Farnkraut wächst heute als mittelgrosse Pflanze im Wald, im Garten und umgetopft in der Wohnung. Vor über 350 Millionen Jahren war das anders. Das Farnkraut, das auch als
Zauberkraut bekannt ist, wurde in dieser Urzeit deutlich grösser. Damals konnte Farnkraut die Grösse von Bäumen erreichen.
Das Zauberkraut ist jedoch nicht einfach nur eine einfache Pflanze, sondern wurde besonders in früheren Zeiten vielfach als regenerierende Pflanze eingesetzt. Heute wird die Pflanze zu diesem Zweck meist von anderen Möglichkeit(en) ersetzt, da das Zauberkraut in einer geringen Menge und in der falschen Einnahmeart giftig ist.
Den Farn gibt es in über 12.000 Arten. Die meisten dieser Sorten lassen sich in den tropischen Wäldern finden, doch auch in den europäischen Wäldern existieren knapp 160 Varianten. Zu den bekanntesten Farnarten zählt der Wurmfarn, der Tüpfelfarn, der Adlerfarn und der Streifenfarn. In der Regel haben diese Arten dieselbe Wirkung und können für den gleichen Zweck eingesetzt werden.
Foto: Alex Yuzhakov / Shutterstock.com Vorkommen des Farnkrauts
Farnkraut verträgt sich nicht mit viel Sonnenschein. Es ist in dunklen, schattigen Wäldern oder Schluchten zu finden. Farnpflanzen findet man auf der gesamten Welt. In Deutschland sind die Pflanzen in Wäldern zwischen Baumstämmen zu entdecken. Diese dunklen Orte sind wahrscheinlich auch ein primärer Grund dafür, dass das
Zauberkraut in früheren Zeiten einen solch mystischen Ruf hatte.
Viele alte Sagen und Legenden hängen mit dieser Pflanze zusammen. Zum Beispiel waren die Menschen der Meinung, dass der Samen des Farns magisch ist und unsichtbar machen kann. Die Menschen im Mittelalter teilten die Meinung, dass das Kraut nur zu Mitternacht blüht und wächst. Wenn eine Person um diese Zeit durch den Wald spaziert, verschwindet die Blüte wieder.
Aus botanischer Sicht stimmen diese Legenden natürlich nicht mit der Realität überein. Dass die Blüten der Farnpflanze nie gesehen wurden, liegt daran, dass Farne nicht blühen können und deshalb auch keine Samen auswerfen. Die Zauberpflanze verbreitet sich über ihre Sporen.
Das Farnkraut im Volksglauben
Um das
Farnkraut ranken sich zahlreiche Geschichten, Mythen und Legenden. Die Pflanze war für die Menschen von grosser Wichtigkeit, da sie als magisches Kraut viele Wunderwirkungen mit sich brachte. Das Farnkraut stand im damaligen
Volksglauben direkt hinter der
Alraune, der zu dieser Zeit beliebtesten magischen Pflanze.
Hauptsächlich waren die Menschen zu früheren Zeiten von der Schutzwirkung der Farnpflanze überzeugt. Das Kraut am Körper zu tragen genügte bereits, um sich gegen schwarze
Magie,
Geister,
Flüche oder
Hexen zu schützen. Neben dem eigenen Wohlbefinden liessen sich mit der Farnpflanze auch Häuser und Felder beschützen. Dem Glauben der Menschen nach vermeid der Teufel jeglichen Ort, der mit Farnkraut bewachsen war.
Neben der Schutzfunktion des Zauberkrauts war die Pflanze aber auch als Glücksbringer bekannt. Es konnte für Unsichtbarkeit sorgen, erhöhte die Chance beim Finden von
Gold und Edelsteinen und sorgte für ein positives Gelingen in der
Liebe, im Spiel und bei anderen Aktivitäten. Zudem sollte das
Zauberkraut die Macht haben, Türen zu öffnen, die verschlossen waren.
Wenn man nicht das Gegenteil des Glückes erleben wollte, musste man aufpassen. Wer im Wald auf den Farn trat, wurde anschliessend vom Teufel gejagt und verscheucht.
Verwendungszweck von Farnkraut im Volksglauben
Die Pflanze wurde für viele verschiedene Zwecke verwendet. Im Vordergrund standen meist der Schutz gegen böse Geister oder Verhexungen oder das Einholen von
Glück. Das funktionierte bereits, wenn der Farn an der Kleidung angebracht war. Wenn man sich jedoch im Haus befand, musste das Kraut abgelegt werden. Ansonsten sorgte das
Zauberkraut für Missgunst und Streit zwischen den Hausbewohnern.
Dafür wurde der Stall der Tiere oder die Wiege der Kinder mit dem Kraut ausgelegt, sodass auch diese jederzeit geschützt waren. Indem ein kleiner Sack mit
Farnkraut befüllt wurde und falsch herum ins Haus gehangen wurde, sollten physische und mentale Beschwernisse nicht ins Haus gelangen.
Verschiedene Arten des Zauberkrauts wurden zu unterschiedlichen Anlässen eingesetzt. Der Frauenhaarfarn war für seine verjüngende Wirkung bekannt, weshalb diese Variante für eine positive Wirkung in der Liebe eingesetzt wurde.
Zudem konnte der Frauenhaarfarn dabei helfen, die Müdigkeit auf Reisen zu vermeiden. Das funktionierte, indem sich die Reisenden das Zauberkraut in die Schuhe legten. Der übliche Tüpfelfarn wurde dahingegen für das Herbeiführen von angenehmen Träumen verwendet.
Das Farnkraut aus heutiger Sicht
Farnkraut wird heute noch als klassisches Hausmittel oder alternative regenerierende Pflanze genutzt. Allerdings sollte darauf geachtet werden, die Pflanze nur äusserlich am Körper anzuwenden. Wenn man das Kraut jedoch im inneren Körperbereich einnimmt, kann es zu Vergiftungen kommen. Die giftige Wirkung kann leicht oder stark eintreten und sich durch Kopfschmerzen, Kreislaufprobleme, Atemnot und starken Sehbeschwerden bis hin zur Erblindung äussern.
Wenn man das Farnkraut als oberflächliche Tinktur eingesetzt wird, kann es seine positive Wirkung entfalten. Die Pflanze unterstützt insbesondere beim Entgegenwirken von Wurmbefall, Reizhusten, Heiserkeit, Verdauungsbeschwerden, Sodbrennen, Krämpfen oder Durchfall. Bei sehr empfindlicher Haut kann das Zauberkraut jedoch auch äusserlich für Nebenwirkungen sorgen, weshalb die Nutzung auf jeden Fall mit Vorsicht vollzogen werden sollte.
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