Ist von
Sekten die Rede, so denkt man häufig an fanatische Glaubensgemeinschaften, die geprägt von einer bestimmten
Lehre sind. Die
Weltanschauung unterscheidet sich dabei häufig von bekannten
Religionen, die in der Gesellschaft eine prägende Rolle spielen. Die Haltung, die gegenüber einer Sekte besteht, wird dabei häufig eingenommen, ohne genau zu wissen, was der Begriff tatsächlich bedeutet.
Foto: maodoltee / Shutterstock.com Was ist eine Sekte?
Der Begriff "Sekte" ist im Allgemeinen leicht zu beschreiben. Grundsätzlich handelt es sich um eine Gruppierung, die einer bestimmten
Lehre oder Idee folgt. Die
Weltanschauung dieser
Glaubensgemeinschaft steht dabei häufig der Mehrheit der Gesellschaft entgegen. Während man eine Sekte in der Regel in Zusammenhang mit
Religionen bringt, so kann jedoch auch jeder weitere Bereich abgedeckt sein.
Sekten können also religiöser, philosophischer oder auch politischer Abstammung sein. Grundsätzlich sollte der Begriff neutral verwendet werden. Im Wandel der Zeit hat er jedoch eine negative Wertung bekommen, sodass in vielen Fällen von religiöser Sondergemeinschaft, anstatt von Sekte die Rede ist, auch wenn es sich im Prinzip um dasselbe handelt.
Die Definition ist kurz und knapp, es haben sich jedoch in der Gesellschaft einige Aspekte herausgestellt, die einer Glaubensgemeinschaft die Bezeichnung Sekte zuordnen. Zu den Merkmalen gehört, dass die Lehre als Abgrenzung zwischen den Befürwortern und allen anderen der Gesellschaft gesehen werden kann. Diese Lehre oder Idee kann dabei nicht kritisiert werden, was wie ein Gesetz von den Anhängern angesehen wird.
Sekten haben meist einen sehr charismatischen Führer, der die Anhänger in eine bestimmte Richtung führt. Diese Führung kann dabei schnell zum Zwang werden, der mit finanzieller und persönlicher Ausbeutung einhergeht. Es entsteht eine gewisse Abhängigkeit, die es den einzelnen Mitgliedern schwer macht, eigene Entscheidungen zu treffen, beziehungsweise die Möglichkeit, die Sekte zu verlassen, nur selten gegeben ist.
Während viele Religionen eine offene Weltanschauung haben, geht die einer Sekte in eine extreme Richtung. Unter anderem ist die Lehre damit verbunden, dass das ganze Leben davon geprägt wird und es oftmals darum geht, die komplette Menschheit mit einzubeziehen. Beispielsweise wird das Ziel verfolgt, die Welt zu retten, ins Paradies zu gelangen oder die eigene göttliche Wirklichkeit auf andere zu übertragen.
Der Versuch, eine Wertung zu vermeiden
Es gibt eine Vielzahl von verschiedenen
Sekten, die weltweit verbreitet sind. Während die einen bekannt sind, haben die anderen eher einen unbekannten Status. Zu den bekanntesten Sekten gehören unter anderem die Freikirche, als auch Scientology und die Zeugen Jehovas. Denkt man an letztere zwei, so kommen uns sofort negative Gedanken in den Sinn.
Tatsächlich wird der Begriff "Sekte" eher in einem negativen Zusammenhang verwendet, auch wenn es sich grundsätzlich um eine neutrale Bezeichnung handelt. Durch die Verbindung mit der Negativität wird empfohlen, gut zu überdenken, wann man diese Bezeichnung tatsächlich verwendet. Besonders in der westlichen Welt überwiegt der Gedanke, die
Lehre würde gegen die Gesellschaft und das persönliche Wohlbefinden wirken.
Auch wenn man selbst die eigentliche Bedeutung des Wortes und die Neutralität verstanden hat, so kann es im Gespräch mit anderen zu Missverständnissen kommen. Anstatt von einer Sekte zu reden, kann man andere Bezeichnungen, wie zum Beispiel
Glaubensgemeinschaft oder religiöse Sondergemeinschaft verwenden. So bleibt es jedem selbst überlassen, welche Meinung dazu entwickelt wird und ob eine Bewertung abgegeben wird.
Um es möglich zu machen, eine Wertung zu vermeiden, sollte man stets versuchen, in Bezug auf Religion und
Weltanschauung offenzubleiben, damit man nicht in dieselbe Struktur verfällt, wie es bei Sekten häufig der Fall ist und keine Kritik an dem eigenen Glauben zugelassen wird.
Das Erkennen einer gefährlichen Sekte
Da es sich bei
Sekten um Glaubensgemeinschaften handelt, könnte man meinen, dass man sich diesen ohne Sorgen frei anschliessen kann. Wie bereits erwähnt, gibt es jedoch solche, die sogar gefährlich sein können. In eine Abhängigkeit gebracht zu werden, kann zu einem ernsthaften Problem werden. Ein Stichwort, das damit verbunden werden kann, ist Manipulation, dies kann sowohl in Bezug auf die finanzielle, als auch auf die persönliche Ebene bezogen werden.
Durch diese Abhängigkeit und Manipulation ist es schwierig, sich von einer Sekte zu entfernen und diese zu verlassen. Dies liegt unter anderem daran, dass mit der Zeit Kontakte ausserhalb der
Glaubensgemeinschaft verloren gegangen sind. Auch die Art und Weise, wie Druck ausgeübt wird, macht es Mitgliedern schwer, den Schritt in die Freiheit zu tun.
Es gibt einige Aspekte, an denen man erkennen kann, ob es sich um eine gefährliche Gruppierung handelt. Grundsätzlich, wenn man in irgendeiner Art und Weise eingeschränkt wird, sollte man aufmerksam werden. Die eigene Meinung sagen, Kritik äussern, eigene Entscheidungen treffen und ein Leben fern der Glaubensgemeinschaft haben zu dürfen, ist grundlegend. Ein Führer, der die Sekten bestimmt und finanzielle oder andere materielle Abhängigkeiten sprechen immer gegen die Glaubensgemeinschaft an sich, sodass man sich direkt dagegen entscheiden sollte.
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