Der Begriff Bhava beschreibt einen seelischen oder körperlichen Daseins- oder
Bewusstseinszustand, der zu vergleichen ist mit einer seelischen oder auch körperlichen Geburt. Bhava stammt aus dem Sanskrit (भाव, von भू bhū "Werden"; Tibetisch: srid pa) und bedeutet die weltliche Existenz, das Sein, die Geburt oder das Werden. Bhava ist weiterhin eine Tendenz der Gewohnheit sowie ein Daseinsprozess.
Foto: altanaka / Shutterstock.com Bhava im Buddhismus
In der buddhistischen Lehre ist Bhava die zehnte von insgesamt zwölf Karmakräften, die Nidanas. In diesem Zusammenhang ist dieser Zustand das kontinuierliche Sein, auch über den Tod sowie den endlosen Kreislauf von Wiedergeburten (Samsara) hinaus. Es bezieht sich also auf Kontinuität von Leben und Tod, die wiederum mit spiritueller Reife in Verbindung gebracht wird.
Bhava im Yoga
In der Yogalehre bedeutet Bhava die achtsame Absicht, den Geist und die Seele quasi ganz bewusst und angemessen auf die
Yoga-Praktik einzustellen. Damit ist die innere Einstellung gemeint, mit der man in eine Yoga- oder auch Meditationsübung geht.
Bhava als liebevolle Hingabe
In der Bhakti-Tradition steht Bhava vor allem für spirituelle und emotionale Energie, die durch regelmässiges, meditatives Denken gelenkt werden kann. Es ist quasi das Zentrum für die Seele und die spirituellen
Gefühle. Auch wird Bhava als sechster Sinn angesehen, der einem Einsicht in die tiefe Seele des Seins geben kann. Dies soll vor allem während
Yoga- oder Meditationspraktiken ermöglicht werden. Bhava bedeutet also in diesem Zusammenhang, dass man voller Frieden, Wohlbefinden und Vitalität ist.
Es ist ein Zeichen für Ruhe und lebensspendende Energie. Dazu gehört zum Beispiel auch, dass man während Yoga-Übungen beispielsweise positive und friedliche Absichten für sich selbst und das eigene Leben festlegt.
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