Der Begriff "Demut" wird oft mit einer unterwürfigen Haltung gleichgesetzt. Doch Demut hat nur sehr wenig mit sich kleinmachen oder Unterwürfigkeit zu tun. Demut bedeutet, sich seine Schwächen einzugestehen, damit man sich verbessern kann, und die Überzeugung, dass alle
Menschen gleich gut und wertvoll sind. Demut ist die Offenheit dafür, dass man noch nicht alles weiss, und noch viel Unbekanntes auf einen wartet. Demut ist die Einsicht, dass sich die eigenen Sichtweisen verändern können und die Bereitschaft, den Ideen anderer Menschen zuzuhören.
Foto: STILLFX / Shutterstock.com Früher und heute
Demut wurde im Mittelalter hoch geschätzt und galt als ein angesehener Wert. Natürlich spielte Religion damals eine wichtigere Rolle im
Leben aller Menschen, und die Demut sollte vor allem Gott gelten. Als der Mensch durch die Aufklärung anfing, sein Leben in die eigene Hand zu nehmen, verschwand die Wichtigkeit dieser Eigenschaft und sie bekam einen negativen Beiklang der Unterwürfigkeit und Fügsamkeit.
Heute sprechen immer mehr Menschen von Demut. Sowohl auf der Arbeit als auch im Privatleben scheint die Demut ein Comeback zu erleben. Aber warum eigentlich?
Demut macht glücklich
Demut bedeutet laut Definition, sich selber nicht so wichtig zu nehmen und äussere Gegebenheiten ohne Klagen hinnehmen. Oft wird der Begriff mit anderen Eigenschaften wie Zufriedenheit, Hingabe oder Genügsamkeit in Verbindung gebracht. Wer demütig ist, ist hilfsbereit, grosszügig, dankbar und reflektierter. Dies macht nicht nur glücklich, sondern zieht auch andere
Menschen an. Demut strahlt Authentizität und Ehrlichkeit aus und ermöglicht es, Fehler zu reflektieren und Scheitern in Gelegenheiten des Lernens zu verwandeln.
Es lohnt sich also nicht nur für einen selbst, sondern auch für die Mitmenschen und die Umwelt, sich in der wundervollen Qualität der Demut zu üben und diese Eigenschaft in sich zu stärken.
Die besten 6 Tipps für mehr Hingabe
1. Selbstrespekt
Wer seinen Wert an Äusserlichkeiten festmacht, gibt die Kontrolle über seinen
Selbstwert ab. Wenn der Selbstrespekt allein vom Erfolg der Arbeit oder der Partnerschaft abhängt, kann man ihn verlieren. Demütige
Menschen verlagern ihren Wert auf ihr gesamtes menschliches Dasein - mit allen Stärken und Schwächen. Sie haben weniger Furcht zu scheitern, weil sie wissen, dass ihr Selbstwert nicht vom Gewinn abhängt und sie Scheitern als menschlich ansehen. So schaffen sie es auch, öfter, über ihren Schatten zu springen und neue Herausforderungen nicht nur anzunehmen, sondern zu geniessen.
2. Mitmenschen schätzen
Seinen Mitmenschen auf Augenhöhe zu begegnen ist ein wichtiger Schritt, um ein demütiges
Leben zu führen. Wer sich selbst respektiert, kann auch seinem Gegenüber Respekt entgegenbringen. Zu wissen, dass man von anderen eine Menge lernen kann, hilft nicht nur einem selber, sondern macht auch die Mitmenschen glücklich. Individualismus, Konsum und
Egoismus sind Gang und Gebe und viele Menschen denken nur an ihren eigenen Vorteil. Wer an seine Wirkung auf andere denkt, fällt positiv auf und erfreut sich an vielen Freundschaften.
3. Auf die Umwelt achten
Bei dem Tempo, mit dem sich die Welt heutzutage zu drehen scheint, kann es schwer scheinen, den Fokus von sich auf seine Umwelt umzulenken. Unser Konsumverhalten schadet nicht nur uns selbst, sondern auch dem
Planeten. Wer Demut auch seiner Umwelt gegenüber zeigen kann, nimmt den Planeten auf dem wir leben, anders wahr. Wie schön ist doch die Natur, wenn man sich Zeit nimmt, ihre
Wunder zu schätzen? Wer demütig seiner Umwelt gegenüber ist, wird merken, dass er auch mit recht wenig zurechtkommt und es gar nicht so viel bedarf, um wahrhaftig glücklich zu sein.
4. Sich und anderen vergeben
Wer sich und anderen vergibt, der schafft ein Ventil für negative Gedanken und neuen Raum für positive
Gefühle und Erfahrungen. Vergebung ist ein Werkzeug, welches einem dabei hilft, seine Demut auszudrücken. Es ist keine Schwäche, jemandem zu verzeihen, der einem viel leid angetan hat. Stattdessen ist es ein Weg, sich selber von dem vergangenen Leid zu befreien, was man all die Zeit mit sich herumgetragen hat. Ballast abwerfen. Stolz schränkt die Fähigkeit ein, demütig zu sein. Wer sich entschuldigen kann, zeigt, dass er keine Furcht hat, sich seine Fehler einzugestehen und beweist damit Stärke.
Wie schön der
Himmel heute ist, und wie freundlich die Verkäuferin an der Supermarktkasse! Wer sich Zeit nimmt, um bewusst über Dinge nachzudenken, für die er dankbar ist, der erkennt und vor allem erfreut sich an den vielen Geschenken, die das
Leben einem bereitet. Ein jeder wird vom Leben beschenkt, doch nicht jeder sieht es. Viel einfacher ist es zu sehen, was man nicht hat, was einem fehlt und wie viel die anderen mehr haben. Beim Danken verschiebt sich der Fokus von allein weg vom Grübeln und vom Nicht-Genug-Sein, und die Aufmerksamkeit wird auf all die positiven Dinge,
Menschen und Wesen um einen herum gerichtet.
6. Neugierig bleiben
Neugier öffnet den Geist, das Herz und die Seele. Wer neugierig durchs Leben schreitet, nimmt sich Zeit, Dinge zu bemerken, Schönes wahrzunehmen. Wer neugierig ist, erlaubt sich Neues zu lernen, sich weiterzuentwickeln und zu wachsen. Neugier erzeugt Interesse und macht einen zum guten Zuhörer. Neugier erweckt
Kreativität!
Demut verleiht die Freiheit, man selbst zu sein, zu lieben und das Leben zu geniessen. Demut ermöglicht die Freiheit, sich so anzunehmen, wie man ist und sich selbst und seiner Umwelt authentisch zu begegnen. Was auch immer noch kommen mag; Demut ist wohl eine der wichtigsten Zutaten, um auf dieser Erde glücklich und erfolgreich zu sein.
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