener Bedeutung ausgelegt werden.
Wie die Deutung dieser
Wahrsagekarten ausfällt, hängt von den gelegten Karten ab. Hierbei gilt es das Bild im grossen Ganzen zu betrachten, um mögliche Zusammenhänge zu erkennen, und in ihrer Vollständigkeit zu interpretieren.
Jeder
Kartenleger beziehungsweise jede
Kartenlegerin hat sich über einen langen Zeitraum mit den einzelnen Karten und ihrer Bedeutung beschäftigt. Dadurch ist es ihnen möglich, auch weiterführende Fragen beantworten zu können. Denn sie verfügen über eine ausreichende Praxis des Kartenlegens, Menschenkenntnis und Lebenserfahrung.
Oftmals sind Kartenleger auch medial begabt, sodass sie während des Kartenlegens zusätzlich Informationen erhalten, die zur Beantwortung der Fragen helfen können. Wichtig ist dabei, diese so präzise wie möglich zu stellen, denn nur dann können die Fragen eine hilfreiche Botschaft vermitteln.
Die Tarotkarten können Interessantes offenbaren
Die
Wahrsagekarten in Form des Rider-Waite Tarots können zu den verschiedenen Themen des Lebens befragt werden. Häufig geht es um Fragen oder Problematiken im Bereich
Liebe und
Beziehung, aber auch Familie, Beruf und oder Finanzen gestalten sich nicht immer so, wie wir es uns wünschen.
Ein Blick in die Karten kann Antworten liefern, für neue Sichtweisen sorgen oder wichtige Impulse liefern. So lassen sich auch interessante Tendenzen im Hinblick auf eine mögliche Entwicklung in der
Zukunft erkennen.
Allerdings bedeutet das, dass die Lösungen, die mittels der
Tarotkarten angeboten werden, unter anderem in unserem ureigenen Potenzial liegen können. Zudem sind es lediglich Optionen. Die Entscheidung, welchen Weg man einschlagen wird, muss man selber treffen.
In manchen Situationen kann es jedoch hilfreich sein, die eigenen Überlegungen mit den Aussagen der Karten zu kombinieren, um so die richtige Entscheidung zu treffen. Auch kann es natürlich nicht schaden, auf sein eigenes
Bauchgefühl zu hören. Es kann durchaus ein guter Berater sein.
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