Mittlerweile ist wohl den meisten von uns sowohl der Begriff "
Sugar Baby" und "
Sugar Daddy" geläufig. Allerdings stehen viele diesem Phänomen sehr kritisch gegenüber, da sie es als eine Art käuflicher
Liebe oder Zuneigung betrachten, die mit
Liebe und Beziehung im herkömmlichen Sinne nichts zu tun hat.
Doch ist das wirklich so? Ist diese Art der Beziehung wirklich so extrem negativ zu bewerten? Wohl eher nicht, da keinem der Partner in irgendeiner Weise Schaden zugefügt wird. Die Entscheidung für solch eine
Konstellation treffen beide aus freien Stücken und sie sind sich schon vorher bewusst, worauf sie sich einlassen.
Foto: Netfalls / fotolia Doch warum hat dieses Phänomen solch eine Bekanntheit erlangt?
Die Begrifflichkeit "
Sugar Daddy" im Ursprung beschreibt einen wohlhabenden Mann, der eine längerfristige
Beziehung mit sexueller Orientierung zu einer deutlich jüngeren Partnerin eingeht, die im Gegenzug von ihm in irgendeiner (meist finanzieller) Form Unterstützung erhält. Dies kann beispielsweise die Zahlung der Miete, Fernreisen, Designer Kleidung, die Förderung der Karriere oder auch ein grosszügiges Taschengeld sein.
Der sogenannte "Sugar Daddy" schmückt sich seinerseits mit einer schönen Begleiterin, hat Gesellschaft nach einem stressigen Arbeitstag oder auf Geschäftsreisen, ohne dabei einen stressigen Beziehungsalltag in Kauf nehmen zu müssen. Beide Parteien geniessen die schönen Seiten des Lebens und profitieren so sozusagen voneinander.
Populär wurde dieses Thema tatsächlich im Hinblick darauf, dass das "
Sugar Baby" altersmässig durchaus als Tochter des Partners durchgehen könnte. Den jungen Partnerinnen wurde so entweder ein Vaterkomplex nachgesagt oder einfach sich für Geld oder Luxus in gewisser Weise zu "verkaufen". So entstand ein leicht negativer Beigeschmack in Bezug auf diese
Konstellation. Doch lässt sich wirklich so leicht darüber urteilen? Schliessliche heisst es doch: Leben und leben lassen!
Beschäftigt man sich einmal näher mit diesem Thema, so wird man feststellen, dass dieses Phänomen längst nicht mehr in den ursprünglichen Parametern liegt. Ein Sugar Daddy ist heute nicht unbedingt sehr wohlhabend oder deutlich älter, wenn er diese Form der Beziehung für sich wählt. Der Fokus liegt oftmals sogar in dem Bereich einer normalen
Partnersuche mit dem Unterschied, dass der Beziehung ein anderer Stellenwert beigemessen wird.
Mittlerweile findet man immer mehr Portale, die im Ursprung Sugar Babys und Sugar Daddys zusammenbringen wollten, im Laufe der Zeit aber zu herkömmlichen Datingportalen mutiert sind. Doch warum ist das so? Ist dieses Klischee tatsächlich wieder ausser Mode oder haben sich einfach nur die Grenzen der Sichtweise verschoben?
Die Entscheidung liegt bei jedem selbst
Letztendlich wird es dieses Phänomen in irgendeiner
Konstellation immer geben, auch wenn diese nicht mehr am Altersunterschied oder an den Voraussetzungen in der herkömmlichen Form festgemacht werden können. Ob es nun in Ordnung ist oder es eine Art Grauzone zur bezahlten
Liebe ist, muss wohl jeder für sich selbst entscheiden.
Wer sich in der Rolle des
Sugar Daddy oder des
Sugar Baby wohlfühlt, der sollte sich an der aussenstehenden Meinung nicht stören. Und manchmal entsteht auf Basis solch eines Kennenlernens eine ganz normale
Beziehung, da einfach alles stimmt und beide Partner auf der Suche nach langfristiger und gelebter Zweisamkeit sind. Ob das dann auf Dauer funktioniert, wird sich wohl erst in der Praxis zeigen, wenn der ganz normale Beziehungsalltag seinen Lauf nimmt.
Es steht uns in keinster Weise zu, über Frauen oder Männer in solch einer Konstellation zu urteilen. Fühlen sich beide Parteien wohl und bekommen vom anderen, was sie sich wünschen, dann haben beide für sich ganz persönlich gewonnen. Das, was wir als Phänomen bezeichnen existiert für diese Menschen nicht.
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