Der Wort
Zigeunerin projiziert bei vielen von uns unweigerlich ein ganz bestimmtes Bild vor unserem geistigen Auge- eine rassige, dunkelhaarige Frau mit großen Ohrringen, einem Kopftuch und einer bunten Bluse, die in einer kleinen abgedunkelten Ecke sitzt und in ihre Glaskugel schaut, aus der Hand liest oder Karten legt.
Tatsächlich kommt diese Vorstellung nicht von ungefähr. Zigeunerinnen waren in früheren Zeiten die Attraktion auf Jahrmärkten und dienten der Unterhaltung des Publikums, in dem sie mittels
Handlesen oder
Kartenlegen den Menschen die
Zukunft voraussagten. Doch wie hat sich im Laufe der Zeit das Bild der Zigeunerin gewandelt? Haben viele negative Einflüsse von außen etwas geändert oder wurde trotzdem über die Zeit an alten Werten und
Traditionen festgehalten?
Foto: loliti.jpg / Shutterstock.com Was verbirgt sich hinter dem Begriff?
Der Begriff
Zigeuner (im heutigen Sprachgebrauch durch Sinti und Roma ersetzt) beschreibt eine eigenständige Völkergruppe, die sich durch stetige Veränderungen ihres Niederlassungsortes auch als "fahrendes Volk" etabliert hat. Auch sie haben eine eigene Kultur und eine Vielzahl von
Traditionen, welche von Generation zu Generation weitergegeben werden. Indien gilt als das eigentliche Heimatland der Zigeuner.
Um diese Völkergruppen ranken sich viele Mythen und auch heute noch stoßen wir auf Klischees, die sich in vielen Köpfen festgesetzt haben, wie beispielsweise- Zigeunern kann man nicht trauen, als Landstreicher stehlen und betteln sie, Zigeuner üben einen schlechten Einfluss auf ihre Umwelt aus. Doch ist das wirklich so oder hat sich diese Meinungen einfach nur über die Zeit gehalten und wir haben sie einfach nie hinterfragt?
Die Zigeunerin der heutigen Zeit.
Natürlich gibt es auch heute noch die
Zigeunerin, die dieses ursprüngliche Bild wiederspiegelt. Doch mittlerweile haben sich die meisten von ihnen der Zeit angepasst, ohne dabei allerdings ihre Ursprünge und
Traditionen zu vergessen. Die Zigeunerin ist innerhalb der Familienstruktur ihrem Mann untergeordnet.
Hauptsächlich mit Kartenlegen und
Wahrsagen beschäftigt sich eine Zigeunerin und trägt gleichzeitig so zum Familienunterhalt bei. Diese
Fähigkeiten und Begabungen liegen den Zigeunerinnen sprichwörtlich im Blut und werden von den Müttern an die Töchter weitergegeben. So wird diese uralte Tradition über die Generationen hinweg am Leben erhalten.
Im Hinblick auf ihre Traditionen und Lebenseinstellungen fühlen sie sich sehr mit der Mutter Erde verbunden. Sie gehen sorgsam mit ihr um und bekommen als Dank die Möglichkeit einen Blick in die Zukunft zu werden, ganz gleich ob mittels Handlesen oder Kartenlegen.
Eine Zigeunerin bedeutet also nicht zwangsläufig etwas Negatives oder Undurchsichtiges. Mit den ihr übermittelten Fähigkeiten ist sie in der Lage anderen Menschen zu helfen. Sie also da, um Gutes zu tun. Warum sollten wir ihr dann negative Gedanken entgegenbringen?
Rechtliche Hinweise