Während der
Antike entstanden im Mittelmeerraum die grossen Metropolen. Eine dieser Metropolen war
Alexandria, welche in ihrer Grösse einzig von Rom übertroffen werden konnte.
Nachdem
Alexander der Grosse den persischen König Dareios um 333 v. Chr. in der berüchtigten Schlacht bei Issos besiegte, ebnete er den Weg für die griechische Herrschaft über Ägypten.
331 v. Chr. gründete Alexander der Grosse die gleichnamige Stadt an der nördlichen Küste von Ägypten. Angeblich soll der Grundriss der Stadt von Alexander selbst stammen, die restliche Planung wurde aber Deinokrates von Rhodos überlassen.
Foto: JohanSwanepoel / fotolia Wichtiger Knotenpunkt Alexandria
Alexandria war strategisch, wirtschaftlich und geographisch von enormem Interesse für die Helenen. Der Mittelmeerhafen war der wichtigste Hafen der
Antike und ermöglichte den Griechen die Kontrolle über Ägypten. Handelsstrassen verbanden Afrika und Indien mit dem Mittelmeer. Der landwirtschaftliche Reichtum Ägyptens ist der Nil, der den fruchtbaren Boden des Landes nährt.
Ein charakteristisches Merkmal der Planstadt ist das Gittersystem, das wir auch aus amerikanischen Städten kennen. Die Metropole bestand aus fünf Stadtteilen, die nach den ersten Buchstaben des griechischen Alphabets benannt wurden. Wir wissen heute, dass es auch ein jüdisches Viertel gab.
Das Wahrzeichen der Stadt war der Leuchtturm von Alexandria. Der Leuchtturm befand sich auf der Insel Pharos, die über einen Damm mit dem Festland verbunden wurde. Er war einer der ersten seiner Art und der Grösste seiner Zeit. Heute erinnern lediglich Darstellungen auf Münzen an das antike Weltwunder. Es wird vermutet, dass er bei einem Erdbeben zerstört wurde.
Als
Alexander um 323 v. Chr. im Alter von 33 Jahren starb, wurde sein Reich unter den Diadochen aufgeteilt. Der Feldherr Ptolemaios übernahm die Herrschaft über Ägypten. Experten sind sich unsicher, ob Ptolemaios I oder Ptolemaios II den Bau der
Bibliothek von Alexandria in Auftrag gegeben hat.
Schriftliche Überlieferungen als Zeugen der Existenz
Der Zahn der Zeit nagte auch an der
Bibliothek. Heute bleiben uns lediglich die schriftlichen Überlieferungen. Man bestrebte über jede Schrift der damals bekannten Welt zu verfügen. Nach einer Sage sollen alle Reisenden nach Schriftrollen untersucht worden sein. Die gefundenen Schriftrollen wurden überprüft und unbekannte Werke kopiert, um sie in die grosse Bibliothek aufzunehmen.
Die meisten Quellen geben an, dass die Universalbibliothek mehr als 500.000 Schriftwerke umfasste. Menschen aus der ganzen Welt reisten nach
Alexandria, um die Bibliothek zu besuchen. Persönlichkeiten wie Galenos von Pergamon, Heron von Alexandria, Archimedes und Euklid lehrten und studierten in ihr. Wahrscheinlich wurde die Bibliothek auch nach der Machtübernahme des Römischen Reiches 30 v. Chr. weiter betrieben.
Plutarch (Schriftsteller im antiken Griechenland) berichtete von einem grossen Feuer um 48 v. Chr., das auch die Bibliothek von Alexandria verschlang. Nach Plutarch wurde Julius Cäsar von Feinden umkreist. Um ihnen zu entkommen legte er ein Feuer, das von einem Schiff zum anderen, an den Hafen und dann an die Bibliothek gelangte und diese weitgehend zerstörte.
Experten sind der Meinung, dass die Werke, die dem Feuer entkommen konnten, andernorts verwahrt wurden, da in späteren Erzählungen über Alexandria, dessen grosse Bibliothek nicht mehr erwähnt wurde.
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