Es gibt mehr Mythen um sie, als man tatsächlich über sie weiss, und ihre Intelligenz und ihr früher Fortschritt erstaunt und fasziniert Menschen bis heute. Die Kultur der
Maya weist viele
Rätsel und Genialitäten auf. Was steckt hinter der Kultur?
Foto: Tetris Awakening / Shutterstock.com Wo kommen die Maya her?
Ihre Kultur und ihre Bräuche entstanden im Golf von Mexiko, auf der Halbinsel Yucatán. Heute sind sie in vielen Ländern vertreten: Ihr Gebiet reicht vom ursprünglichen Mexiko bis hin nach Belize, Guatemala, El Salvador und Honduras. Insgesamt weist das Gebiet der Bevölkerung eine Fläche von der Grösse Deutschlands auf. Das Volk baute um das Jahr 600 n. Chr. gigantische Städte in Yucatán, die sie nach und nach hinter sich liessen. Erst Hunderte Jahre später wurden die von der Natur eingenommenen Ruinen von Forschern und Wissenschaftlern wiederentdeckt und erforscht. Noch immer werden neue Städte entdeckt, die neu freigelegt werden und so vor weiterem Verfall bewahrt werden können.
Die Entdeckung der Maya
Die Maya wurden relativ spät entdeckt. Erst im 18. Und 19. Jahrhundert fingen Forscher an, sich für die verfallenen Tempel im Dschungel Mexikos zu interessieren und der
Mystik des Volkes nachzugehen. Zuerst interessierten sie sich nur für die imposanten Bauwerke selbst, die gründlich untersucht wurden. Erst Ende des 20. Jahrhunderts fing man an, sich mit den Menschen zu beschäftigen, die jene Bauten erschaffen hatten: Die Maya.
Die Geschichte des Volks lässt sich in drei Hauptphasen einteilen:
Die vorklassische
Zeit - im Jahre 2000 v. Chr. hatten die
Maya bereits im heutigen Belize den Ackerbau kultiviert. Bis dahin reichen auch die ersten Funde des Volks. Woher das Volk genau kam, wird noch bis heute spekuliert. Die meisten gehen aber davon aus, dass alle indigenen Menschen in Amerika eigentlich asiatischen Ursprungs sind und einst über die Beringstrasse immigrierten. Die ersten Tempel sollen sie ca. 500 Jahre vor Christus gebaut haben.
Die klassische Zeit - die Hochzeit der Kultur lag zwischen 400 und 900 Jahre nach Christus. Grosse Siedlungen wie Yaxchilán, Palenque und Chichén stammen aus dieser Zeit. Für die damalige Zeit hatten die Städte, die das Volk bauten, eine gigantische Grösse. Im Vergleich zu ihnen waren London oder Paris zur gleichen Zeit noch winzige Dörfer. Aus der klassischen Zeit stammen jene Gebäude der Maya, die noch heute Touristen, Wissenschaftler und Forscher anziehen und zum Staunen bringen...
Die nachklassische Zeit - so genau weiss keiner, wann die klassische Zeit endete und die nachklassische Zeit anfing. Man spricht üblicherweise von den Jahren 900 bis 1500 n. Chr. Im Jahr 900 v. Chr. verschwand ein grosser Teil der Bevölkerung aus ihren Städten. Der Teil der Bevölkerung, der zurückblieb, änderte ihre Architektur. Forscher sprechen von dem "Verschwinden einer Hochkultur", da ab dem Zeitpunkt keine Tempelanlagen oder ähnlich bewundernswerte Bauten erschaffen wurden.
Kulturelle Errungenschaften
Die Kultur zeichnet sich vor allem durch ihre Errungenschaften aus. Die Siedlungen des Volkes waren sehr dicht bevölkert, weswegen sie den Anbau von Essen wie Gemüse oder Getreide strikt organisieren mussten. Sie bauten unglaublich komplexe Bewässerungssysteme mit Stauseen, die auch die Architekten der heutigen
Zeit noch zum Staunen bringen.
Sie waren ausserdem wahre mathematische Genies. Mit dem "Haab" Kalender teilten sie das Jahr in 365 Tage. Sie stellten Theorien zu den Sternen auf und erschufen unglaubliche Kunstwerke. Ihre Schrift ist faszinierend, jedoch wird sie bis zum heutigen Tag noch entschlüsselt. Rund 800 Zeichen sind Forschern und Wissenschaftlern bislang bekannt. Lange Zeit wurden die
Maya als sternebewunderndes fortschrittliches Volk romantisiert, doch mit der Entschlüsselung der Schrift wurde allmählich klar, dass das Volk alles andere als friedliebend war. Befunde zeigen, dass das Volk ständig Krieg führte und ihren besiegten Feinden die Köpfe abschlug. Sie opferten täglich Menschen und sammelten Köpfe als Trophäen.
Das Ende einer Hochkultur
Wieso verschwand dieses mächtige Volk also? Bis heute ist das
Rätsel nicht gelöst. Die meisten Wissenschaftler gehen davon aus, dass die drei Faktoren Dürre, Raubbau und Krieg eine wichtige Rolle spielen könnten. Die NASA studierte Satellitenbilder des Gebiets und stellte fest, dass die drastische Entwaldung, die stattgefunden haben muss, um das Volk zu ernähren und zu versorgen, zu dessen Untergang geführt haben könnte. Plötzliche Dürre könnte die dicht bewohnten Städte wahrhaftig ausgetrocknet und ausgehungert haben. Bodenablagerungen belegen sogar, dass das Gebiet im Jahr 900 n. Chr. eine Dürre ertragen haben muss. Dieses Rätsel gilt es noch zu lösen!
Gibt es sie heute noch?
Es ist ein Gerücht, dass die
Maya ausgestorben sind! Es gibt sie bis heute noch. Nur die klassische Kultur verschwand an sich. Als im 16. Jahrhundert die spanischen Eroberer eintrafen, lebte das Volk noch selbstbestimmt. Die Spanier übernahmen das Gebiet im blutigen Kampf und löschten die Kultur mit der Eroberung der letzten Maya-Stadt "Tayasal" gänzlich aus. Noch heute gibt es Nachfahren des Volkes, die in Zentralamerika als die Indigenous bekannt sind. Viele von ihnen befinden sich in Guatemala und leben in Armut. Sie leben bis heute noch ihre einzigartige Kultur, geprägt von ihren langjährigen Traditionen und Ritualen.
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