Sie gilt als Schwellenbaum zum
Jenseits und wird als mysteriöser
Schutzbaum angesehen. Sie soll Ausdauer, Lebenskraft, aber auch Klarheit und Schutz verleihen. Trotzdem ist die
Erle in den meisten Legenden und Sagen eher negativ behaftet, denn der Baum wird oft mit düsteren Begebenheiten in Verbindung gebracht. Deshalb wird die Erle auch oft als Baum der Toten oder der
Hexen verschrieben.
Die Erle ist ein Baum, der in Mooren und sumpfigen Teichen wächst. Ihre Wurzeln reichen meist ins Wasser und sie stehen fest auf dem sumpfigen Boden, inmitten von Nebel und Dunkelheit. Vielleicht wird der Baum deshalb mit der Anderswelt in Verbindung gebracht, denn sie hat etwas Unheimliches an sich. Eine Legende besagt, dass dort, wo Erlen wachsen, auch das Erlenweib wohnt, auch Else, Irle oder Arle genannt. Sie wird durch die Erle personifiziert und ist ein Sinnbild für
Magie und Hexerei.
Foto: Jakub Czajkowski / Shutterstock.com Das Erlenweib
Laut der Legende lockt das Erlenweib Wanderer in die Irre und ins Verderben. In der keltischen Geschichte spielten Sumpf und Moor eine wichtige Rolle. Für sie waren die sumpfigen Gewässer Sinnbild für den Übergang zur Anderswelt. Ausserdem betrachteten sie das Moor als den Ort, an den die Seelen nach dem Sterben gehen. Deshalb versinken sie auch oft verstorbene Geliebte oder Menschenopfer im Sumpf.
Eine Kuriosität der
Erle ist, dass sich ihr Saft bei Luftkontakt rot verfärbt. Wird der Baum verletzt, scheint er also wie ein richtiges Lebewesen zu bluten. Manche glauben sogar, dass wenn einer der Bäume mitbekommt, dass er gefällt werden soll, anfängt zu klagen, zu bluten und zu weinen.
Geschätztes Holz
Doch auch weit über ihre mythische Bedeutung wird der Erlenbaum vielseitig geschätzt. Er wurde sowohl von den alten Griechen als auch von den Römern wegen seines schönen und hochwertigen Holzes geschätzt und sehr beliebt. Auch weil es bekannt war, dass das Holz der Erle unverrottbar ist. Ganze Städte wie Venedig wurden auf Pfeilern aus Erlenholz errichtet.
In der
Mythologie der alten Griechen wurde der Baum von Anfang an mit Magie in Verbindung gebracht. Laut der alten Sagen verwandelten sich die Töchter des verstorbenen Helios vor lauter Trauer in Erlenbäume. Eine weitere Tochter des Gottes Helios, die Zauberin Circe, soll mit ihren ebenfalls in Erlen verwandelten Schwestern auf der Insel Aiaia gelebt haben. Der
Schutzbaum wird vielleicht auch deshalb als Sitz der Seelen angesehen.
Keltisch-Irische Mythologie
Auch in der keltisch-irischen
Mythologie kommt der wundersame Baum oft vor. Laut ihrer Geschichte wurde das erste Menschenpaar aus zwei Bäumen geschaffen: Der Mann aus der
Erle und die Frau aus der Eberesche. Auch in den nördlichen Kulturen gilt dieser Baum mit den Seelen verbunden und wird immer noch verehrt. Die Germanen hingegen sahen das rote, abgeschlagene Holz des Baumes als ein Zeichen von Hexerei und des Teufels. Sie glaubten, dass selbst der Boden, auf dem die Erlen wachsen, verflucht sei.
Aber auch im Christentum ist dieser wunderbare
Schutzbaum vertreten: So heisst es, dass das Kreuz Christis ebenfalls aus Erlenholz angefertigt worden sei. Deshalb weisst das Holz (durch Christis Blut) eine rote Farbe auf.
Der Baum gilt ausserdem auch als Wetterbaum. Hexen sollen in der Lage sein, mithilfe des Erlenbaums Gewitter und Stürme zu erzeugen. Ausserdem wurde der Saft des Erlenbaumes als heilig und sehr potent angesehen. Er soll den Verstand geschärft und Klarheit in schweren Situationen verschaffen haben. Ausserdem soll der Saft einem den Mut verliehen haben, um schwere Herausforderungen zu bewältigen.
Baum des Wassers
Durch die starke Verbindung der
Erle zum Wasser wird der Baum auch bis heute noch mit dem Element konnotiert. Der Baum gilt als der des Wassergottes
Neptun. Und auch Wünschelrutengänger werden bevorzugt mit Erlenzweigen durchgeführt. Auch zum Schutz von Hexen in der Walpurgisnacht wurden die Zweige des Schutzbaums verwendet, weshalb er auch den Namen "Walperbaum" trägt.
In der Welt der Elfen soll der Baum vor allem bei Undinen und Wasserelfen beliebt sein. Der
Schutzbaum überzeugt mit seiner zauberhaften und doch melancholischen Ausstrahlung. Trotz der Verbindung in die
Unterwelt sollten wir versuchen, diesen besonderen Baum in einem anderen Licht zu sehen. Denn die Erle ist ausserdem der Hüter der Geheimnisse und steht für alles unbewusste und emotionale. Der Baum macht Unsichtbares sichtbar und bringt Verstecktes an die Oberfläche. Damit konfrontiert uns die Erle mit unseren Schattenseiten und leitet Wachstum ein. Sie erinnert an das Urvertrauen, das in uns allen innewohnt und fördert einen offenen Umgang mit sich selbst. Aus der Kraft dieses besonderen Schutzbaums können wir ein immenses Selbstvertrauen schöpfen, welches uns nach vorne katapultiert.
Der Baum soll nicht nur Lebensenergie und Vitalität verleihen, es wird dem Saft der Eler nachgesagt, dass er eine aphrodisierende Wirkung besitzen soll.
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