Himmlische Wesen werden im Sanskrit als "
Devas" oder "Devis" bezeichnet. Sie sind leuchtende Gestalten, die vor allem im
Hinduismus und im Buddhismus eine grosse Rolle spielen. In Indien gelten sie als
Götter, die sich auf höheren Ebenen als die Menschen befinden und mit Engeln verglichen werden können. "Deva" kann auch mit "überirdisches Wesen" oder "Halbgott" übersetzt werden. Gemeint sind mit diesem Ausdruck vor allem die vedischen Götter, die vor dem klassischen Hinduismus, in der vedischen Zeit verehrt wurden. Die Rigveda, die älteste heilige Schrift Indiens, besagt, es gebe 33 männliche und weibliche
Halbgottheiten, von denen sich jeweils 11 auf der Erde, im Wasser und im
Himmel befinden.
Foto: alexkich / Shutterstock.com Devas und Asuras
Die frühe vedische Literatur nennt alle übernatürlichen Wesen
Devas und
Asuras. Doch die Konzepte und die Legenden um die göttlichen Lichtgestalten entwickelten sich durch die lange indische Literatur und führten in der alt vedischen Zeit dazu, dass alle gutmütigen übernatürlichen Wesen als "Deva-Asuras" bezeichnet wurden. Erst in postvedischen Texten wie dem "Itihasas" und dem "Puranas" erschienen erste Spaltungen zwischen den Guten, den Devas, und den Bösen, den Asuras. Die mittelalterliche indische Literatur beschreibt die Devas als "Suras" die im Gegensatz zu ihren mächtigen und bösartigen Halbbrüdern den "Asuras" stehen. Zusammen mit den Yakshas (den Naturgeistern) und den Rakshasas (den gruseligen Ogern) bilden Devas und Asuras einen wichtigen Teil der indischen Mythologie und sind auch in kosmologischen Theorien des
Hinduismus zu finden.
Vedische Gottheiten
Bei den vedischen Göttern handelt es sich zum Grossteil um Naturgewalten wie Himmel, Sonne, Wasser, Wind und Erde. Sie weisen grosse strukturelle Ähnlichkeiten mit den Gottheiten indoeuropäischer Religionen und Kulturen auf - wie die meisten göttlichen Wesen wurden sie von den Menschen verehrt und geschätzt und reichlich mit Opfergaben beschenkt. Manche Legenden besagen, die
Halbgottheiten bewegen sich auf einem leuchtenden Wagen fort und brauchen keinen Schlaf. Andere, dass Sie keinen Schatten werfen und nicht einmal blinzeln sollen. Anscheinend soll man sie ausserdem an ihrem jugendlichen Aussehen erkennen können und anders als andere Götter sind sie in "Samsara", den Kreislaufs der Wiedergeburt einbezogen. Sie bleiben für das menschliche Auge jedoch unsichtbar. Nur diejenigen, die das dritte Auge geöffnet haben, können sie sehen.
Man kann sich die
Devas als lichte Wesen vorstellen, von denen einige dafür zuständig sind, das Tier- und Pflanzenreich zu hüten, und andere die moralischen Werte (wie zum Beispiel die "Mitra" oder "Varuna"). Die Halbgottheiten der moralischen Werte sind der Inbegriff von kreativer Energie und Fachwissens und symbolisieren magische und erhabene Kräfte. Die Devas des Pflanzenreiches haben eine starke Energie, die auch heute noch spürbar ist. Wie sonst kann man sich erklären, warum man sich unter einem mächtigen Baum wohlfühlt oder ihn umarmen möchte? Ganz einfach: Wir spüren die Energie der Pflanzen und ihrer Devas. Die Halbgottheiten hüllen ihre Pflanzen in ihre warme Energie ein und werden so auch für uns Menschen spürbar.
Wichtige Devas sind unter anderem:
Brahma - der Erschaffer
Shiva - die Zerstörerin
Vishnu - der Erhalter
Ganesha - die Gottheit der guten Anfänge, des Glücks und der Weisheit
Hanuman - die Gottheit, die für Mut, Hingabe und Stärke steht
Hinduistische Götter
Alle vedischen Götter machten mit der Zeit einen Veränderungsprozess durch, wobei viele vedische Gottheiten in den Hintergrund rückten oder ganz und gar in Vergessenheit gerieten. An die Stelle vedischer Götter traten mit der Zeit die hinduistischen Götter Shiva, Vishnu und Brahma und deren Gemahlinnen Parvati, Sarasvati und Lakshmi, so wie ihre verschiedenen Erscheinungsformen Kali und Durga.
Im
Hinduismus ist "Ishvara" die Bezeichnung für den höchsten Gott. Trotzdem kann ein höchster Gott mehrere Erscheinungsformen haben. Die wohl bekanntesten Formen von Ishvara im Hinduismus sind Brahma, Shiva und Vishnu. Als Trinität sind sie für das Grosse Ganze verantwortlich: Brahma ist die Gottheit, die das Universum erschafft, Vishnu die Gottheit, die es erhält, und Shiva schlussendlich die Gottheit, die es zerstört bzw. transformiert und von dem Bösen befreit. Die Gemahlin Brahman Sarasvati, wird auch als Mutter der Schöpfung bezeichnet, ist aber gleichzeitig auch die Göttin des Lernens und des Wissens. Die Frau Vishnus, Lakshmi wird als Göttin des Glücks bezeichnet, und die Gefährtin Shivas ist Parvati, auch "die Gütige" genannt.
Der Begriff "Deva" bedeutet "göttlich, "himmlisch" oder auch "dem Licht zugewandt". Er steht jedoch ebenso für eine höhere Dimension und wird oft mit dem Wort "Erleuchtung" in Verbindung gebracht. Gerade in der Welt des Yogas steht "Deva" für das angestrebte göttliche Bewusstsein, das gleichzeitig eine höhere spirituelle Ebene symbolisiert. Wer sein drittes Auge öffnet wird die Kraft der
Devas in und um sich herum spüren.
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