Die
Rauhnächte waren ursprünglich ein keltisch/heidnischer Brauch und wurden von diesen als Schalttage (nicht existente Tage) betrachtet. Heute gelten sie als germanischer Brauch, da die Germanen ihnen einen besonderen Wert zurechneten und sie als ehrwürdig betrachteten.
Jeder einzelne Tag der 12 Rauhnächte steht für einen Monat des folgenden Jahres, weshalb die Rauhnächte eine orakelähnliche Funktion haben. Deshalb werden sie auch unter anderem als Losnächte bezeichnet.
Foto: SSokolov / Shutterstock.com Die Rauhnächte finden zwischen dem 25. Dezember und dem 6. Januar statt
Während der
Rauhnächte sind die Tore zur
Anderswelt geöffnet, wodurch die Verbindung zu den Ahnen und den Seelen Verstorbener hergestellt werden kann.
Schamanen,
Druiden und
Wahrsager nutzen vor allem diese besonderen Tage, um Vorhersagungen zu treffen oder
Rituale durchzuführen. Denn an keinem anderen Tag ist die
Magie so stark wie zur Zeit der Rauhnächte.
Wer einen tiefen Wunsch hat, bekommt die Chance, diesen mithilfe der Rauhnächte zu verwirklichen. Die magischen Nächte wurden ausserdem von den Germanen als die Zeit des Sterbens und der
Reinkarnation betrachtet.
Es ist empfehlenswert, tagsüber das Haus zu räuchern oder den Stall auszumisten, um negative Energien zu lösen und böse
Geister zu vertreiben. Dies verspricht
Glück fürs kommende Jahr. In der Nacht verrät der Rauch, was im kommenden Jahr auf einen zukommen wird.
Zum
Räuchern eignen sich besonders
Lavendel, Fichtenharz und
Salbei.
Bedeutung von Träumen während der Rauhnächte
Wer die
Rauhnächte nutzen möchte, um zu erfahren, was im kommenden Jahr auf ihn zukommt, sollte seinen Träumen eine besondere Wichtigkeit geben. Der Zeitpunkt wird dann in dem Monat sein, der dieser Rauhnacht zugeordnet ist, in welcher man geträumt hat.
Deshalb ist es von Vorteil, wenn der Träumende die Geschehnisse des Traumes aufschreibt, bevor diese in Vergessenheit geraten. Dazu ist es sinnvoll, gleich abends Papier und Stift ans Bett zu legen. Viele haben hierfür ein spezielles Traumbuch, denn so kann das Geschehen und der Tag festgehalten werden.
Das Resultat des Gesamtpaketes kann dann später zusammen mit einem Schamanen analysiert werden. Fragen wie wann kommt er/sie zurück? oder werde ich bald Erfolg im Berufsleben haben? bekommen endlich eine klare Antwort.
Richtiger Start in die Rauhnächte
Um die
Rauhnächte richtig zu beginnen, soll man das Haus in Ordnung halten, keine schmutzige Wäsche lagern und keine Wäsche aufhängen, denn die wilde Jagd könnte sich darin verfangen. Man sollte in allem Frieden geschlossen haben.
Es ist die Zeit der inneren Einkehr und der Rückbesinnung auf die wesentlichen Dinge im Leben.
Haus und Hof werden sauber und in Ordnung gehalten. Es ist wichtig, dass kein Unrat und kein alter Ballast mehr mit in das neue Jahr transportiert wird. Dasselbe gilt für Konflikte und Probleme.
Alles, was an diesen Tagen passiert, hat eine spezielle Bedeutung für das kommende Jahr. Auch das, was am Tage passiert, zeigt, dass in den kommenden Monaten eine bestimmte Entwicklung stattfinden wird.
Nachdem also Haus und Hof gereinigt,
Tiere versorgt, die Lasten abgelegt und alle Arbeiten erledigt worden sind, kann man mit Gebeten und Räucherwerk die Geister um ihre Hilfe für das kommende Jahr bitten.
In manchen Gegenden, wie zum Beispiel in Österreich, ziehen verkleidete Menschen mit urtümlichen wilden Masken durch die Dörfer, um die bösen Geister und
Dämonen mit ihren angsteinflössenden Gewändern zu verscheuchen.
Die sogenannten Perchten ziehen mit lautem Rufen und allerlei Lärm durch die winterlichen Ortschaften und erschrecken auch so manchen Fremden im Ort, der das Spektakel noch nie gesehen hat.
Mit Ruten drohen die Perchten jedem, der sich ihnen in den Weg stellt. Es gibt gute Schönperchten und böse Schirchperchten. Die Geister, die in dieser Zeit umgehen, sollen davon abgehalten werden, Unglück zu verbreiten und den Menschen Schaden zuzufügen.
Dazu benutzen die Perchtenläufer Schellen, Blasinstrumente und allerhand laute Trommeln. Sie vertreiben so die Dämonen und bösen Geister. In der gesegneten Nacht zum 25. Dezember heisst die Legende, dass die Tiere dann in Menschensprache reden können. Wer sie belauscht, soll danach bald sterben. Man weihte das Futter des Viehs, um
Segen für das neue Erntejahr zu erhalten.
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