An keinem Weihnachtsfest wegzudenken: Der
Lichterbaum. Er ist der Mittelpunkt des Weihnachtsfests und wird jedes Jahr aufs Neue aufgestellt und liebevoll verziert und geschmückt. Unter ihm kann man Geschenke finden und um ihn herum versammeln sich Freunde und Familie. Für uns ist der Brauch des Lichtbaums ein normaler Brauch, doch woher kommt das Symbol für das Weihnachtsfest eigentlich? Hier erfahren Sie alles zur Bedeutung und Geschichte des Lichterbaums.
Foto: Ramona Heim / Shutterstock.com Ursprung
Die immergrünen Tannen waren schon seit Hunderten von Jahren ein Zeichen für Fruchtbarkeit und Leben. Ausserdem sollten sie vor bösen Geistern schützen und den Frühling einkehren lassen. Schon in den heidnischen Völkern schmückten die Menschen ihre Häuser zur Wintersonnenwende mit Tannenzweigen. Doch auch andere Pflanzen oder Kränze wurden zu Ehren des Lebens und der Fruchtbarkeit geschmückt, wie zum Beispiel im alten Rom.
Demnach soll 336 Jahre nach Christus hier am 25. Dezember zum ersten Mal die Geburt des Heilands gefeiert worden sein.
Weiterentwicklung
Erst gegen Ende des Mittelalters vermischten sich die heidnische mit der christlichen Tradition und die Kirche begann Szenen und Bilder aus der Bibel nachzustellen, um das Volk zu lehren. Für die Geschichte von Adam und Eva brauchte man einen Paradies-Baum, welcher immergrün sein musste. Der
Weihnachtsbaum wurde geboren.
Die ersten Aufzeichnungen eines geschmückten Weihnachtsbaumes stammen aus Freiburg aus dem Jahr 1419. Die Wohnzimmer eroberte die Tanne aber erst nach dem Freiheitskrieg gegen Napoleon Anfang des 19. Jahrhunderts. Er wurde unabhängig der Glaubensrichtung zum Sinnbild des Weihnachtsfests.
Mit zunehmender Beliebtheit entwickelte sich auch die Kultur des Christbaum-Schmückens und der Beleuchtung. Seitdem und spätestens seit dem 19. Jahrhundert verbreiten vor allem christliche Menschen die Tradition des Weihnachtsbaums in die gesamte Welt. Es wurden Fichten- und Tannenwälder angelegt, um die zunehmende Nachfrage abzudecken und der
Lichterbaum wurde zum weihnachtlichen Inventar einer jeden Familie. Nach Nordamerika kam der Brauch des Weihnachtsbaums im Jahre 1832 über einen Harvard-Dozenten aus Deutschland, der seine geliebte immergrüne Tanne in seinem Wohnhaus dort aufgestellte.
Symbolik & Bedeutung
Mit ihren immergrünen Nadeln und Blättern bringen Tannen Hoffnung in den kalten, dunklen Winter und lassen die Vorfreude auf den Frühling aufblühen. Die Langlebigkeit des Lichterbaumes schien unendlich und wurde somit ein Symbol des langen oder ewigen Lebens. Im Christentum ist der satt-grüne
Weihnachtsbaum ein Zeichen der lang erwarteten Geburt Jesus Christus. Die Lichter am Baum sollen dabei das Licht repräsentieren, das zum Weihnachtsfest vom
Himmel zu uns auf die Erde kommt. Das Schmücken des Baumes soll symbolisch für die Geschenke der drei Heiligen Könige stehen. Für die meisten darf der Stern auf dem Weihnachtsbaum nicht fehlen. Er steht für den Stern von Bethlehem, welcher die Weisen aus dem Morgenland zur Krippe des Christkindes führte.
Weitere weihnachtliche Bräuche
Der Adventskranz: Eine Abwandlung des Lichterbaums ist der allen bekannte Adventskranz, der in der Regel aus Zweigen einer Tanne zu einem runden Kranz geflochten wird. In seiner Mitte befinden sich vier Kerzen, die nacheinander an jedem Adventssonntag angezündet werden.
Der Adventskalender: Vor allem beliebt bei den Kindern ist der Adventskalender. Dieser entstand im 19. Jahrhundert und stammt höchstwahrscheinlich aus einer lutherischen Sitte. Genau weiss keiner, wo der Ursprung des Adventskalenders liegt.
Bescherung: Darauf freuen sich alle besonders: die Bescherung. Üblicherweise findet die Bescherung die Geschenkübergabe am Abend des 24. Dezembers statt.
Der Lichterbaum im Wandel der Zeit
Obwohl sich der Brauch des Lichterbaums über Jahrhunderte bewährt hat, wandelte er sich dennoch im Laufe der Zeit. Ganz am Anfang seiner Zeit soll der
Lichterbaum traditionell mit Nüssen und Äpfeln und in gehobeneren Gesellschaften mit Backware und Süssem geschmückt worden sein. Weihnachts- und Glaskugeln lassen sich auf das Jahr 1858 zurückführen, welche mit hoher Wahrscheinlichkeit in einer Glasbläserei in der Stadt Lauscha in Thüringen erfunden wurde.
Seitdem sich das Angebot für Weihnachts- und Lichterbaum Dekoration stark vergrössert hat, scheinen die Schmuck-Variationen endlos. Von Schleifen, Lametta bis ganz alltäglichen Objekten, die zu Glasfiguren verarbeitet werden, kann man seinen Baum heutzutage mit (fast) allem behängen.
Der Lichterbaum gehört an Weihnachten einfach dazu. Er vereint den Glauben an Christus und die Unsterblichkeit des christlichen Glaubens. Er zelebriert Jesus als das "Licht der Welt" und leuchtet jedes Jahr erneut in voller Pracht. Das Schönste am Lichterbaum ist doch aber, dass er jedes Jahr die liebsten und engsten Menschen aufs Neue vereint, zusammenbringt und an die
Liebe erinnert.
© Zukunftsblick Ltd.
Rechtliche Hinweise