Was hatte sie da nur angefangen und vor allem, was hatte sie sich dabei gedacht? Dass sie ihr Laptop aufschlägt, ins Internet klickt und der
Traummann ihr entgegenspringt? Der auf sie, die
Hexe, gewartet hatte? Unmerklich schüttelte sie den Kopf. Die virtuelle Welt war auch keine Zauberwelt, obwohl einige andere sie durchaus dafür hielten.
Zu jeder ihrer weiteren Suchanfragen bekam
Dara die passenden Seiten angezeigt. OK, manchmal auch nicht. Sie stiess auf Seiten, die sie glauben liessen, dass sie auch nicht die leiseste Ahnung von Sex hatte. Zum gewissen Teil stimmte das ja auch, aber musste ihr das wirklich so ins Gesicht geschleudert werden. Sie schob den Laptop ein Stück weit von sich und starrte ins Leere.
Foto: Jürgen Fälchle / fotolia War die Aktion Traummann vielleicht doch keine so gute Idee?
Dara nahm ihren Kaffee, trank einen grossen Schluck und klappte dann entschlossen den Laptop zu. Sie war definitiv überfordert für den Moment und fühlte sich einfach nur alleine. Sie hatte keine Ahnung, wo sie in dieser anderen, unendlichen Welt mit ihrer Suche anfangen sollte.
Dass sich ihre Aktion
Traummann als so schwierig erweisen könnte, daran hatte sie nicht gedacht. Sie hatte sich insgeheim wohl doch mehr von der virtuellen Welt versprochen. Dara hatte natürlich mit Stolpersteinen bei ihrer Suche gerechnet, dafür kannte sie sich selbst gut genug. Und sie war eine
Hexe. Irgendwie hatte sie das Gefühl, wieder ganz am Anfang zu stehen.
Wüssten ihre Freundinnen vielleicht Rat?
Eigentlich hatte sie nicht wirklich
Lust diese zu fragen, da sie ja nicht richtig eng verbunden waren. Ob es dann eine gute Idee wäre, das Privatleben auszubreiten?
Dara schob den Gedanken erst mal bei Seite. Sie würde sich morgen damit beschäftigen und dann ihrem Gefühl nach entscheiden.
Bevor sie also womöglich noch anfing, Trübsal zu blasen oder zu heulen, beschloss sie mal wieder abends das Haus zu verlassen. Wie lange war sie schon nicht mehr aus gewesen. Sie würde nachher einfach auf das Dorffest gehen, egal ob sie willkommen war oder nicht.
Sie war nun einmal eine Hexe
Ändern konnte sie sowieso nichts daran und sie lebte nun mal in diesem Ort. Die Menschen hatten ja schliesslich Jahre Zeit sich daran zu gewöhnen und wenn sie es eben nicht taten, sollte das ja wohl nicht ihr Problem sein.
Was interessierten sie die anderen Leute, sie hatte letztendlich ihre eigenen Baustellen, die es abzuarbeiten galt. Vor allem die Aktion
Traummann schien eine grössere Herausforderung zu werden. Das alles konnte allerdings auch bis morgen warten ...
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