Wenn Sie der Verstand eines potenziellen Partners anzieht, sind Sie möglicherweise
sapiosexuell. Viele fragen sich, was uns an manchen Menschen mehr interessiert als an anderen. Was reizt uns insbesondere an einem potenziellen Sexualpartner?
In der Tat spielt die Chemie zwischen zwei Menschen eine grosse Rolle in unseren Beziehungen. Es gibt aber auch bestimmte Persönlichkeitsmerkmale, die uns zueinander ziehen. Manche Menschen fühlen sich vom Aussehen, andere vom Status oder der Persönlichkeit eines Individuums angezogen, ob charismatisch, freundlich, nett, nachdenklich oder sogar brillant.
Seit kurzem macht ein neuer Begriff die Runde, welcher etwas beschreibt, was manche oft am anderen Geschlecht attraktiv finden. Dieser Begriff ist
Sapiosexualität. Die Definition beschreibt eine sapiosexuelle Person als jemanden, der die
Intelligenz und den menschlichen Geist als das sexuell attraktivste Merkmal für eine potenzielle sexuelle
Beziehung ansieht. Der Ursprung des Wortes stammt von den Begriffen sapiens (weise oder vernünftig) und sexuell.
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Manche Menschen fühlen sich immer zu intelligenten Personen hingezogen. Für sie ist sozusagen das Gehirn das grösste und wichtigste Geschlechtsorgan.
Diejenigen, die zugeben,
sapiosexuell zu sein, werden sagen, dass sie vom Geist des Partners angezogen werden. Sie neigen dazu, von den Einsichten einer anderen Person angeregt oder erfreut zu werden. Dies bedeutet, dass die Person, zu der sie sich hingezogen fühlen, einen scharfsinnigen, neugierigen und unkonventionellen Verstand haben. Als Vorspiel kann sich die sapiosexuelle Person nach philosophischen, politischen oder mental anregenden Diskussionen sehnen, da dies sie auch sexuell erregt.
Die
Anziehung muss nicht immer sexuelle Art sein, aber oft ist es so. Obwohl die
Anziehungskraft nicht immer mit der
Sexualität zusammenhängt, passiert dies häufiger als angenommen. Manchmal basieren jedoch auch platonische Freundschaften zwischen den Geschlechtern auf der
Sapiosexualität.
Intellektuelle Anziehungskraft
Die intellektuelle Synergie fördert die Beziehung. Dies wird oft am Arbeitsplatz gesehen und kann als ein anderer Aspekt von
sapiosexuell angesehen werden. Dies bedeutet, dass der Wunsch vorhanden ist, mit Intellektuellen verbunden zu sein, obwohl das Ergebnis nicht immer eine intime Begegnung sein muss.
Sapiosexuelle werden durch die Denkweise einer anderen Person angeregt. Sie sind im Grunde in den Geist verliebt. Manchmal wurden sapiosexuelle Individuen auch als Nymphobrainiacs bezeichnet. Also Personen, die es erregend finden, sich mit der intellektuellen Perspektive einer anderen Person zu beschäftigen. Für manche klingt das Wort nymphobrainiac jedoch etwas extrem oder anomal.
In vielen Bereichen, einschliesslich der
Sexualität, hat vieles seine Wurzeln in unserer Kindheit. Was in unserer Kindheit geschehen ist, schafft die Basis dafür, wer wir sind, nicht zuletzt auch in der Sexualität. Vieles hängt von unserer Beziehung zu dem anderen Geschlecht, von unserer ersten Liebeserfahrung und unserer ersten intimen Begegnung ab.
Vielleicht suchen wir bei einem Partner das, was wir uns immer gewünscht haben. Es könnte auch das Portal für das Wissen über unser tiefstes Inneres sein.
Wurde jemandem zum Beispiel als Kind vorgehalten, nicht sonderlich intelligent zu sein, wird diese Person nach
Intelligenz beim potenziellen Sexualpartner suchen.
Vater als Ideal
Es ist seit langem bekannt, dass die meisten Frauen, die von ihren Vätern verehrt wurden, dasselbe von ihrem Partner erwarten. Sie neigen dazu, sich von denen fernzuhalten, die sie schlecht oder respektlos behandeln.
Wenn Sie als Kind sicher und geborgen waren, werden Sie sich von Ihrem erwachsenen Partner sicher, geschätzt und geschützt fühlen. Die Empfindung dieser
Gefühle führt in der Regel immer zu besserem Sex und Intimität.
Platons Hauptfigur Sokrates hatte weder Geld oder eine Position, noch hatte er eine Aussicht auf Besserung. Was er aber hatte, war
Charisma und Brillanz. Dies ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass sich diese Art der Beziehungen im Laufe der Jahre nicht geändert hat. Wir können also davon ausgehen, dass
Sapiosexualität seit mehr als 2.500 Jahren existiert.
Rosige Zeiten für Nerds:
Oft sind Sapiosexuelle im Internet zu finden, da Kontakte mittels Internet zunächst auf rein geistigem Austausch stattfinden. Wissen ist Macht - das ist eine altbekannte Weisheit. Dass Wissen aber auch wirklich sexy macht, ist eher unbekannt, da bisher bei Auftreten hormoneller Begeisterungsstürme die Vernunft eher in den Hintergrund trat.
Bei Vorliegen einer Sapiosexualität sind bestimmte Kriterien der Partnerwahl unwichtig und reduzieren sich auf die pure
Intelligenz beziehungsweise die Bildung des potenziellen Partners.
Auf zahlreichen Partnersuchseiten erscheint immer häufiger das Attribut
sapiosexuell, da viele Menschen nicht mehr bereit sind, sich und andere nur auf rein körperliche Merkmale der Äusserlichkeiten reduzieren zu lassen. Überwiegend sind es aber Frauen, die sich zur Abkehr von der rein optischen Partnerwahl bekennen.
Dies erscheint wie eine Alternativbewegung zum bestehenden Fitness- und Modehype, der sich rein auf die äussere
Erscheinung bezieht und die Intelligenz dabei vollkommen ausblendet.
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