Bei den
Kipperkarten handelt es sich um sehr beliebte und häufig genutzte
Wahrsagekarten, die laut verschiedener Überlieferungen von Susanne Kipper, einer
Wahrsagerin, kreiert wurden.
Die Bilder sind sehr leicht verständlich und sprechen gewissermassen für sich. Jedes Kipperkartendeck besteht aus 36 Bildern. Davon zeigen sechs Karten Personen. Die anderen 30 Karten sind mit Situationen belegt, die jedem im Alltag begegnen können.
Aufgrund der lebensnahen Darstellung sind die
Kipperkarten auch für Anfänger des Kartenlegens sehr gut geeignet. Dies ist mit ein Grund, warum sich viele Menschen von den Karten förmlich angezogen fühlen.
Wie bei jedem
Wahrsagen und
Kartenlegen ist es dennoch wichtig, sich intensiv mit der Materie der Deutung auseinanderzusetzen, denn wie auch bei anderen Kartendecks hat jede Karte nicht nur eine einzige Bedeutung.
Es kommt oft auf den Zusammenhang innerhalb der Legung an. Etwa, an welchem Platz sie liegt oder ob sie sich direkt auf die Fragestellung bezieht.
Foto: Renato Francia / fotolia Wissenswertes rund um die Kipperkarten
Bis in das Jahr 1870 können die
Kipperkarten und die entsprechende Form der
Wahrsagung zurückverfolgt werden. Zu diesem Zeitpunkt in etwa soll Susanne Kipper das noch heute verwendete Kartendeck beziehungsweise die darauf zu sehenden Bilder entworfen haben.
Laut verschiedener Überlieferungen heisst es, dass Susanne Kipper das Wahrsagen bei den Sinti und Roma erlernte und dazu unter anderem auch
Zigeunerkarten benutzte. Somit liesse sich vielleicht auch die Ähnlichkeit in Bezug auf die Bilder, Bedeutungen und Namen erklären. Tatsächlich haben sie allerdings nichts miteinander gemein, auch wenn sie manchmal durchaus verwechselt werden.
Durch ihre Gestaltung der Karten wurden die
Wahrsagekarten auch in den gehobenen Kreisen der Gesellschaft des späten 19. Jahrhunderts gesellschaftsfähig. Denn auch sie wollten Auskunft darüber erhalten, was ihnen die
Zukunft bringt. Die gewöhnlichen Menschen waren, wenn auch oft im Verborgenen, dem Kartenlegen schon seit jeher zugeneigt.
Doch Susanne Kipper hat nicht nur das Kartendeck neu gestaltet und veröffentlicht. Sie hat zudem auch eine Gebrauchsanweisung des Decks erstellt, die es mit den Karten zusammen im Handel zu erstehen gab. Wer sich bis dahin nicht mit diesem Thema beschäftigen wollte, konnte dies nun auch zu Hause, gewissermassen in der guten Stube, tun, ohne dass es andere Leute bemerkten.
Im Jahre 2006 wurde ein weiteres, neu gestaltetes Kipperkartendeck mit der Bezeichnung Das mystische Kipper herausgebracht. Auch dieses besteht aus 36 Karten und ist mit einem Buch erhältlich. Zu erkennen ist, dass diese Karten in ihrer Symbolik durchaus ein wenig von den herkömmlichen Karten abweichen, was allerdings dem Interesse und der Arbeit mit diesen Karten keinen Abbruch tut.
Auch sie werden heute oftmals beim Kartenlegen beziehungsweise bei der Wahrsagung eingesetzt.
Was ist bei den Kipperkarten anders als bei anderen Wahrsagekarten?
Die Karten, die Alltagssituationen darstellen, sind im Stil des späten 19. Jahrhunderts geprägt. Die Bilder wurden bis heute genauso übernommen. Und doch zeigen sie immer noch sehr viele Verbindungen zu heutigen Alltagssituationen, als hätte sich nichts geändert.
Diese Karten werden deshalb auch Situationskarten genannt. Sie sind von 1 bis 30 durchnummeriert und betitelt. Es ist nicht zwingend, dass der Titel der Karte auch die Situation, auf die sie hindeutet, widerspiegelt.
Da sie wohl in Anlehnung an die Zigeunerkarten entstanden sind, ist eine Parallele hinsichtlich der Genauigkeit und Treffsicherheit der Aussage vorhanden. Wie aber auch bei den Zigeunerkarten ist es für den
Kartenleger von Vorteil, wenn er mit einer guten Portion
Intuition ausgestattet ist, um die Karten noch besser für die
Wahrsagung deuten zu können.
Wofür werden die Kipperkarten überwiegend eingesetzt?
Wie viele andere Kartendecks auch, werden die
Kipperkarten genutzt, um Liebesbeziehungen aller Art zu hinterfragen, aber auch bei zwischenmenschlichen Beziehungen im privaten beziehungsweise sozialen Umfeld kann man sie zurate ziehen. Jedoch lassen sie sich aufgrund der Situationskarten noch viel besser für Fragen auf den Alltag betreffend einsetzen. Denn genau darauf sind sie auch ausgerichtet.
Grundsätzlich können die Karten also zu jedem Thema des Lebens befragt werden. Manchmal offenbaren sich so dann auch Verbindungen verschiedener Lebensbereiche, die einem bis dato gar nicht bewusst waren.
Abhängig vom Anliegen und Bestreben des Klienten, werden gerne auch die Kipperkarten in Kombination mit einem anderen Deck an
Wahrsagekarten genutzt, um so Details näher beleuchten zu können oder Situationen von einem anderen Standpunkt aus zu reflektieren. Dies gilt im Übrigen auch für die Kombination verschiedener Legesysteme, um genaue Aussagen im grossen Ganzen zu erhalten.
Unabhängig davon, mit welchem Legesystem gearbeitet wird und ob gar eine Kombination sinnvoll erscheint. Wichtig ist, dass die vorliegenden Aussagen als Tendenzen zu sehen sind. Es gilt, nicht das ganze Leben nach den Karten und ihren Antworten auszurichten. Vielmehr ist es eine Art Wegweiser, den wir in bestimmten Situationen sinnvoll nutzen können.
Letztendlich liegt die Entscheidung immer bei uns, wie wir mit den Aussagen umgehen und was wir aus einer Situation machen.
Grundsätzlich kann es manchmal aber eben auch nicht schaden, sein Leben mit anderen Augen zu betrachten, um wieder einen klaren Blick auf das Wesentliche zu bekommen. So bekommen mögliche Problematiken oftmals eine ganz andere Wertigkeit, erkannte Potenziale eröffnen völlig neue Möglichkeiten und Ziele können neu definiert werden.
Ein Blick in die Karten kann uns also durchaus auf unserem Weg durchs Leben unterstützen und so auch vielleicht für eine notwendige Veränderung sorgen.
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