Jeder, der schon einmal eine Wohnung eingerichtet hat, kennt diesen Begriff. Bei
Feng Shui handelt es sich um eine spirituelle
Harmonielehre aus der chinesischen Kultur, die die Harmonisierung der Lebensenergie in Zusammenhang mit der Umgebung betrachtet.
In der fernöstlichen Kultur spielt die Lebensenergie oder das sogenannte
Chi eine grosse Rolle. Dieses Chi stellt einen präzisen Massstab des menschlichen Wohlbefindens dar und sollte aufgrund dessen immer in einer ausgeglichenen Balance gehalten werden.
Da die Umgebung, die Wohnung und der Einrichtungsstil einen starken Einfluss auf diese Balance haben können, wurde die Kunst des Feng Shui entwickelt. Bei dem Ritual versucht man die Einrichtung der Umgebung so zu gestalten, dass diese in einem perfekten Gleichgewicht zur Lebensenergie des Bewohners steht.
Foto: fotohunter / Shutterstock.com Die Geschichte des Feng Shui im alten China
Der Begriff
Feng Shui bedeutet so viel wie Wind und Wasser. Die Herkunft dieser Wörter lässt sich mit den Elementen in Zusammenhang bringen, die in der
Harmonielehre sehr wichtig sind. Schon vor über 3000 Jahren wurde die Lehre von chinesischen Architekten im Landschaftsbereich verwendet, um von der Kraft des Chi zu profitieren. Damals wurde das Feng Shui primär für die Platzauswahl von Wohngebieten, Gräbern, Palästen und Gärten verwendet.
Zurzeit des chinesischen Kaiserreichs galt die Harmonielehre als geheime Wissenschaft, die lediglich den Kaisern und ihren Bediensteten vorenthalten war. Auf diese Weise wollten diese einen Vorteil gegenüber der Bevölkerung erlangen und dieses wertvolle Wissen für ihren Machterhalt nutzen.
Hunderte Jahre später fanden dann auch die restlichen Menschen Zugang zu der traditionellen Wissenschaft. Sie begannen Feng Shui für die Landwirtschaft oder Geschäftsrouten zu verwenden. Aus diesem Grund entwickelten sich im Laufe dieser Zeit zahlreiche Berater, die ihr Wissen der Lehre an den Rest des Volkes weitergaben.
Feng Shui im modernen China
Im 20. Jahrhundert wurde die
Harmonielehre unter Mao Zedong verboten. Viele Menschen sind aber davon überzeugt, dass Zedong die Kraft des
Feng Shui selbst für sich verwendete. Durch das Verbot trieb es viele Experten aus
China heraus. Sie gingen entweder nach Taiwan oder nach Hongkong.
Das ist auch der Grund dafür, dass die Harmonielehre ihren Hauptwohnsitz heute in Hongkong hat. Tatsächlich wird bei den meisten Gebäuden in der riesigen Weltstadt diese angewandt. Egal, ob Wohnung, Büro oder Hochhaus - in Hongkong wird die alte Kunst des Feng Shui noch immer in Ehren gehalten.
Yin & Yang
Bei
Feng Shui spielen Yin und Yang eine essenzielle Rolle. Hinter dem bekannten Motiv steckt die Theorie von zwei Anziehungspolen, in dessen Mitte die Lebensenergie fliesst. Während Yin für Ruhe und weiche Formen steht, wird Yang mit Härte und Betätigungsdrang in Verbindung gebracht.
Nicht nur die Metapher der idealen Balance wird für die
Harmonielehre verwendet, sondern auch bei den tatsächlich verwendeten Materialien und Formen. Die Mischung zwischen harten und weichen Ausstattungsstücken und wellenförmigen oder geraden Formen sollte im Feng Shui unbedingt beachtet werden.
Bei den fünf Elementen handelt es sich im Feng Shui um
Feuer, Erde, Wasser, Holz und Metall. Diese Elemente gehören zusammen und stehen in einem energiegeladenen Zusammenhang, wodurch sie sich gegenseitig beeinflussen. Indem Möbelstücke und Materialien aus diesen Elementen passend in den richtigen Räumen platziert werden, kann das Chi positiv beeinflusst werden. Den fünf Elementen der Harmonielehre werden neben den Materialien, Formen und Farben auch Himmelsrichtungen beigeordnet.
Das Bagua-Raster
Das Bagua stellt eines der wichtigsten Hilfsmittel dar, wenn es um die Einrichtung der Räume nach Vorstellungen der Harmonielehre geht. Bei dem Bagua handelt es sich um ein Raster oder eine Schablone, die aus neun einzelnen Bereichen besteht. Diese Bereiche werden in die Abschnitte Reichtum, Ruhm, Partnerschaft, Familie, Thai Chi, Kinder, Wissen, Karriere und hilfreiche Freunde unterteilt.
Die Schablone kann nun über den Grundriss einer Wohnung, eines Hauses oder eines Raums gelegt werden, um zu sehen, wie die Raumaufteilung und die Einrichtung nach der Feng Shui-Vorstellung idealerweise sein sollte.
Bei der Beachtung des Bagua kann man die Ideen aus dem alten
China entweder aus der Perspektive der Eingangstüren anwenden oder nach den Himmelsrichtungen. Nachdem man sich für eine dieser Methoden entschieden hat, ist der nächste Schritt die Ausstattung nach den Regeln der traditionellen Vorstellung.
Farben im Feng Shui
Genau wie es bei Materialien oder Formen der Fall ist, ist auch die Einteilung von Farben in der Harmonielehre von grosser Wichtigkeit. Diese sollten besonders deshalb sorgfältig ausgewählt werden, weil die Farben die einzelnen Wohnräume mit deren Lebensabschnitten beeinflussen.
Indem man die richtigen Farben für die einzelnen Lebensbereiche wählt, können diese durch diesen Einfluss positiv gefördert werden. Wenn es um die Partnerschaft geht, sollten beispielsweise gelbe oder weisse Farbtöne verwendet werden, bei der Karriere sollte im Gegensatz auf Blau gesetzt werden. Im Bereich des Ruhms stehen rote Farbtöne im Vordergrund, wenn es um Wissen geht, ist Grün, Gelb oder Braun am Zug. Und wenn es um die richtige Farbwahl im Raum für die hilfreichen Freunde geht, dann stehen Grau, Silber, Weiss und
Gold an der ersten Stelle.
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