Wer glaubt, frei von
Aberglauben zu sein, der täuscht sich meistens. Ganz unbewusst sind bestimmte Assoziationen in unserem Denken verankert, die wir allerdings so nicht als Aberglaube verstehen. Nicht nur die schwarze Katze, die Zahl 13 oder der zerbrochene Spiegel gelten als Zeichen des Aberglaubens.
Auch wenn wir jemandem die Daumen drücken oder die Kerzen auf dem Geburtstagskuchen ausblasen, bedienen wir uns nichts anderem, als einem gewissen Aberglauben. Rational gesehen könnte man ihn als Unfug bezeichnen, aber was steckt nun genau dahinter? Und, sollten wir eher Abstand nehmen oder ist ein gewisser Aberglaube sogar gesund?
Foto: Marco2811 / stock.adobe.com Sind wir alle abergläubisch?
Der Begriff "Aberglaube" bezeichnet eine negative Wertung vorhandener
Glaubensformen. Auf die heutige Zeit bezogen, wissenschaftlich nicht hinterlegte
Rituale, Zeremonien oder
Glaubenssätze, die unserer aktuellen Gesellschaft und den darin verankerten Kenntnissen nicht entsprechen. Der Begriff wird deshalb oftmals auch mit dem Wort "Unvernunft" beschrieben.
Wir glauben an etwas, was sich nicht bestätigen oder belegen lässt. Wir stellen eine kausale Verknüpfung zwischen Ursache und Wirkung her, verbinden bestimmte Glücks- oder Unglücksmomente mit zufälligen begleitenden Erscheinungen und verfallen damit in ein gewisses abergläubisches Verhalten. Sind wir also tatsächlich, vielleicht sogar unbewusst,
abergläubisch?
Gesunder Aberglaube für ein erfolgreiches und glückliches Leben?
Aberglaube bezieht sich im weitesten Sinne sowohl auf volkstümliche wie auch okkulte
Glaubensformen, die als negativ bewertet werden. Gleichzeitig gelten allerdings auch alte, überlieferte Bräuche oder Handlungen als eine Form des Aberglaubens.
Zu der Zeit, zu welcher sie entstanden sind, gab es oftmals einen tieferen Sinn dahinter, was sich über die Jahre hinweg durchaus geändert haben kann. Die Bräuche und Rituale wurden quasi nur übernommen und von Generation zu Generation weitergegeben. Auch heute treffen wir in bestimmten Bereichen noch auf gelebten
Aberglauben.
So haben beispielsweise auch heute noch Bauern und Seeleute bestimmte Regeln, Rituale oder Bräuche, die aktiv gelebt werden. Sie sind tatsächlich auch heute noch grösstenteils
abergläubisch.
Studien verschiedener Wissenschaftler haben ergeben, dass ein gewisses Mass an Aberglauben sogar förderlich für Erfolg und
Glück sein kann. Glauben wir ganz stark an etwas, sind wir konzentrierter, überzeugter und zuversichtlicher in unserem Vorgehen. Wir fühlen uns sicher. Und das ist auch gut so, denn Unsicherheit in grösseren Dosen können wir als Bedrohung empfinden, welche uns blockiert.
Aberglaube, aber wohl dosiert ...
Grundsätzlich könnte man sagen, solange Aberglaube nicht unser ganzes Leben bestimmt, sollten wir uns bestimmte Rituale einfach als Teil unseres Lebens bewahren. Sie können uns in verschiedenen Situationen helfen. Und wem schadet schon eine Glückssocke in der Handtasche?
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