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Eschen-Baum

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In vielen Mythen weltweit spielen Bäume eine wichtige Rolle, darunter auch der Eschen-Baum. Bäume symbolisieren nicht nur die Götter, sondern sollen auch magische Kräfte haben. Gerade spirituell interessierte Menschen messen Bäumen eine ganz besondere Bedeutung zu. Alleine schon wegen ihrer imposanten Erscheinung stellen Bäume eine Verbindung zwischen Himmel und Erde dar. Das gilt auch für den Eschen-Baum, der eine Höhe von bis zu 40 Metern erreichen kann.

Vor allem in den nördlichen Sagen kommt die Esche vor. So handelt es sich beim berühmten Weltenbaum Yggdrasil, welcher die Achse der Welt bildet, um einen Eschen-Baum. Da damals noch nicht von einer runden Erdkugel ausgegangen wurde, verband diese Esche die einzelnen Ebenen der Welten miteinander. An diesem Weltenbaum soll sich auch Göttervater Odin kopfüber für neun Tage aufgehangen haben, um zu mehr Weisheit zu gelangen. Der Eschen-Baum ist nicht nur mächtig, sondern gleichzeitig auch sehr robust, geschmeidig und elegant. Die Esche symbolisiert Schutz, Selbsterkenntnis und Harmonie und kann den Menschen Energie spenden.

Eschen-Baum Foto: ©  Smileus @ shutterstock
Foto: Smileus / Shutterstock.com

Der Eschen-Baum hat eine lange Tradition

Die Esche zählt zur Familie der Oleaceae und gehört der Gattung Fraxinus excelsior an. Sie ist in Europa beheimatet und zählt dort zu den höchsten Laubbäumen des Kontinents. Bei den Kelten trug der Eschen-Baum den Namen "onna" oder "onnestu". Sie nutzten das Holz für die Herstellung von Werkzeugen, denn das geschmeidige Holz lässt sich sehr gut bearbeiten. Darüber hinaus wurden aus dem Holz auch Waffen wie Lanzen oder Speere gefertigt. Zur damaligen Zeit war ein Speer aus Esche ein Zeichen für einen starken Krieger, sodass die Esche für Stärke, Macht und Schutz stand.

Als heilig galt der Eschen-Baum gerade bei den frühkeltischen Stämmen, deren Hirten durch die Lande zogen. Sie nutzten das Holz des Baumes für die Herstellung von Achsen und Kufen für ihre Wägen. Auch ihre Götter wurden als Lichterwesen auf dem Rücken von Pferden mit einem Speer aus Esche in der Hand dargestellt. Da das Licht durch die Blätter der Esche dringt, wird sie oftmals auch als Sonnenbaum bezeichnet. Druiden nutzten Stäbe aus Eschen-Holz, um eine Beschwörung des Wetters vorzunehmen. Selbst Hexen setzten bei der Fertigung ihrer Besen überwiegend auf die strapazierfähige Esche. Fischer stellten Ruder aus Eschen-Holz her, um auf der See geschützt zu sein.

Eschen-Baum für besondere Orte

Auch in vielen Ortsnamen findet man bis heute die Silbe "esch", die von dem Baum abgeleitet wird. In der griechischen Mythologie besiegte Achilles den trojanischen Helden Hektor mit einem Speer aus Eschen-Holz. Die Griechen nutzten das feste und flexible Holz auch gerne für die Fertigung ihrer Wägen und Bögen. Aus den Blättern des Eschen-Baums stellten die Menschen in der Antike bereits Aufgüsse her. Die berühmte Hildegard von Bingen bereitete aus den Blättern einen Tee zu. Im 16. Jahrhundert waren die Bestandteile der Esche in der Medizin weit verbreitet und wurden sehr vielseitig eingesetzt.

Esche gilt als Baum der Götter

Wenn die Esche im Traum auftaucht, dann kann das ein Hinweis auf Glück, Freude, Seelenfrieden und Ruhe sein. Die Esche gilt allgemein als Glücksbringer und soll Unheil und Schaden abhalten können. Der Überlieferung nach handelte es sich beim Weltenbaum Yggdrasil um einen Eschen-Baum. Da die Wurzeln tief in der Erde verankert waren und die Krone hoch hinauf ragte, galt er als Verbindung zwischen Himmel und Erde.

Von seinen Wurzeln reichte eine zur Welt der Götter, eine zum Reich des Todes und eine zu den Frostriesen. Vier Hirsche fressen vom Blattwerk und bewirken dadurch die Vergänglichkeit der Zeit. Auch wenn nicht abschliessend geklärt ist, ob der Weltenbaum tatsächlich eine Esche war, so gilt der Eschen-Baum dennoch als Baum Odins. Nachdem Odin mit dem Kopf nach unten neun Tage und Nächte am Weltenbaum hing, konnte er das Geheimnis der Runen ergründen. Laut der nordischen Mythologie hat Odin aus der Esche den ersten Mann erschaffen, für die erste Frau nutzte er das Holz der Ulme oder Erle.


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