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Blutwunder

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Der Glaube an Wunder und deren Existenz zieht sich wohl seit jeher durch die Geschichte der Menschheit. Oft ist es nicht so leicht festzulegen, ob es tatsächlich Wunder gibt oder sie lediglich der Fantasie beziehungsweise einem Wunschdenken entspringen. Aufzeichnungen über die Wunder, die in der Vergangenheit geschehen sollen sein, gibt es zahlreiche. So auch die sogenannten "Blutwunder", die mit dem Aberglauben der katholischen Religion in Verbindung stehen.

Blutwunder Foto: ©  Sa_nguansak Supong @ shutterstock
Foto: Sa_nguansak Supong / Shutterstock.com

Was genau sind Blutwunder?

Die Bezeichnung "Blutwunder" beschreibt Anzeichen beziehungsweise Erscheinungen von Blut, die man Berichten zufolge zum Beispiel auf Bildern von Jesus Christus oder anderen religiösen Symbolen gefunden hat. Auch gibt es das sogenannte "Hostienwunder", bei dem sich auf wundersame Art und Weise Blut an einer Hostie gezeigt haben soll.

In der Zeit um das 14. und 15. Jahrhundert sollen die Wunder der Bluterscheinungen besonders häufig aufgetreten sein. Seit jeher wurden die Orte, an denen sie stattgefunden haben sollen, zu Orten der Wallfahrt. Aufzeichnungen von Blutwundern gibt es zahlreiche.

Das Blutwunder von Neapel

Glauben Sie an Wunder? Es gibt viele Menschen, die tun es. Sie glauben an Wunder. Sicher haben auch Sie schon mal vom "Blutwunder von Neapel" gehört. In Neapel glauben die Menschen, dass jedes Jahr im Mai sich eine mysteriöse Masse in das Blut des heiligen San Gennaro (Schutzpatron Neapels) verwandelt. So der Glaube der Neapolitaner. Das im Dom erscheinende Blut soll der Stadt den Glauben nach Glück für die Zukunft bringen.

Auf der anderen Seite versuchen seit vielen Jahrzehnten Wissenschaftler, dem Wunder auf die Schliche zu kommen und eine Erklärung für das Blutwunder zu finden. Bisher vergebens.

San Gennaro wird in einer alljährlichen Prozession um Gnade gebeten. Dabei werden während einem Marsch verschiedene Schutzpatronen der jeweiligen Dörfer und Gemeinden von den Männern schwankend durch das Dorf getragen. Dabei hoffen die Menschen, dass sich das Blut in einem Glasbehälter, welcher sich teilweise an den Statuen heiliger Schutzpatronen befindet, verflüssigt. Für sieben Tage lang haben die Neapolitaner die Möglichkeit, San Gennaro anzubeten. Sie hoffen auf Wunder, wie zum Beispiel schwere Katastrophen wie Erdbeben abzuweisen. Die Menschen in Italien sind sehr abergläubisch. So glauben sie, dass wenn sich das Blut in den Ampullen nicht verflüssigt, ihnen Schlimmes bevorsteht. Ein Krieg ausbricht, Naturkatastrophen stattfinden oder allgemein das nicht eingetroffene Blutwunder ein schlechtes Zeichen ist.

Erste detaillierte Aufzeichnungen des Blutwunders von Neapel begannen im Jahr 1649. Doch auch schon früher wurde von Blutwundern berichtet. Als im Jahr 1528 eine schwere Pest in Neapel ausgebrochen war und in dem besagten Jahr kein Blutwunder stattfand, nahmen die Neapolitaner zum Anlass, dies auf das nicht eingetroffene Blutwunder zurückzuführen. Es war Unheil geschehen. Das Ausbleiben ein schlechtes Omen.

Das Blutwunder von Bolsena

Das Blutwunder von Bolsena soll sich im Jahre 1263 zugetragen haben. Dem Glauben nach hat ein Priester auf seiner Pilgerreise in Bolsena, eine Stadt in Italien besucht und dort in einer Messe in der Kirche Santa Cristina eine Hostie gebrochen. Aus dieser soll dem Aberglaube nach Blut getropft sein. Seit jeher wird das Fest der heiligen Christina in Bolsena jedes Jahr am 24. Juli gefeiert.

Wunderblutkirche in Bad Wilsnack

In der Kirche von Bad Wilsnack, ein Kurort in Brandenburg, soll sich im Jahre 1383 ebenfalls ein mit Blut in Verbindung gebrachtes Wunder abgespielt haben - ein Hostienwunder. Bis heute ist die evangelische Kirche ein beliebter Pilgerort.

Nachdem der Ritter Heinrich von Bülow ganze Dörfer verbrannte, auch Wilsnack am 16. August 1383, der Tag des Dorffestes, hörte der zu der Zeit tätige Pfarrer Johannes Calbuz immer wieder eine Stimme, die ihm sagte, er solle eine heilige Messe abhalten. Als er der Stimme schliesslich folgte und die Messe halten wollte, fand er in der Kirchenruine einen bereits vorbereiteten Altar vor, auf dem sich drei Hostien befanden. Jeweils in der Mitte der Hostien soll sich je ein Tropfen Blut befunden haben. Das Hostienwunder von Bad Wilsnack.



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