Wir schweben auf Wolke sieben, unser Bauch ist von Schmetterlingen bevölkert und wir tragen ein unbeschreibliches Glücksgefühl in uns. Wenn wir verliebt sind, sind wir voll positiver
Gefühle und Energie. Alles scheint möglich. Nichts und niemand kann uns auseinanderbringen.
So weit, so gut. Entwickelt sich die
Liebe und
Beziehung, so wird eine neue Stufe erreicht. Die Schmetterlinge werden weniger und der Blick wird klarer, doch die Gefühle füreinander werden intensiver und tiefgründiger.
Die erste Verliebtheit ist verflogen, an deren Stelle nun Zuneigung,
Treue und
Vertrauen treten. Irgendwann ergreift jede
Partnerschaft die Routine des Alltags. Doch tatsächlich sind die Versuchungen gross, sowohl in der realen als auch in der virtuellen Welt, für Mann und Frau.
Foto: detailblick_foto / fotolia Was bedeutet Treue?
Per Definition wird
Treue als eine Tugend bezeichnet, welche jedem Menschen innewohnt. Basis hierfür ist das
Vertrauen beziehungsweise die Loyalität eines Menschen gegenüber einem anderen oder auch gegenüber einer Sache, womit wiederum die Verlässlichkeit desjenigen ausgedrückt wird.
Hierbei wird die Wahrheit des Gesagten durch die jeweiligen Taten bewiesen. Allerdings muss diese nicht zwangsläufig auf Gegenseitigkeit beruhen. Auch ist Treue nicht zeitlich begrenzt, sie kann durchaus auch über den Tod hinaus gehen.
In einer
Partnerschaft gilt sie als einer der Hauptpfeiler. Nur durch gegenseitiges Vertrauen können Liebe und Beziehung wachsen und am Leben gehalten werden. So wird hier oftmals auch von Monogamie gesprochen. Treue bedeutet in diesem Zusammenhang, dass ausserhalb der bestehenden Partnerschaft keine anderen sexuellen Kontakte eingegangen werden.
Geht es allerdings beispielsweise um eine offene Beziehung, so sind zwar sexuelle Fremdkontakte erlaubt, die grundsätzliche Treue ist aber trotzdem ein wichtiger Bestandteil.
Denken wir an unsere Eltern oder Grosseltern, so war dieses Thema damals nicht so sehr präsent wie heute. Doch war es wirklich anders oder wurde dies nur unter den Teppich gekehrt oder in den Mantel des Schweigens gehüllt?
Natürlich waren die Umstände damals anders. Aufgrund der Zeit haben sie viel zusammen durchgemacht und Zusammenhalt war das A und O, die Scheidungsrate deutlich geringer als heute.
Doch wirft man mal einen Blick hinter die Kulissen, so war auch damals
Untreue nichts Aussergewöhnliches, es wurde nur eben anders damit umgegangen. Heimlich, still und leise und vielmals sogar vom Partner akzeptiert.
Allerdings waren es hauptsächlich die Männer, da die Frauen damals eher an die
Zukunft gedacht haben und froh waren, wenn sie sich versorgt wussten. Heute sieht dies ein wenig anders aus.
Warum? Wieso? Weshalb?
Wann beginnt denn tatsächlich nun
Untreue?
Erst mit einem realen
Seitensprung oder ist es bereits das Fremdküssen oder gar Ausgehen mit einer anderen Person?
Man könnte sagen, die Grenze ist hier durchaus schwimmend, denn jeder setzt für sich einen Punkt, der für ihn Untreue bedeutet. Für die einen ist es schon das Flirten als solches, für die anderen der sexuelle Kontakt zu einer anderen Person.
Stellt sich natürlich die Frage, warum wird Frau oder Mann überhaupt untreu? Sind es die tagtäglichen Verlockungen oder Gelegenheiten, die uns über den Weg laufen? Oder sind es vielleicht die vielen Möglichkeiten der virtuellen Welt, die uns verführen, weil alles machbar ist?
Tatsächlich ist dies der Part des Auslebens, aber nicht die Ursächlichkeit. Hier kann es ganz verschiedene Gründe geben, warum der Partner dies tut.
Grundsätzlich kann man sagen, dass heutzutage nicht nur Männer
Treuebruch begehen. Auch Frauen gehen diesen Schritt. Hierbei unterscheiden sie sich jedoch meist in ihren Gründen, warum sie diesen Schritt gegangen sind, mal ausgenommen, dass der berühmt-berüchtigte Alkohol Schuld war. Verschiedene Studien haben Interessantes zutage gefördert.
Männer geben an: Sexuelle Unzufriedenheit, weil sie Zuhause zu wenig Sex bekommen; Langeweile beziehungsweise Routine, wodurch die Lust an der eigenen Partnerin schwindet; Einsamkeit, weil häufig von der Partnerin getrennt; Selbstbestätigung suchen beziehungsweise den Marktwert testen, weil sie sich zu Hause nicht mehr begehrt fühlen; Rache für einen Seitensprung der Partnerin; die Gelegenheit nutzen und der Versuchung nachgeben, weil kein Risiko besteht, auch erwischt zu werden.
Frauen geben an: Sexuelle Unzufriedenheit, weil der Sex zu Hause zu wenig oder unbefriedigend ist; wenn die emotionale Nähe zum Partner fehlt; Rache für einen Treuebruch ihres Partners; Selbstbestätigung suchen, weil sie nicht mehr genügend Aufmerksamkeit bekommen oder sich nicht begehrenswert fühlen.
Wie mit Treuebruch umgehen?
Hier stehen beide Partner vor einer Entscheidung - beichten oder lieber schweigen, verzeihen oder besser trennen? Ist ein Seitensprung das Aus für die
Partnerschaft oder ist sie möglicherweise sogar eine Chance für einen Neuanfang?
Pauschal gibt es keine Antwort darauf, denn jeder reagiert anders. In einigen Fällen kann das
Vertrauen nach einer gewissen Zeit wieder hergestellt werden, weil die Liebe und Partnerschaft in ihrer Basis gefestigt ist. Doch tatsächlich bedeutet die
Untreue eines Partners in vielen Fällen auch gleichzeitig das Ende einer Beziehung.
Für Betroffene ist es oftmals schwierig einen möglichen gemeinsamen Weg zu finden, wenn sie in dieser Situation stecken. Möchte man eigentlich die Partnerschaft retten, so ist es durchaus sinnvoll, auf Unterstützung von aussen zurückzugreifen.
Eine
Lebensberatung oder
Paarberatung kann so oftmals Schritt für Schritt eine Lösung aufzeigen. Grundsätzlich gilt, bevor eine endgültige Entscheidung getroffen wird, sollte ein wenig Zeit vergehen, damit beide Parteien zur Ruhe kommen, sich ihrer Gefühle und Liebe bewusst werden können.
So kann aus der Untreue eben auch eine zweite Chance erblühen.
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