Sprechen wir von
Liebe und Beziehung, so meinen wir gleichzeitig Vertrauen, Ehrlichkeit und
Treue. Sie steht für eine der tragenden Säulen der
Partnerschaft. Wieso sieht die Realität dennoch anders aus? Warum bewerten wir den Punkt Treue so unterschiedlich? Liegt es an unserer Erziehung, an unseren Genen oder an unserer Zufriedenheit in der Partnerschaft? Gibt es eine männliche und eine weibliche Sichtweise oder wird es geschlechtsunabhängig bewertet? Oder ist es vielleicht einfach nur eine Frage des Alters?
Foto: detailblick_foto / stock.adobe.com Treue als Herausforderung im Alltag.
Die Versuchungen und Verlockungen im Alltag sind groß. Sei es, wenn man mit Freunden oder Kollegen unterwegs ist und man durchaus eine Vielzahl von neuen Menschen kennenlernen kann oder aber im Internet, wo die Kontaktmöglichkeiten noch einfacher und unkomplizierter sind. Immer wieder werden uns Menschen begegnen, die uns faszinieren und in eine völlig andere Welt entführen. Doch ist dies eine Entschuldigung für
Untreue? Warum ist es für viele Menschen tatsächlich eine Herausforderung, seiner
Partner/ seinem Partner dauerhaft treu zu sein?
Treuetester im Auftrag der Liebe unterwegs.
Mittlerweile hat sich aus dem Kreuz mit der
Treue ein ganzer Berufszweig entwickelt. Mit ein paar Mausklicks oder einem Telefonat kann man seinen
Partner ganz einfach auf die Probe stellen. Je nach Vorgabe wird der Typ ausgesucht, auf den der Partner am ehesten anspringen würde. Dann wird eine zufällige Begegnung arrangiert und der Treuetester geht genau so weit, wie der Auftraggeber oder die Auftraggeberin es wünscht. Je nach dem wo die Latte für eine mögliche
Untreue gesetzt wird, kann die schon der Austausch der Telefonnummer sein. Andere hingeben würden ein weiteres Treffen oder Fremdküssen als Punkt festlegen, an dem der Partner durchgefallen ist. Für einige allerdings bedeutet Untreue des Partners erst, wenn dieser sich zu einer sexuellen Aktivität mit einer anderen Person hinreißen lässt. Die Prioritäten sind dabei eben ganz individuell, wie in vielen Bereichen des Lebens.
Untreue ist und bleibt ein Vertrauensmissbrauch.
Die Gründe, warum die
Treue, wenn auch nur für kurze Zeit, in den Hintergrund tritt, sind ganz vielfältig. Oftmals ist es die fehlende Aufmerksam und Zuneigung des Partners, die Routine des Alltags oder aber ein nicht ausgefülltes Sexualleben. In einigen Fällen wird zu hoher Konsum von Alkohol als Grund vorgeschoben. Doch sind das wirklich Dinge, um untreu zu werden? Gibt es überhaupt eine "Entschuldigung" für
Untreue. Und wer glaubt, dass vor allem Männer Treue für überbewertet halten, der irrt gewaltig. Auch immer mehr Frauen lassen sich dazu hinreißen, ihrem
Partner untreu zu werden.
Wie wichtig einem Treue in Bezug auf Liebe und Beziehung nun wirklich ist, muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Kann man auf Dauer damit leben, das Vertrauen des Partners zu missbrauchen und kann man solch einen Vertrauensmissbrauch überwinden. Geht man mit Untreue das Risiko ein, dass die
Partnerschaft vor dem Aus steht oder kann dies ein zusätzlicher Kick sein und so die Partnerschaft wiederbeleben? Letztendlich gibt es wohl keine einheitliche Antwort. Die Wertigkeit der Treue liegt also im Auge des Betrachters.
Rechtliche Hinweise