Tatsächlich ist Chatten schon so etwas wie eine Alltagsbeschäftigung für viele. Wir tauschen uns mit Freunden, Bekannten und Kollegen aus. Doch nicht nur. Dank Internet- und Smartphonezeitalter sind auch
Flirten,
Partnersuche und sexuelle Abenteuer einfach und unkompliziert möglich.
Doch wie ist das, wenn man in einer
Beziehung lebt und der Partner mit anderen chattet? Dabei geht es oftmals dann nicht um den Austausch von Kochrezepten, Filmtipps und Co. Vor allem bei einer Kommunikation mit dem anderen Geschlecht meldet sich schnell die Eifersucht zu Wort.
Gibt es wirklich einen Grund dafür?
Ist ein
Online-Chat mit dem anderen Geschlecht einfach nur sozialer Austausch, ein harmloser Flirt oder schon
Fremdgehen?
Geht das überhaupt gar nicht oder gibt es dazu keine pauschale Aussage?
Schauen wir mal etwas genauer hin.
Foto: fizkes / Shutterstock.com Potenzial für Konflikte
Facebook, WhatsApp und Co. sind ständige Begleiter vieler Menschen. Und, wenn es sich auch etwas schräg anhört, das Internet ist mittlerweile ein Teil der Partnerschaft.
So ist es auch nicht von der Hand zu weisen, dass ein Smartphone durchaus ebenso Streit in einer
Beziehung auslösen kann. Beispielsweise, wenn ein Partner einfach nicht die Finger davon lassen kann. Noch etwas problematischer, wenn diese Unzertrennlichkeit von einem
Online-Chat mit dem anderen Geschlecht herrührt.
Grundsätzlich ist es wohl so, dass jeder selbst für sich selbst die Grenze setzt, wo ein
Betrug in der Beziehung beginnt. Für viele ist
Flirten schon ein Vertrauensbruch, also auch ein
Fremdgehen. Egal, ob real oder in der virtuellen Welt. Andere sehen selbst über Fremdküssen auf einer ausgelassenen Party hinweg. Für sie ist es erst Betrug, wenn auch Sex im Spiel ist.
So gesehen kann ein Online-Chat zu Eifersucht und einer Beziehungskrise führen, wenn absolute sexuelle und emotionale
Treue der Grundstein ist. Oder aber nur ein Nervenkitzel sein, ganz nach dem Motto: Appetit kann man sich auswärts holen, gegessen wird daheim. Oder vielleicht auch etwas dazwischen, eine Art Weckruf für den Partner.
Warum mit anderen online chatten, obwohl man in einer Beziehung ist?
Chatrooms und Apps gibt es mittlerweile zuhauf.
Ein bisschen Nervenkitzel? Nur ein paar Klicks entfernt.
Mit genug Distanz zum Heimatort? Kein Problem.
Das Internet macht auch das möglich. Gepaart mit Unverbindlichkeit und Anonymität. Und solch ein Kontakt lässt sich auch mit ein paar Klicks wieder beenden.
Doch warum solch eine Kommunikation, wenn man in einer Partnerschaft lebt?
Ist das Internet schuld?
Das digitale Zeitalter macht zwar vieles einfacher, doch die Intensionen sind ganz menschlicher Natur.
- Äussere Bestätigung
Vor allem Männer brauchen manchmal das Gefühl, grundsätzlich jede Frau bekommen zu können. Selbst, wenn sie gerade in einer
Beziehung sind. Meist ist es nur eine kurze Phase ohne tiefgehende Emotionen. Das
Flirten ist hier kein Grund zur Eifersucht.
- Flucht vor Konflikten oder Schwierigkeiten
Ein
Online-Chat bietet eine willkommene Abwechslung.
Fremdgehen ist hier nicht das Ziel. Es ist eher eine Art Auszeit, die sich auch vor allem Männer manchmal gönnen. Um den Kopf frei zu bekommen und sich dann auch dem Problem zu stellen.
- Der Partner klammert
Das Internet wiederum offeriert eine Welt voller Leichtigkeit und Freiheit. Ein bisschen Spass und Abwechslung. Auch, wenn kein klassischer
Betrug vorliegt, kann die Beziehung durch die Problematik selbst schon gefährdet sein.
- Wünsche bleiben unbefriedigt
Auch hier kann ein Online-Chat Abhilfe schaffen. Der allerdings die Gefahr birgt, dass es möglicherweise nicht nur beim virtuellen Flirten beziehungsweise Fremdgehen bleibt. Denn der Reiz des Ausprobierens ist gross.
Was, wenn der Partner fremdchattet?
Letztendlich gilt es zu unterscheiden, ob es nur um einen harmlosen Austausch von Gedanken und Gefühlen geht. Ob Erotik und sexuelle Inhalte im Spiel sind. Oder der Partner nicht nur online Kontakt hält. Das jeweilige Handeln obliegt dann den eigenen Grenzen.
In jedem Fall sei eines gesagt: Wenn ein
Online-Chat des Partners mit dem anderen Geschlecht ein negatives Gefühl oder Sorgen auslöst, damit keinesfalls hinterm Berg halten. Sondern dies offen und klar kommunizieren. Häufig werden zu Beginn einer
Beziehung die Grenzen nicht klar aufgezeigt. Doch nur, wenn beide Partner wissen, wo eine Grenzüberschreitung stattfindet, können Verletzungen vorgebeugt werden. Denn das Gefühl von
Betrug kann im schlimmsten Fall sogar zur Trennung führen.
Aber Achtung: Kontrolle schafft kein Vertrauen:
Es geht vielmehr darum, das zu finden, was für beide in Ordnung ist. Wo die Wünsche berücksichtigt und die Grenzen respektiert werden.
Noch ein Tipp!
Geht es um Betrug in einer Beziehung, fängt der negative Weg eigentlich schon viel früher an. Keine gleichwertige Kommunikation, kaum gemeinsame Zeit, Desinteresse am Partner und dem wir ... schleichend bewegt sich der Partner aus der Beziehung hinaus. Und manchmal dann in einen
Seitensprung hinein.
Fremdgehen bekommt in dieser Konstellation eine völlig andere Bedeutung. Denn die Entfremdung des Partners hat auch das Gefühlsleben verschoben.
Also Augen auf, die Beziehung bewusst wahrnehmen und leben, miteinander und nicht nebeneinander her. So kann man erkennen, wenn sich etwas ändert, der Partner sich verändert. Und miteinander reden. Genauso über das, was einem nicht gefällt. Denn auch das meint
Liebe.
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