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Upanischaden

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Bei den Upanischaden handelt es sich um eine Sammlung philosophischer Schriftstücke. Diese entspringen dem Hinduismus. Sie sind ein Bestandteil der Veden, die in der spätvedischen Zeit entstanden sind. Spricht man von lediglich einem Schriftstück, wird der Begriff "Upanischad" verwendet. Der Begriff an sich entspricht dem Sanskrit und bedeutet "sich in der Nähe hinsetzen". Wie wir aus den indischen Religionen wissen, ist es Sitte, sich zu den Füssen des Lehrers, des Gurus niederzulassen. Dies ist der korrekte Platz für den Schüler, um den Lehren des Gurus zu lauschen. Doch ebenso kann Upanischad bedeuten, dass eine geheime, aber belehrende Zusammenkunft angesagt ist. Diese Schriftensammlung ist in den Kanon der Veden aufgenommen worden. Man geht davon aus, dass sie zwischen 700 und 200 v. Chr. niedergeschrieben wurden. Einige der Autoren der Upanischaden sind namentlich bekannt. Von anderen weiss man nur, dass es sich um grosse Brahmanen, aber auch Krieger gehandelt hat. Wie es nicht anders zu erwarten war, befinden sich unter den Autoren auch Priester.

Sowohl die Upanischaden, aber auch die Veden selbst werden zu den sogenannten Shruti gezählt. Shruti bedeutet "das Gehörte". Durch das Gehörte werden Weisheiten offenbart. Ein anderer Begriff für diese Schriften ist "Offenbarungstexte". Einige von ihnen sind bekannter, die Samhitas, Aranyakas, Brahmanas und eben genau die genannten Upanischaden.
Wie in so vielen Religionen stehen auch in diesem Fall religiöse Hymnen sowie Opfer, welche meist den Göttern Agni, Vayu und Indra galten.

Upanischaden Foto: ©  fotoilluvids @ shutterstock
Foto: fotoilluvids / Shutterstock.com

Wovon handeln die Upanischaden?

Hat man es bei den anderen Teilen der Veda mit Hymnen, Opfersprüchen oder heiligen Handlungen zu tun, kann eine Upanischad nicht konkret zugeteilt werden. Vielmehr verlangen die Upanischaden Intelligenz sowie die Suche nach Antworten, den Wunsch, eigenständig über das Geschriebene nachdenken zu können. Eines ist nämlich im Laufe der Jahrhunderte geschehen. Der Hang zu der Durchführung von Opfern wurde geringer. Vielmehr hat man begonnen, den Weg nach innen zu suchen.

Während man die ältesten Upanischaden in zeitlicher Reihenfolge ordnen kann, ist dies bei den "jüngeren" nicht mehr möglich:

1. Brihadaranyaka-Upanishad
2. Chandogya-Upanishad
3. Taittirya-Upanishad
4. Kaushitaki-Upanishad
5. Aitareya-Upanishad
6. Kena-Upanishad
7. Maha-Narayana-Upanishad

Es folgt eine zweite Gruppe Upanischaden, die unter anderem die Folgenden enthält:

1. Katha-Upanishad
2. Sheveta-Upanishad
3. Shvatara-Upanishad
4. Isha-Upanishad
5. Munaka-Upanishad
6. Prashna-Upanishad
7. Maitrayaniya-Upanishad
8. Mandukya-Upanishad

Weitere Upanischaden folgten. Sie können grob in fünf Gruppen unterteilt werden:

1. Samanya-Vedanta-Upanishaden: In ihnen werden die Vedanta allgemein erklärt. Sie gelten dem grundlegenden Verständnis über diese Schriftstücke, aber auch der Arbeit mit ihnen.
2. Samnyasa-Upanishaden: Dem Ideal der Entsagung wird viel Bedeutung beigemessen. Diese Upanischade handelt ausschliesslich von diesem Thema.
3. Shakta-Upanishaden: In dieser Upanischade erfahren wir alles vom weiblichen Aspekt des Göttlichen sowie seiner Shakti.
4. Sekten-Upanishaden: Verschiedene Lehren mit konkreten Kulten sowie Gottheiten benötigen eine andere Lehre, die in diesem Schriftstück erläutern die Lehren, die mit speziellen Kulten und Gottheiten verknüpft sind.
5. Yoga-Upanishaden: Es wirkt sich positiv für Körper und Geist aus, wenn die konkreten Yoga-Übungen durchgeführt werden. Insbesondere das Hatha Yoga weist diesbezüglich Übungen mit besonders grossem Potenzial auf.

Aus dem Inhalt der Upanischaden

Ein wichtiger Punkt dieser Schriften war es, sich von den Opferritualen zu entfernen. So schlug man einen anderen Weg ein und beschäftigte sich überwiegend mit den nachfolgenden Themen, die eng miteinander verknüpft sind:

- Brahman ist für jeden Menschen erreichbar. Es handelt sich hierbei um die letzte erreichbare Wirklichkeit. Sie ist, im Gegensatz zu allen vorherigen Wirklichkeiten nicht mehr wandelbar.
- Die innerste Natur des Menschen wird Atman genannt. Sie ist mit der letzten, erreichbaren Wirklichkeit identisch.
- Nur, wenn Brahman realisiert worden ist, kann sich der Mensch aus dem Rad der Reinkarnation befreien. Gelingt dies, wird der Mensch auch von seinen existenziellen Nöten befreit.
- Die eigenen Gedanken und Überzeugungen sind es, die aus uns das machen, was wir nach aussen zeigen.

Des Weiteren wird auf folgende Themen sehr intensiv eingegangen:

- Der Sinn des menschlichen Lebens
- Die Essenz des menschlichen Lebens, aber auch des Lebens allgemein
- Die unterschiedlichen Formen der Meditation
- Die unterschiedlichen Formen der Gottesverehrung
- Das Konzept der Endzeit sowie die Prophezeiungen, die sich um dieses Thema drehen
- Die Möglichkeiten der Erlösung
- Die Lehre der Wiedergeburt

Brahman und Atman, um die sich eigentlich alles dreht

Brahman, so sagen es die Upanischaden, ist die universelle Weltenseele. Bei Atman hingegen handelt es sich um eine Reflexion Brahmans, die in jedem Wesen auf Erden zu finden ist. In unserem Sprachgebrauch würde an dieser Stelle der göttliche Kern in uns erwähnt werden.

Sowohl Brahman als auch Atman sind:

- Unsterblich
- Unendlich
- Unvergänglich
- Rein
- Unberührt von Veränderungen, die aus dem Aussen auf sie eintreffen.
- Ewig
- Anfangslos
- Endlos
- Unbegrenzt in allen Bereichen
- Reines Glück
- Reines Sein
- Reine Existenz
- Reines Verstehen
- Reines Bewusstsein



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