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Freundlichkeit ist im täglichen Gebrauch so selten geworden, dass andere Menschen diese schon als Flirten ansehen."
Bitte, Danke, Entschuldigung etc. scheinen für viele Fremdworte zu sein. Ein freundliches
Lächeln ist einem grummeligen Gesicht gewichen. Taschentragen, Tür aufhalten und Co. sind irgendwie "out".
Respekt, Hilfsbereitschaft,
Wertschätzung und Liebenswürdigkeit - häufig auch Fehlanzeige.
Wo ist die Freundlichkeit geblieben? Ist sie in dieser schnelllebigen und anspruchsvollen Zeit aus der Mode gekommen? Sind wir vielleicht überfordert? Oder haben wir einfach unsere gute Kinderstube gegen ein oberflächliches Miteinander eingetauscht?
Tatsächlich haben einige Menschen leider nur ein mangelhaftes oder auch gar kein Benehmen. Und einige scheinen von Natur aus schlecht gelaunt zu sein. Doch macht dies nur eine kleine Prozentzahl aus.
Unfreundlichkeit kann durchaus auch andere Ursachen haben, die auf eine bestimmte Situation, Erfahrungen, Schicksalsschläge oder ähnlichem zurückgehen.
- Stress
- Unzufriedenheit mit sich selbst oder mit einer Situation
- Verlust
- durch erfahrene Kränkung vom Opfer zum Täter
- Enttäuschung in der Liebe oder im Beruf
- Einsamkeit etc.
Die Gründe ziehen sich durch alle Bereiche des Lebens.
Doch wie ist das mit der Freundlichkeit? Warum ist es überhaupt so wichtig,
freundlich zu sein? Und wie können wir (noch) freundlicher werden?
Foto: Yellowj / Shutterstock.com Was bedeutet Freundlichkeit eigentlich?
Freundlichkeit steht für eine Stärke, die auf einer gut entwickelten emotionalen Intelligenz basiert. Sie ist die Fähigkeit, wohlwollend und anerkennend mit anderen umzugehen. Eine innere Grundhaltung.
Freundlichkeit ist eine Mischung aus Höflichkeit, Hilfsbereitschaft, Rücksicht, Herzlichkeit,
Respekt und Liebenswürdigkeit. Sie beruht auf echtem Interesse dem anderen gegenüber.
Sie ist so unendlich wertvoll im Leben. Allerdings nicht zu verwechseln mit gespielter Freundlichkeit. Deren Ziel ist es nämlich, die Anerkennung von anderen zu erhaschen. Und das ist nicht, was wirklich dem Herzen entspringt. Obgleich sie auch bis zu einem gewissen Grad funktioniert. Ob sie jedoch auch glücklich macht?
Warum sollten wir freundlich sein?
Freundlichkeit ist ein wichtiger Aspekt im sozialen Kontext. Denn sie schafft soziale Bindungen und unterstützt eine positive
Beziehung zu unseren Mitmenschen. Dies gilt gleichermassen für
Liebe und Beziehung wie auch für Familie, Freundschaften, Beruf und Freizeit. Unfreundlichkeit hingegen fördert Missverständnisse, Konfrontationen, Verletzungen und Krisen.
Doch Freundlichkeit macht nicht nur andere glücklich, sondern auch uns selbst. Aber wie?
Freundlichkeit fördert eine positive Lebenseinstellung. Denn Sie lässt uns selbst und die Welt mit anderen Augen sehen. Sie ist ein Booster für unsere Persönlichkeitsentwicklung. Mit ihr wächst auch unsere Selbstbeherrschung. Sie macht uns gelassener, zufriedener und entspannter. Stärkt unser Selbstbewusstsein. Fördert unseren Optimismus und unsere Motivation.
Sind wir freundlich, stimmt dies unsere Mitmenschen positiv und wir fühlen uns akzeptiert, verstanden und gut aufgehoben. Freundlichkeit ist ein entscheidender Schlüssel zur Sympathie. Und die ist bekanntlich einer der besten Türöffner. Manchmal macht schon ein kleines
Lächeln den grossen Unterschied.
Üben wir uns im Freundlichsein
Geht das überhaupt? Ja! Auch wenn es fast schon ironisch klingt, etwas zu üben oder vielleicht sogar lernen zu müssen, was selbstverständlich sein müsste. Doch dies sollte nicht davon abhalten, sich in diesem Bereich weiterzuentwickeln. Denn letztendlich tun wir ja uns selbst auch etwas Gutes damit.
Bitte lächeln:
Einfach und manchmal doch so schwer. Aber genau diese Übung ist winzig im Vergleich zu ihrer riesigen Wirkung. Denn ein
Lächeln birgt eine unheimliche Kraft in sich. Einerseits werden wir als
freundlich und positiv wahrgenommen, selbst, wenn wir noch kein Wort gesagt haben. Andererseits fühlen wir uns selbst besser. Übrigens: Ein Lächeln kann man auch hören. Wenn das nicht schon fast
Magie ist...
(Selbst)Wertschätzung:
Aufrichtige
Freundlichkeit misst sich nicht an Alter oder Status. Also behandeln wir alle Menschen gleich freundlich. Dies gilt natürlich auch für uns selbst. Begegnen wir unserem eigenen ICH nicht mit
Respekt und Wertschätzung tragen wir unsere innere Einstellung auch nach aussen. Das Resultat ist gespielte Freundlichkeit anderen gegenüber.
Ja sagen:
Eine bewusste Entscheidung zur Freundlichkeit. Auch wenn ein Tag mal nicht so ganz rund läuft. Geben wir weder anderen die Schuld noch lassen wir unseren Unmut an unserem Umfeld aus. Bleiben wir freundlich. Positiver Nebeneffekt - das Feedback schwächt unser Frustgefühl deutlich ab.
Gelegenheit macht Freundlichkeit
Einen jeden Tag wimmelt es von Chancen, anderen gegenüber freundlich zu sein. Es gibt immer die richtige Zeit für ein freundliches Lächeln, ein herzliches "Guten Morgen", ein Kompliment oder eine helfende Hand.
Praktizieren wir Freundlichkeit
Unser Herz und unsere Seele verkümmern ohne
Freundlichkeit. Ohne ein
Lächeln, freundliche Worte, ohne Höflichkeit und Liebenswürdigkeit. Wir können dies ändern, wann immer wir es wollen, wenn wir uns dazu entscheiden,
freundlich zu sein.
Und wenn es bedeutet, diese (neu) lernen zu müssen, dann tun wir es. Wenn wir uns schwer damit tun, dann üben wir.
Natürlich dürfen wir auch mal einen schlechten Tag haben. Uns "erlauben", nicht die Freundlichkeit in Person zu sein. Denn nicht immer läuft alles glatt. Doch darf dies nicht zur Regelmässigkeit werden.
Wir müssen nicht mit jedem "best friend" sein. Aber behandeln wir andere Menschen so, wie wir selbst behandelt werden wollen. Mit
Respekt und
Wertschätzung. Ändern wir, was wir ändern können. Und jeder einzelne von uns kann seinen Beitrag dazu leisten. Bringen wir die Freundlichkeit in die Welt. Mit einem Lächeln, mit lieben Worten oder einer kleinen Geste ...
Denn ist sie erst mal da, ergreift sie irgendwann das Herz eines jeden!
"Freundlichkeit gegenüber anderen ist eine Sache, die Taube hören und Blinde sehen können." - Mark Twain
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