Was genau sind
Megalithen? Als Megalith bezeichnet man einen grossen, unbearbeiteten Block aus Steinen, stammend aus prähistorischer Zeit und Kunst, der weltweit oftmals genutzt wurde, um ein Denkmal zu errichten.
Foto: 365 Focus Photography / Shutterstock.com Megalithismus
Megalithismus ist der Fachbegriff für das Errichten von Formationen oder Gebilden, die aus grossen Steinen erbaut werden. Der Begriff "Megalithismus" stammt von den altgriechischen Begriffen "mégas", was sich übersetzen lässt als gross und "líthos" lässt sich als Stein übersetzen.
Vor allem die Landschaft der italienischen Mittelmeerinsel Sardinien wurde von der Bronzezeit bis zur Eisenzeit, vom Megalithismus und den Steingebilden als kulturelle Landschaft geprägt. Mitunter die "Nuraghi" sind auf der Insel sehr bekannt, die insgesamt aus rund 10.000 Türmen bestehen.
Auch das vor etwa 4.000 Jahren in England errichtete Denkmal
Stonehenge gehört ebenfalls zu den weltweit bekanntesten
Megalithen. Die Stonehenge dienten damals zur Verehrung der Ahnen, also eine Art Gedenkstätte für die Asche Verstorbener.
Megalithische Kunst
Das Errichten von Gebäuden mit grossen, unbearbeiteten Steinen hat sogar einen Begriff, der dies als Kunst bezeichnet: megalithische Kunst. Bestandteil dieser Kunst ist es, die riesigen Steine kunstvoll anzurichten. Die megalithische Kunst kann man in ganz Europa vorfinden. Vor allem aber Malta, Iberia, die Bretagne oder Irland weisen ein höheres Vorkommen dieser
Steinformationen auf als andernorts.
Megalithen Denkmäler bestehen teils aus einem einzigen Stein (diesen nennt man "Menhir" oder auch aus mehreren Steinen. Diese Steinreihen wurden ohne weitere Hilfsmittel, wie zum Beispiel Zement zusammengefügt.
Was bedeutet die megalithische Kunst?
Was genau hinter dieser jahrtausendealten Art von Steinkunst steckt, ist bis heute nicht eindeutig geklärt und wird vermutlich auch immer ein Geheimnis bleiben. Wenn man sich aber den grossen Aufwand anschaut, der mit dem Bau dieser Steingebilde verbunden gewesen sein muss, kann man davon ausgehen, dass die Megalithen für die Menschen damals eine grosse Bedeutung und Symbolik hatten. Auch die Verzierungen deuten darauf hin, dass die Steinformationen nicht einfach mal so erbaut wurden.
Steinformationen als Denkmäler
Megalithische Kunst wurde beispielsweise für rituelle Praktiken und Zeremonien genutzt, oder aber wie bereits erwähnt, hatten sie die Aufgabe einer Gedenkstätte für verstorbene Menschen. Bekannte
Megalithen von grosser historischer Bedeutung sind unter anderem der Steinkreis von
Stonehenge, die Heiligtümer Göbekli Tepe in der Türkei, die Monolithischen Moai Statuen der Osterinsel oder die Gräber Newgrange in Irland.
Beim Bau von Megalithen musste auf einiges geachtet werden und dieser war oft kompliziert und anspruchsvoll. Damit in der megalithischen Kunst bestimmte Designvorstellungen erfüllt werden konnten, mussten die riesigen Steine teils oft behauen werden. Auch wurden die Steine teilweise in richtiger Position zur
Sonne oder aber auch den Sternen angeordnet, auf die man geachtet hat. Üblich war es in der megalithischen Kunst ebenfalls, die Megalithen mit Kunstwerken aus Stein zu verzieren, wie zum Beispiel verschiedenste
Symbole, Motive oder Piktogramme. Vor allem Spiralen und Zickzacklinien wurden als bildgebende Verzierungen auf den Megalithen verwendet.
Verschiedene Arten der Megalithen
Portalgräber beziehungsweise Dolmen sind Megalithen, die üblicherweise aus mehreren stützenden Steinen sowie einem abdeckenden Deckstein als Dach gebaut sind. Bekannte Dolmen befinden sich in Deutschland, Dänemark, den Niederlanden oder Portugal sowie Sardinien. Unter den zyklopischen Steingräbern waren die Portalgräber/Dolmen die ursprüngliche Form, aus denen sich dann später das sogenannte "Galeriegrab" und das "Ganggrab" entwickelt haben. Bekannte Ganggräber sind zum Beispiel das Knowth Megalithic Tomb in Irland sowie das Newgrange Megalithic Tomb. Beide
Denkmäler gehören inzwischen zum UNESCO-Weltkulturerbe "Brú na Bóinne" in Irland.
Eines der bekanntesten Galeriegräber ist das in Hessen (Deutschland) gelegene Zuschen-Grab.
Menhir
Eine ebenfalls zu den Megalithen gehörende Form der Steinkunst ist der sogenannte "Menhir", zusammengesetzt aus den bretonischen Begriffen "men" (Stein) und "hir" (lang). Dabei handelt es sich um grosse, vertikal aufgestellte Steine, die entweder alleine vorzufinden oder aber auch in Grabstätten zu finden sind. Üblich war es, die Menhire kreisförmig aufzustellen. Ein Beispiel dafür sind die Stonehenge. Aber auch in parallel ausgerichteten Reihen sind sie vorzufinden.
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