Beim Wasserlesen handelt es sich um eine ganz spezielle Form der Wahrsagerei. Diese Methode hat eine sehr lange Tradition und wird auf ganz unterschiedliche Art und Weise praktiziert. Im Prinzip kann man
das Wasserlesen fast mit einem Blick in die
Kristallkugel vergleichen. Das
Wasser fungiert in diesem Fall als
Medium und kann wichtige Fragen beantworten.
Die Menschen im Alten Ägypten errichteten vor Tausenden von Jahren sogar
Tempel für diese spezielle Wahrsagekunst. Darin befanden sich tiefe Wasserquellen, in denen man Antworten bezüglich der
Zukunft suchte. Auch im Antiken Griechenland beschäftigte man sich mit dem Wasserlesen. Im Altertum dienten dann Flüsse oder Bäche dem Wasserlesen. Mittlerweile wird diese Methode nur noch äusserst selten eingesetzt, denn das
Kartenlegen ist wesentlich populärer und praktikabler.
Foto: Nejron Photo / Shutterstock.com Notwendige Voraussetzungen für das Wasserlesen
Früher nutzte man unter anderem Brunnen oder Flüsse für
das Wasserlesen, was ja heutzutage nicht unbedingt immer möglich ist. Als Alternativen kommen Fässer, Vasen oder Schüsseln infrage. Sogar die Badewanne oder ein Waschbecken taugen zum Wasserlesen. Achten Sie aber unbedingt darauf, dass sie ein tiefes Gefäss verwenden.
Sie müssen immer für ein natürliches Umfeld sorgen, so wie es draussen auch der Fall ist. Legen Sie deshalb ein paar Steine ins
Wasser, sodass ein Bach nachempfunden wird. Damit das Wasser schön sauber und klar ist, warten Sie vor dem Wasserlesen noch ein Weilchen, bis mögliche Partikel sich am Boden abgesetzt haben.
Jetzt brauchen Sie für das Wasserlesen noch eine Lichtquelle. Eine Kerze eignet sich hierfür am besten, denn sie spendet warmes Licht. Es ist von grosser Bedeutung, dass sich das Licht auf der Wasseroberfläche spiegelt. Aus diesem Grund muss die Lichtquelle auch eine gewisse Grösse haben. Sie müssen sich demnach an der Grösse der Oberfläche orientieren, um eine ausreichend grosse Lichtquelle zu wählen. Im Notfall können Sie
beim Wasserlesen auch auf eine Lampe setzen, falls diese warmes Licht erzeugt.
Es ist unabdingbar, dass Sie das Wasserlesen an einem ruhigen Ort durchführen, der Sie in einen entspannten Zustand versetzt. Sorgen Sie dafür, dass alle Geräuschquellen ausgeschaltet sind und die Raumtemperatur angenehm ist. Stellen Sie die Kerze hinter der Wasserquelle auf, damit die Strahlen auf der Oberfläche reflektiert werden.
Mögliche Wahrnehmungen beim Wasserlesen
Es hängt immer von Ihrer Erfahrung im Wasserlesen ab, was Sie während einer Durchführung wahrnehmen werden. Je häufiger Sie diese Methode praktizieren, desto aufschlussreicher wird sie werden. Darüber hinaus kommt es aber auch darauf an, wie gut Sie sich entspannen können und wie stark Sie Ihre Gedanken fokussieren können. Stellen Sie Ihre Frage bereits vorab, so dass Ihre Gedanken während des Wasserlesens frei sind. Falls sie abdriften, kämpfen Sie nicht dagegen an, sie werden später automatisch in eine bestimmte Richtung gelenkt. Konzentrieren Sie sich weiterhin auf die Tiefe des Wassers und dessen verschiedene Farbnuancen. Es verfärbt sich je nach Antwort, wobei helle Farben für Positivität und dunkle Farben für Negativität stehen.
Beim Wasserlesen richten Sie die Augen immer entspannt in die Tiefe und keinesfalls auf die Wasseroberfläche. Dabei können Sie in eine Art
Trance gelangen, sodass eine Deutung der Energien möglich wird. Wenn Sie sich länger mit dem Wasserlesen befassen, werden Sie vielleicht sogar gewisse Bilder sehen können, welche die Antworten noch präziser machen.
Das Wasserlesen ist gar nicht so kompliziert, wie Sie wahrscheinlich vermuten würden, sodass auch Laien leicht den Einstieg finden. Die Erfahrung hat gezeigt, dass gerade Menschen mit einem grossen Einfühlungsvermögen und einer Vorliebe für das Element
Wasser ein Talent für
das Wasserlesen haben.
Die Geschichte des Wasserlesens
Wasser ist für den Menschen lebensnotwendig und übt seit jeher eine grosse
Anziehung auf ihn aus. Von den Griechen und Ägyptern weiss man, dass sie sich bereits früh dem Wasserlesen gewidmet haben. Die Forschung geht jedoch von einem Ursprung im Alten Orient aus. Auf jeden Fall hat
das Wasserlesen eine uralte Tradition, geriet aber für lange Zeit fast in Vergessenheit. Germanische Völker und die Asiaten sehen das Wasser ebenfalls als gewaltiges Element an und schreiben ihm eine enorme Kraft zu. Der Fachbegriff für das Wasserlesen ist
Hydromantie.
Im Mittelalter wurde die Wahrsagekunst von der Kirche als Teufelswerk angesehen, weshalb man alle
Hellseher vernichten wollte. Wenn man alten Schriftstücken Glauben schenken darf, wurde das Wasserlesen dann erst wieder im Lauf des 16. Jahrhunderts populär. Das Kartenlegen in seinen vielfältigen Varianten verdrängte das Wasserlesen jedoch zusehends. Gerade in Europa ist es relativ unbekannt und wird kaum mehr praktiziert.
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