Ob bei der Rauchentwöhnung oder als alternative Methode: Die
Hypnose ist eine bewährte Alternative, wenn andere Methoden unerwünschte Nebenwirkungen verursachen oder gänzlich scheitern. Doch was steckt wirklich hinter diesem Trancezustand und was passiert mit unserem Geist eigentlich, wenn wir hypnotisiert sind?
Seit fast 4000 Jahren wird die
Trance in verschiedensten Kulturen angewandt. Und das zu ganz unterschiedlichsten Zwecken. Erstmals wurde der Begriff im Jahr 1843 von James Braid verwendet und galt vor der Einführung von Narkosemitteln als Form der Schmerzbetäubung bei Operationen oder anderen medizinischen Eingriffen. Auch als eine Art der alternativen
Geist- und Seelenarbeit wurde die Trance verwendet.
Foto: muratart / Shutterstock.com Was ist eigentlich Hypnose?
Bei der Trance geht einzig und allein darum, die Aufmerksamkeit eines Menschen zu bündeln und zu fokussieren. Sie kann zur Verbesserung verschiedenster Lebensbereiche führen; ob bei der Rauchentwöhnung oder der Geburtsvorbereitung - die Trance kann Abhilfe leisten. Auch bei der Bewältigung von Blockaden soll dieser
Geisteszustand wahre Wunder vollbringen.
Wie funktioniert Hypnose?
Das allerwichtigste ist, dass der Kunde vor der Prozedur dieser zustimmt und sich auf diesen
Geisteszustand einlässt. Denn bei dem Prozess gibt der Kunde die Kontrolle an den Hypnotiseur ab und muss diesem dementsprechend vertrauen und sich bei ihm oder ihr sicher fühlen. Durch verschiedene Techniken lenkt der Hypnotiseur die Aufmerksamkeit seines Kunden von seinem rationalen Alltagsdenken weg und führt seine Aufmerksamkeit auf einen ganz bestimmten Punkt.
Dadurch wird ein Seelenzustand erreicht, der dem eines Kindes ähnelt: Irgendwo zwischen Traum und Fantasiewelt tritt das rationale, vernünftige Denken in den Hintergrund und offenbart somit neue, kreative Lösungswege und Denkweisen. Die Instanzen, die im Gehirn für die Vernunft und das Ich-Bewusstsein zuständig sind, werden in dem Prozess der
Hypnose heruntergefahren und spielen keine grosse Rolle mehr. Es ist dann egal, was andere denken, oder was man meint, sagen oder denken zu dürfen.
Für manche ist es schwer, für manche leichter
Für Menschen, die sich schwer gehen lassen können und einer starken Selbstkontrolle unterliegen, kann es schwer sein, sich auf den Prozess dieses Geisteszustandes einzulassen. Ganz im Gegenteil können Menschen, die im Kino oder beim Lesen schnell in eine Fantasiewelt abtauchen, schneller in den Zustand der
Trance verfallen. Wichtig zu beachten ist, dass man jederzeit aus dem auferlegten Trancezustand aussteigen kann. Manche Menschen scheinen bei einer Trance willenlos gemacht zu werden - doch dies sei nie richtig der Fall: Manche Menschen geben einfach lieber die Kontrolle ab als andere.
Loslassen
Vielen Menschen fällt es schwer, sich zu entspannen und die Kontrolle abzulegen. Dabei tut es uns allen gut, mal "kindisch" zu sein, und alle Zwänge und Verpflichtungen, die wir im Alltag spüren, loszulassen. Wie sonst wollen wir herausfinden, was wir wirklich wollen? Meist stellen wir unsere Bedürfnisse, Träume und Wünsche hinten an: Davor kommen Arbeit, Partnerschaft, Verpflichtungen, moralische Verantwortungen und all die Dinge, die wir uns ein Leben lang angelernt haben und uns beigebracht wurden.
Gerade dort, wo klassische und traditionelle Prozeduren nicht ankommen, wirkt
Trance, der tiefe Entspannungszustand erstaunlich gut. Vielleicht liegt es daran, dass der Kunde auf diese Art erfährt, wie er auf positive Weise sein Problem "selbst" beheben (oder zur Behebung beitragen) kann.
Geschichte der Hypnose
Verschiedene Anthropologen gehen davon aus, dass
Hypnose und
Trance schon seit Anfang der Menschheitsgeschichte genutzt wurde. Im alten Ägypten und bei den Sumerern wurde dieser Zustand vor allem von den Priestern genutzt. Bei den alten Griechen war dieser
Geisteszustand als "Tempelschlaf" bekannt. Auch in den indigenen Völkern Asiens, Australiens und Afrikas gilt der Zustand der Trance als eine jahrtausendealte Tradition.
In der westlichen Welt wurde die Methode der Hypnose relativ spät anerkannt. Erst in den 60er-Jahren verhalf M.H. Erickson der Hypnose zu ihrem Durchbruch. Doch noch immer scheint es zwischen der Trance und der Wissenschaft gewisse Berührungsängste zu geben. Erst 2006 wurde der Geisteszustand in Deutschland als angesehene Methode anerkannt. Immer noch wird die Trance als etwas "Magisches" oder "Esoterisches" angesehen, obwohl es schon längst unzählige wissenschaftliche Forschungen zu dessen Wirksamkeit gibt.
Schlussendlich ist Hypnose immer ein Zusammenspiel aus Hypnotiseur und Kunde. Seine
Fantasie ist gefragt: Denn er muss die Bilder schlussendlich vor seinem inneren Auge sehen und seine Lösungsvorstellung trainieren. Wer eine passive Trance erwartet wird wahrscheinlich enttäuscht. Die Trance ist kein Zaubermittel, den Weg zum inneren Seelenfrieden muss jeder selber beschreiten. Wenn Sie weitere Fragen zu Hypnose oder alternativen Methoden haben, wenden Sie sich gerne an einen unserer vielen erfahrenen Berater, die Ihnen gerne weiterhelfen und Sie zu dem Thema beraten.
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