Wesen in weisse Tücher gehüllt, schweben durch die Gänge, durch Türen und erschrecken die Bewohner. Dieser Spuk wird dabei den Gespenstern in die Schuhe geschoben. Sind diese Teil der Wirklichkeit unserer individuellen
Spiritualität oder handelt es sich um reinen Aberglauben? Ein Blick auf verschiedene Kulturen kann Antwort geben.
Foto: KeemMiDo / Shutterstock.com Was sind Gespenster?
Wir alle kennen sie aus Erzählungen, Filmen und Büchern, die seltsamen Wesen, die in weissen Tüchern ihr Unwesen treiben.
Gespenster sind im Volksglauben keine Seltenheit und immer mehr Menschen berichten von spukenden Erlebnissen. Doch was sind Gespenster eigentlich?
Ein Gespenst kann dem
Geistwesen zugeordnet werden. Das heisst es handelt sich um ein feinstoffliches Wesen, das übernatürliche Fähigkeiten aufweist und dennoch menschliche Charaktereigenschaften zeigt. Geistwesen und Seelen können in vielen Kulturen einer Religion zugeordnet werden. Bei Gespenstern sieht das jedoch anders aus. Die individuelle
Spiritualität eines Volkes oder einer Person kann für das Erscheinen verantwortlich gemacht werden.
Wird also angenommen, dass die eigene Spiritualität entscheidend ist, so ist die Existenz von Mythologien Voraussetzung. Bereits in der Antike bei den Griechen und Römern war das Auftreten von feinstofflichen Wesen keine Seltenheit. Es wurde davon ausgegangen, dass es sich um Seelen handelte, die nicht in Frieden ruhen konnten. Ursachen wurden verschiedene dafür genannt.
Bis ins 18. Jahrhundert war in Europa der Glaube an Geistwesen sehr geläufig. Erst mit der Zeit der Aufklärung und dem Beginn des 19. Jahrhunderts machte sich nach und nach eine andere Sichtweise breit. Die Welt unterlief zu dieser Zeit einen grossen Wandel, der sich in vielen Bereichen widerspiegelte. So wurde auch die Meinung bezüglich Gespenstern verändert. Zum ersten Mal trat die Tatsache auf, dass es sich rein um Spiritualität, genauer gesagt um
Spiritismus handelte. Als
Aberglaube abgetan, rückte die Wichtigkeit der Geistwesen eher in den Hintergrund.
Der Volksglaube und kulturelle Unterschiede
Auch wenn heutzutage die Meinungen bezüglich dieses Themas weit auseinandergehen, so gab es, wie bereits erwähnt, im 18. Jahrhundert bis zurzeit der Aufklärung eine starke Anziehung zu den
Geistwesen. Oftmals werden Geist und Gespenst synonym verwendet, jedoch kann man dies noch etwas spezifizieren. Ein Gespenst war in der Regel ein Totengeist. Nicht nur Privatpersonen, sondern auch Behörden glaubten an den Spuk, der mehr als einfach nur eine
Erscheinung zu sein schien.
Man ging davon aus, dass es sich um Seelen handelte, die unerlöst waren. Dies kann verschiedene Gründe haben. Zum einen kann es eine Bestattung sein, die nicht exakt nach dem damaligen Ritual abgelaufen ist, und zum anderen sind Gespenster häufig Bösewichte, die nach ihrem Tod weiterhin Unheil anrichten. Schauplatz sind meist die Orte, die in direkten Zusammenhang mit der einst lebenden Person gebracht werden können, wie zum Beispiel das Haus, indem sie wohnte oder auch der Ort, an dem eine Tat begangen wurde.
Um dem Gespenst entgegenzuwirken, war es notwendig, die Seele zu erlösen. Dies war möglich, indem man sich direkt mit der Situation, in der der Geist erweckt wurde, beschäftigte. Das Auflösen eines Verbrechens, eine rituelle Verabschiedung oder auch das Lernen, mit Trauer umzugehen, können ausreichen, um das Gespenst zu erlösen.
Gespenster treten auf verschiedene Art und Weise auf. Bekannt ist vor allem das Leichentuch, in das dieses eingewickelt wurde. Als menschliche Erscheinung mit einer teilweisen Transparenz sichtbar, können Wände, Türen oder andere Mauern einfach durchdrungen werden. Ausserdem wird das Schweben in den Korridoren oder anderen Räumen mehrfach genannt. Erscheint ein Gespenst, so ist das auf jeden Fall angsterregend, schliesslich ist das Aussehen alles andere als schön.
Die beliebteste Zeit, wann ein Gespenst erschien, ist Mitternacht. Noch heute wird Mitternacht häufig als Geisterstunde bezeichnet. Ein Gespenst kann jedoch nicht nur aus einem Menschen, sondern auch aus einem Tier entstanden sein. So gibt es Erzählungen zufolge dreiköpfige Hunde und so weiter. Inwiefern diese Geistwesen Einfluss haben können, hängt von der Kultur und der
Spiritualität eines jeden Einzelnen ab.
Gespenster heute
Mit der Zeit der Aufklärung wurde auch der Blickwinkel auf
Geistwesen verändert. Es gibt sie hauptsächlich noch in Filmen und natürlich dürfen sie auf keinen Fall an
Halloween fehlen. Während der Grossteil der Gesellschaft weltweit nicht mehr an Geistwesen glaubt und sie dem Aberglauben zuordnet, spielen sie im Spiritismus weiterhin eine grosse Rolle, auch wenn es in diesem Fall nicht um die spukenden Gestalten geht, sondern tatsächlich um Seelen, die in ihrem alten Leben gefangen sind.
Geister und Seelen sind Teil des
Jenseits, einer transzendenten Wirklichkeit, die man nicht unterschätzen sollte. Neben der Tatsache, dass man erschreckt wird oder Geister erscheinen, gibt es feinstoffliche Wesen, deren Aufgabe es ist, die Menschen auf der Erde zu begleiten und sie zu stärken. Eine Kontaktaufnahme ist nicht nur vonseiten der Geister aus möglich, sondern auch wir Menschen können gezielt über ein
Medium oder andere energetische Verbindungen mit ihnen kommunizieren.
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