Selene ist die Mondgöttin der griechischen
Mythologie. Ihre Kräfte werden aus der Assoziation mit dem
Mond abgeleitet. Als Mondgöttin wird Selene auch als Schutzpatronin der Weiblichkeit angesehen. Der
Sage nach reist Selene in einem von zwei weissen Pferden oder Kühen gezogenen Karren jede Nacht über den Sternenhimmel.
Foto: suns07butterfly / Shutterstock.com Wer ist Mondgöttin Selene?
Selenes
Erscheinung ist von magischer Natur: Sie soll eine junge, schlanke Frau sein. Ihre Haut ist blass. Ihr Haar verschleiert, eine Mondsichel auf ihrem Haupt. In der Hand hält sie eine Fackel. Sie schenkt den Menschen tiefen Schlaf. Und sorgt für Licht im Dunkel der Nacht.
Sie trägt dabei fast immer ein weisses, langes, flatterndes Kleid und wird manchmal auch mit weissen Flügeln dargestellt. Ihr werden die Fähigkeiten zugeschrieben,
Liebe zu inspirieren und Geburtsschmerz zu lindern. Ausserdem besitzt sie die Kraft, die
Intuition zu erwecken und Visionen hervorzurufen, was sich höchstwahrscheinlich auf das nächtliche Träumen zurückführen lässt.
Selene wird auch als Patronin der Lösungen angesehen, da sie Menschen im Traum ermöglicht, für ihre Probleme, neue Möglichkeiten und Auswege zu finden, die ihnen im wachen Zustand niemals einfallen würden.
Selene ist die Herrscherin der Sterne und ihr Mondlicht spiegelte der Legende nach alles Wahrhaftige und Ewige wider. Sie ist die Gebieterin der Kreisläufe von Wachstum und Schöpfung sowie Zerfall und Zerstörung, die durch ihre Gestaltwandlung in Form des Mondes auch immer wieder mit Geburt und Tod, Fruchtbarkeit und
Wiedergeburt in Verbindung gebracht wird.
So soll die
Mondgöttin Selene auch Einfluss auf den monatlichen Zyklus der Frauen haben. Im Einklang mit den Mondphasen symbolisiert Selene auch Fruchtbarkeit und Weiblichkeit.
Ausserdem steht sie für Wasser, für das tiefste Innere, für Hellsichtigkeit, für das Unterbewusste und seine stille Kraft. Mit ihrer Mondkraft soll Selene Leidenschaft, Lust, aber auch Gewalt und Triebe verstärken.
Vor allem bei
Vollmond fördert Selene die Intuition und medialen Fähigkeiten. Kräuter oder Pflanzen, die bei Vollmond für magische
Rituale gepflückt werden, sollen durch Mondgöttin Selene eine ganz besondere Kraft haben.
Göttliche Herkunft
In der Zeit der Antike wurden
Sonne und
Mond als gleich mächtige Gottheiten angesehen, wobei die Sonne als Gott, der Mond oft als Göttin betrachtet wurde. Dies lässt sich darauf zurückleiten, dass es so aussieht, als ob der Mond jeden Monat schwanger ist und einen neuen Mond zur Welt bringt.
Die
Mondgöttin Selene ist die Tochter der Titanen Hyperion und Theia, welche als Titanen im goldenen Zeitalter als das erste Göttergeschlecht galten.
Ihre Tochter Selene hingegen ist die sanftmütige, leuchtende Mondgöttin. Zusammen mit dem Gott der Sonne, ihrem Bruder Helios, und der Göttin der Morgenröte, ihrer Schwester Eos verbindet sie Tag und Nacht, während sie den
Himmel bereist.
Selene stellt mit den Göttinnen
Artemis und Hekate die Trinität des Mondes dar. Dabei wird Artemis dem zunehmenden Mond zugeschrieben, Selene dem Vollmond und Hekate dem abnehmenden Mond. Artemis galt ursprünglich nicht als Mondgöttin, sondern als Göttin der Wildnis und Jagd.
In der Kunst wird sie als von Hirschen umgebene junge Frau mit Pfeil und Bogen abgebildet. Sie wurde erst ab dem 5. Jahrhundert mit dem Mond in Verbindung gebracht.
Hekate war in der griechischen
Mythologie als Göttin der
Hexen, der
Magie und
Nekromantie (Totenbeschwörung) bekannt und wurde auch als Wächterin der Tore der Welten gesehen. Da Hekate in der Trilogie oftmals die Rolle der Alten einnimmt, wird sie auch als Göttin der
Unterwelt bezeichnet.
Die Legende
Die Geschichte besagt, dass Selene bei einer ihrer Reisen über den Nachthimmel den schönen Erdling Endymion erblickte und sich unsterblich in ihn verliebte. Zu diesem Zeitpunkt versuchte der König, seinen Nachfolger unter seinen Söhnen auszumachen, mithilfe eines Wettrennens zwischen ihnen.
Die
Mondgöttin Selene ersuchte Zeus um einen Gefallen. Ihr geliebter König sollte in einen ewigen Schlaf versinken, um ihn unsterblich zu machen. So schlief Endymion jede Nacht in den Armen Selenes und träumte von den Küssen der Mondgöttin.
Der
Mythos vom Besuch der Mondgöttin Selene, die des Nachts ihren Geliebten besucht, besitzt eine starke Symbolik. Es wurden immer wieder neue Variante seit der Antike weitergegeben.
Selene gebar Endymion 50 Töchter, die später die 50 Monate repräsentieren sollten, die zwischen den Olympischen Spielen lagen. Doch auch mit Zeus und
Pan hatte Selene angeblich Kinder - unter anderem die Nymphen Ersa, Nemea, und die Horen, welche über die Jahreszeiten herrschen.
Der Mythos von Selene hat seinen Ursprung in Ägypten, Persien und Mesopotamien. Da sie am Nachthimmel verehrt wurde, hat sie zwar keine
Tempel, jedoch unzählige Figuren, die auf ihre Verehrung hindeuten.
Der Glaube an eine Mondgöttin ist jedoch überall weit verbreitet, nicht nur in der griechischen
Mythologie. Verschiedene Völker verehrten den
Mond und gaben der Gottheit verschiedene Namen. Sin im Babylonischen, Tschandar (Mond) im Indischen und
Luna im Römischen Reich.
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