Wenn geliebte Menschen von uns gehen, dann tut das nicht nur ein bisschen weh. Vielmehr reisst es uns das Herz so sehr auseinander, dass wir manchmal nicht mehr essen, trinken, schlafen oder lachen können. Gerade wenn es sich bei diesem Menschen um eine sehr enge Person handelt, mit der man jeden Tag zusammen war und welche einem unglaublich viel bedeutet hat, gibt es sicherlich keine schlimmere Situation als diese.
So gut wie jeder Mensch, der sich in einer solchen Situation befindet, ist mit dieser erst einmal überfordert. Häufig dauert es viele Monate oder gar Jahre, bis sich ein Gefühl der Besserung einstellt. Wirklich vergessen kann man ein solches Erlebnis aber meistens nie mehr. Was sich als besonders schwierig herausstellt, ist vor allem die Zeit direkt nach dem Abschied. Denn in diesen Momenten sitzen die Emotionen und der Schock so tief, dass man seine Gedanken nicht mehr unter Kontrolle hat.
In diesen Momenten ist es äusserst wichtig, sich etwas zu suchen, dass sich in dieser Zeit als Unterstützung oder Begleitung anbietet. Dabei handelt es sich häufig um einen guten Freund oder ein Familienmitglied oder auch um andere Arten der Trauerbewältigung. In jenem Fall ist es wichtig, dass diese
Trauerbegleitung wirklich immer da ist, wenn die Emotionen mal wieder überschwappen und die Gedanken nicht kontrolliert werden können. Doch wie genau kann eine solche Trauerbegleitung funktionieren? Wie kann diese unterstützen? Wir erklären es Ihnen in diesem Artikel.
Foto: Dark Moon Pictures / Shutterstock.com Was macht ein Trauerbegleiter?
Der Trauerbegleiter kann ein enger Freund oder Verwandter sein oder auch ein professioneller Experte, der sich mit der
Trauerbegleitung auskennt. Nicht immer kann man sich bei einem solch emotionalen Tiefgang auf sein enges Umfeld berufen, da man wirklich nicht mehr weiterweiss.
Aus diesem Grund suchen sich Menschen in Ernstsituationen Experten mit praktischer Erfahrung, die genau wissen, wie sie sich während der Trauer zu verhalten haben, sodass diese mit der Zeit gelindert werden kann. Dabei verfolgt die Trauerbegleitung das Ziel, die Akzeptanz über den Abschied dieser Person in das Leben zu bringen, sodass das Gefühl der Trauer abnimmt und Emotionen der positiven Erinnerung ans Tageslicht kommen.
Dabei braucht es natürlich viel Zeit und Geduld. Zudem ist es wichtig, eine sehr gute Menschenkenntnis zu besitzen, sodass die individuelle Situation und der Mensch richtig erkannt werden und dementsprechend gehandelt werden kann. Dabei ist es auch wichtig die fünf
Phasen der Trauerbewältigung zu kennen und zu erkennen, damit angemessen auf diese Vorgänge reagiert und tatsächliche Unterstützung geboten werden kann.
Die fünf Phasen der Trauer
Bei den fünf
Phasen der Trauer handelt es sich um ein Modell, welches den Weg beschreibt, den ein Trauernder nach dem Abschied eines geliebten Menschen geht. Für Trauerbegleiter ist es äusserst wichtig diese Phasen zu kennen und zu wissen, wie man auf diese reagiert, sodass er als echte Unterstützung agieren und handeln kann.
Die einzelnen Phasen
- Phase 1 - Leugnung: In der ersten Phase wollen die meisten Menschen erst einmal nicht wahrhaben, was passiert ist. Sie wollen das Ableben des geliebten Menschen nicht akzeptieren und können ihre Emotionen nicht unter Kontrolle halten. Die Gedanken spielen verrückt und man hat mit enormer Verzweiflung und Leere zu kämpfen.
- Phase 2 - Wut: Die zweite Phase ist von Zorn geprägt. Nachdem man versteht, dass die geliebte Person tatsächlich weg ist und nie wieder kommt, verwandelt sich die Leugnung in pure Wut. Häufig ist diese Wut auf eine Religion, das Universum oder auf andere Menschen wie Ärzte abgezielt, oftmals aber auch auf sich selbst oder einfach auf kein bestimmtes Ziel. Die Emotionen sind kaum zu kontrollieren und sprudeln einfach heraus. Noch kann man nicht mit klarem Kopf über das Ganze nachdenken.
- Phase 3 - Verhandlung: Nachdem sich die Emotionen ein wenig abgekühlt haben, kommt es zur Verhandlung. Hier stellt sich der Betroffene oft eigene unterbewusste Strafen, die die Trauer ersetzen und das Geschehene begründen sollen. Dabei sagt man sich beispielsweise, dass man ab sofort nur noch gesund isst, Sport treibt und nicht mehr raucht. Dabei geht es darum, sich selbst eine Strafe zu verhängen, um die Situation zu kompensieren.
- Phase 4 - Tiefe Trauer: Die vierte Phase ist zwar äusserst schwierig für den Betroffenen, stellt jedoch gleichzeitig auch den ersten Schritt für den Ausweg aus der Trauer dar. Indem man versteht, dass weder Wut noch Verleugnung etwas bringen und dass die verstorbene Person trotzdem nicht zurückkehrt, verfällt man in ein tiefes Loch der Trauer. Man fühlt sich leer und verzweifelt. Auch Freunde und Familie können hier meist nicht wirklich unterstützen, da diese durch diese Trauer häufig selbst in ein solches Loch fallen.
- Phase 5 - Akzeptanz: In der letzten Phase der Trauerbewältigung schliesst sich der Weg der Trauer ab. Das bedeutet nicht, dass die Trauer komplett überwunden ist, aber dass das Geschehene akzeptiert wurde und man nun wieder klar denken kann. Die Emotionen sind wieder unter Kontrolle und man kann sich nun um die nächsten Schritte der Trauerbewältigung kümmern.
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