Als "
Botanomantie" bezeichnet man eine alte Wahrsagekunst/Orakelmethode, mit der man mit der Hilfe von Pflanzen die
Zukunft vorhersagen kann. Die Geschichte der
Pflanzenweissagekunst geht bis in die Antike zurück. Schon Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim (1486-1535), er war deutscher Theologe und Philosoph, hat in seinen Niederschriften von der Botanomantie berichtet.
Bei der Botanomantie geht es darum, dass zu Zwecken der Weissagung Kräuter, Blumen und/oder Pflanzen verwendet werden. Die Pflanzen werden unter anderem zum Beispiel als
Orakel genutzt, um Fragen in der Liebe &
Beziehung zu beantworten, aber auch um allgemein mehr über die eigene Zukunft und das gegenwärtige Leben zu erfahren. Die gewünschten Informationen werden dabei zum Beispiel aus den Blätter bestimmter Pflanzen entnommen.
Auch Fragen zu Geld, Karriere und Erfolg oder über Familienangelegenheiten wurden durch die Botanomantie gerne beantwortet.
Foto: Vera Petruk / Shutterstock.com Die Zukunft der Liebe mit Pflanzen vorhersagen
Sicherlich kennen Sie den Ausspruch: "Er/sie liebt mich, er/sie liebt mich nicht." Ein Ritual, wenn man so will, das man meist als Kind zur reinen Unterhaltung anwendet. Dabei sagt man den oben genannten Spruch auf und reisst dabei jeweils abwechselnd ein Blatt einer Gänseblume aus: Ein Blatt für: Er/sie liebt mich, das andere für: Er/sie liebt mich nicht ... Je nach Aussage bei dem Ausreissen des letzten Blattes, fällt dann das Ergebnis aus.
So war es damals üblich, etwa auf den Blättern von Salbei oder Feigen den Namen der Person zu schreiben, über die man offene Fragen hatte. In der Regel war dies der Herzensmann/die Herzensfrau. Denn ebenfalls bereits in der Antike war die Liebe ein wichtiges Thema. Gedeutet wurde aus den mit Namen beschriebenen Pflanzenblättern, indem man sie in den Wind legte. Je nachdem in welcher Richtung das Blatt am Ende gelegen hat, deutete man daraus die Antworten auf die gestellte Frage.
Botanomantie: Einige Pflanzenweissagungen im Überblick
Fetthenne/Fettblatt:
Die Fetthenne, auch Fettblatt genannt, war damals sehr beliebt, um sie als
Liebesorakel zu nutzen. Um mit der Fetthenne Fragen über die Liebe zu beantworten, pflanzte man zwei Ableger der Pflanze und setzte/pflanzte sie in eine Mauer ein. Als ein für die Liebe positives Zeichen galt es, wenn beide Ableger in die gleiche Richtung aufeinander zu gewachsen waren. Die sich liebenden Personen sollen laut dem Glauben dann auf eine positive Zukunft blicken können.
Lorbeerblätter:
Lorbeerblätter wurden zu Zwecken der Weissagung verbrannt. Das Knistern der Blätter diente dazu, in die Zukunft zu blicken.
Feigenblätter:
Feigenblätter hat man beispielsweise nach draussen gelegt, um mehr über die Zukunft einer bestimmten Person zu erfahren. Dabei hat man den Namen laut ausgesprochen. Sind die Blätter über Nacht vertrocknet, deutete man dies als schlechtes und weniger positives Zeichen. Blieben die Feigenblätter frisch, sollte dem- oder derjenigen Gutes und Positives bevorstehen.
Auch die
Treue des Liebsten wurde durch das Weissagen aus den Feigenblättern geprüft. So haben Frauen die Blätter in der Nacht auf das Dach des Hauses gelegt und wenn am nächsten Tag Tau auf den Feigenblättern lag, sollte dies die Treue des Liebsten beweisen. Fanden die Frauen keinen Tau vor, bedeutete dies für sie, dass der Mann untreu war.Birnbaum:
Fiel die Ernte des eigenen Birnbaums schlecht aus, so ging man davon aus, dass es für das Mädchen im Hause schlecht für die zukünftige Liebe stand.
Erben:
Um herauszufinden, ob man bald heiraten würde, hat man weich gekochte Erbsen an die Wand geschmissen. Sind die Erbsen hängen geblieben, bedeutete dies eine baldige Heirat.
Rosmarin:
Hat ein Ehepaar frisch geheiratet, wurde ein Rosmarinzweig in die Erde gesteckt. Schlug dieser Wurzeln in der Erde, sollte dies bedeuten, dass die Ehe glücklich wird.
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