Der griechische Begriff "Ouroboros" oder auch Uroboros genannt, beschreibt ein schlangenförmiges
Symbol, das zum Beispiel oft auf Grabmalen zu finden ist. Das Symbol stellt eine Schlange dar, die sich selbst in den Schwanz beisst. Der Ouroboros symbolisiert die Ewigkeit beziehungsweise die Unsterblichkeit sowie die universelle Kraft, die immer wieder alles erneuert.
Ouroboros beziehungsweise Uroboros stammt vom altgriechischen Begriff "Οὐροβόρος" ab, der soviel bedeutet wie Selbstverzehrer.
Foto: Andrey Khusnutdinov / Shutterstock.com Die spirituelle Bedeutung von Ouroboros
In der griechischen Mythologie geht
Ouroboros auf die Bedeutung der Kreissymbolik zurück. Dabei handelt es sich um eine Bildsprache, die einen Kreislauf beziehungsweise einen Zyklus beschreibt. Die Schlange im Ouroboros-
Symbol, genauer gesagt die Natter, bildet einen Kreis - dieser steht für die unendliche Zeit. Sie soll auf einfache Weise die Dimension von Raum und Zeit in der materiellen Welt darstellen. Auch heute noch wird diese Symbolik auf diese Weise interpretiert. Gesellschaftliche Zyklen wiederholen sich und ihrem Anfang folgt direkt das Ende - selbstverzehrend also.
Die Schlange steht in diesem Zeichen also für den Anfang eines Kreislaufes, den bereits das Ende eingeholt hat. Im Grunde genommen ist dies auch so in vielen Kreisläufen der Natur: Aus einem Samen wächst eine Pflanze, aus deren Samen wiederum weitere Pflanzen entstehen. Der Kreislauf des Lebens könnte man also sagen. Kennt man diese Bedeutung der Schlange des Ouroboros, versteht man auch, welche Symbolik er für den Grabstein hat, auf dem das Symbol häufig zu finden ist.
Ouroboros im Alten Ägypten
Das Schlangensymbol zählt wohl zu einem der bekanntesten Symbole überhaupt: Schon das Grab des Pharao Tutanchamun (1332 bis 1323 v. Chr.) ziert das
Symbol der Schlange. Dieser wurde darauf leicht wellenförmig dargestellt, was an die Kraft des Wassers erinnert.
Seit jeher schon hat die Schlange eine wichtige Bedeutung in der Mythologie. Sie steht für die Erde, die
Unterwelt und die Materie.
Auf Papyri Graecae Magicae, magische Schriften aus dem griechisch-römischen Ägypten, fand man ebenfalls Aufzeichnungen von der Schlange. Dort stellte sie die kosmische Einheit dar im Bezug auf Makrokosmos und Mikrokosmos. In dem alchemistischen Werk Chrysopoeia von der Alchemistin Kleopatra der Spätantike findet man den Spruch "Eins ist alles" sowie eine Darstellung des
Ouroboros. Die Ägypter sahen das Schlagensymbol laut Aussagen eines Autors als den Jahreskreis an.
Die Römer nutzten das Zeichen der Schlange beispielsweise als Amulett oder
Talisman zu magischen Zwecken.
Die Midgardschlange in der germanischen Mythologie
In der germanischen Mythologie ist die Schlange des ewigen Kreislaufs die Midgardschlange, die mal als nordische Göttin und mal als teuflisches Wesen angesehen wird. Dem Mythos zufolge soll sie die Kraft besitzen, von der die Erde umgeben ist. Die Midgardschlange wird in der nordischen Mythologie als ein riesengrosses Wesen dargestellt. Ihren Platz findet sie im Meer. Ihr Gegner ist Thor, der Donnergott. Der Mythos besagt, dass Thor und die Midgardschlange sich während des Weltuntergangs gegenseitig umbringen und dadurch das weibliche und männliche Prinzip auflösen.
Auch in unserer heutigen modernen Zeit wird das Schlangensymbol als Zeichen der Unendlichkeit genutzt. Beispielsweise als Ring oder Kettenanhänger.
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