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Heidentum

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Das Heidentum ist eine Naturreligion aus vorchristlicher Zeit. Es unterscheidet sich dahingehend von vielen Weltreligionen (wie zum Beispiel dem Christentum und dem Judentum), dass es kein Verständnis vom Himmel besitzt. Das Heidentum wird oft als Naturspiritualität bezeichnet und beeinflusste weite Teile der Esoterik.

Vor der Verbreitung des Christentums war das Heidentum in weiten Bereichen von West- und Nordeuropa vertreten. Keine andere Religion wird so sehr mit unseren Urahnen, den Germanen und den Kelten in Verbindung gebracht.

Im Heidentum geht es vor allem um das Bewusstsein der Verbindung zwischen Mensch und Natur. Der Mensch soll nicht als Herrscher, sondern als Teil der Natur und des Naturgeistes gesehen werden. Die Heiden verehren viele verschiedene Gottheiten, Geister und Energien. Die Göttlichkeit gibt sich nach heidnischer Auffassung durch die Natur zu erkennen. Auch Magie steht dabei im Mittelpunkt des Heidentums.

Was das Heidentum genau ist beziehungsweise war, was der Unterschied zwischen Heidentum und Neopaganismus ist und vieles mehr erfahren Sie im nachfolgenden Text.

Heidentum Foto: ©  ju_see @ shutterstock
Foto: ju_see / Shutterstock.com

Begriffserklärung

Der Begriff "Heidentum" wird abgeleitet von dem Begriff "Paganismus". Paganismus entsprang dem lateinischen Wort "paganus" (bedeutet auf Deutsch übersetzt "heidnisch"). Während der Verbreitung des Christentums wurden alle Religionen (mit Ausnahme der monotheistischen Religionen wie zum Beispiel das Judentum, der Islam, der Zoroastrismus und der Manichäismus) als Heidentum bezeichnet. Ausschlaggebend war hierfür die Verehrung von mehreren Göttern.

Wohl erst im 19. Jahrhundert wurde die Begrifflichkeit "Heidentum" als Bezeichnung für ethnische Religionen verwendet. Erst am Ende des 20. Jahrhunderts begann man das Heidentum beziehungsweise das Neuheidentum/den Neopaganismus mit der Naturreligion der Germanen und Kelten zu verbinden.

Entstehung und Geschichte

Da das Heidentum so ziemlich alle Ursprungsreligionen umfasst, kann seine genaue Entstehung nur vermutet werden. Es ist unklar, ob die Religiosität der Menschheit irgendwann in der Urgeschichte entstand oder ob es sich hier um eine genetische Veranlagung handeln könnte.

Bekannt ist, dass die ersten Religionen sich mit der Ehrfurcht vor der Feinstofflichkeit und der Naturverehrung beschäftigten. Es ist beinahe ausgeschlossen, dass es Völker ohne religiöse Glaubensrichtungen gab.

Die Ursprungsreligionen wurden überwiegend durch die dominante Verbreitung des Christentums, des Judentums und des Islams unterdrückt. Trotz Unterdrückung wie zum Beispiel der Hexenverfolgung überlebten einige Teile des Glaubens der Ursprungsreligionen. Diese spiegeln sich heute in abergläubischen Vorstellungen und ortsabhängigen Ritualen wider.

Einige Beispiele sind hierfür:

- die schwäbisch-alemannische Fastnacht

- das schwedische Luciafest

- die Mutter-Erde-Rituale der Slawen

Heidentum im 21. Jahrhundert

Das heute praktizierte Heidentum wird als "Neuheidentum" oder "Neopaganismus" bezeichnet. Im 19. Jahrhundert wurde die englische Literatur von neuheidnischen Denkweisen beeinflusst. Wobei das Neuheidentum erst in den 60er-Jahren, vor allem bedingt durch die Popkultur, einen grossen Aufschwung erlebte. Weltweit hat es heutzutage viele Anhänger und es ist eine beliebte Alternative zu den grossen Weltreligionen.

Die Anhänger des Neuheidentums werden auf mehrere Millionen Menschen weltweit geschätzt. Somit könnte das Neuheidentum weitaus populärer als die Wicca-Bewegung sein. Anhänger des Neopaganismus stellen sich der Problematik, dass es so gut wie keine schriftlich festgehaltenen Lehren und Rituale des ursprünglichen Heidentums gibt. Dies führt oftmals zu Verwirrung und ermöglicht ein Eigenstudium nur in sehr seltenen Fällen.

Im Neopaganismus wird der Fokus auf Naturspiritualität, die Verehrung von verschiedenen Göttlichkeiten und die Verwendung von Magie gelegt. Anhänger verfolgen weltweit das Ziel, ihr Bewusstsein durch heidnische Weltanschauungen zu erweitern und im Einklang mit der Natur zu leben. Durch seine Ähnlichkeit zur Esoterik werden Anhänger fälschlicherweise oftmals als "Esos" (Abkürzung für "Esoteriker") bezeichnet und verallgemeinert. Jedoch wurden einige Lehren des Heidentums in die Esoterik aufgenommen und nicht andersherum.

Die wichtigsten neuheidnischen Feste auf einem Überblick:

1. Imbolc

Terminierung: 1.-2. Februar abhängig vom ersten Vollmond zum kommenden Neumond
Imbolc ist ein Fruchtbarkeits- und Frühlingsfest mit irischem Ursprung.

2. Ostara

Terminierung: 21.-23. März
Mit Ostara wird der Beginn des Frühlings gefeiert.

3. Beltane

Terminierung: 30. April-1. Mai

Das ist nach irischem Kalender der Sommeranfang.

4. Mittsommerfest

Terminierung: 21.-22. Juni

Beim Mittsommerfest wird die Sommerwende gefeiert.

5. Erntedankfest

Terminierung: 21.-22. September

Erntedankfest oder auch Herbstfest genannt ist eine Danksagung an die Götter für die reife Ernte.

6. Samhain

Terminierung: 31. Oktober-1. November

Beginn des keltischen Jahreskalenders und der Herrschaft des Totengottes Samhain.

7. Mittwinter

Terminierung: 21.-22. Dezember

Fest zur Wintersonnenwende.


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