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Illuminaten

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Das Wort Illuminati hat lateinische Wurzeln. Das Verb illuminate (erleuchten) nach Merriam Webster taucht im 15. Jahrhundert auf. Aus diesem Grund wurden die Illuminaten als die ersten Christen bezeichnet, die als getauft galten. Es folgten die spanischen Alumprados, Anhänger einer mystischen Bewegung des 16. und 17. Jahrhunderts. Wie erwartet, kümmerte sich die katholische Kirche um ihre unerbittliche Verfolgung und die Inquisition erliess drei Dekrete gegen sie (1568, 1574 und 1623).

Aber die echten Illuminaten, die uns bis heute beschäftigen, sind die Mitglieder des 1776 in Bayern gegründeten Ordens.

Illuminaten Foto: ©  bundit jonwises @ shutterstock
Foto: bundit jonwises / Shutterstock.com

Was sind Illuminaten?

Illuminaten bezeichnet eine reale wie auch fiktive Gesellschaft. Bei Letzterem wird behauptet, dass eine geheime weltweite Organisation die Weltherrschaft an sich reissen möchte. Sie zielten darauf ab, mentale Zwänge des politischen und religiösen Einflusses zu untergraben. Mitglieder wurden angewiesen, andere Gruppen zu infiltrieren oder sich selbst in einflussreiche Positionen zu begeben.

Adam Weishaupt - Gründer der geheimen Gesellschaft

Diese Geheimorganisation wurde am 1. Mai 1776 in Ingolstadt, Bayern, von Adam Weishaupt (1748-1830), damals Universitätsgelehrter für Natur- und Normalrecht, gegründet. Weishaupt war Jude, der katholisch erzogen wurde, sich aber später dem Protestantismus anschloss. Er geriet bald in Konflikt mit katholischen Priestern und Akademikern.

Er war fasziniert von heidnischen Mysterien und Pythagoras. 1774 trat er den Freimaurern bei, fand jedoch bei ihnen nicht das, was er erwartete. So gründete er zusammen mit vier seiner Schüler und Freunden den Orden der Illuminaten. Ihr ursprünglicher Name war "Perfectibilists", die als "alte erleuchtete Propheten von Bayern" bekannt waren. Weishaupts Ziel war es, den Einzelnen und die Welt zu perfektionieren. Er glaubte, dass die Welt vollkommen wäre, wenn es keine Nationen und Religionen mehr gäbe. Er war gegen die Institution der Monarchie und strebte auf lange Sicht für die Abschaffung aller sozialen Strukturen, sogar der Ehe!

Bankiers und Dichter

Bei der Gründungsfeier nahmen nur fünf Mitglieder teil, jeder erhielt einen Namen, der aus der Antike stammte, Weishaupt wählte das Pseudonym Spartacus. Es wurden Normen vereinbart, die das Funktionieren des Ordens regeln sollten, und angehende Adepten konnten nur durch die Zustimmung aller anderen akzeptiert werden. Voraussetzung war, dass sie ein hohes wirtschaftliches und soziales Profil aufwiesen. Im Jahr 1782 gab es bereits 600 Mitglieder, unter Ihnen angesehene Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, wie z. B. Baron Meyer Amschel de Rothschild, der den Orden grosszügig finanzierte.

Weiterhin fand man unter den Anhängern Adelige, Politiker, Ärzte, Rechtsanwälte und auch intellektuelle Schriftstellen, wie z. B. Gottfried Herder oder Johann Wolfgang von Goethe.

Auflösung der Illuminaten

Schliesslich wurde der Geheimbund aufgedeckt und verfolgt. Dokumente, die in den Häusern der Mitglieder wie dem Diplomaten Franx Xavier von Zwack gefunden wurden, bestätigten Träume von der Weltherrschaft. Der Herzog von Bayern, Karl Theodor, verbot 1785 Geheimbünde und führte die Todesstrafe für jeden ein, der sich ihnen anschloss.

Die extreme Unterdrückung durch den Herzog zahlte sich aus. Doch einigen Mitgliedern gelang es, in die Vereinigten Staaten zu fliehen, in denen sie einen neuen Geheimbund schlossen, der als Erbe der bayrischen Illuminaten galt.

Warum lebt die Legende weiter?

Fast unmittelbar nach der Auflösung kamen Verschwörungstheorien über die Gruppe auf.

Der Physiker John Robinson beschuldigte 1797 den Geheimbund, die Freimaurer zu infiltrieren und Abbe Augustin Barruel förderte die Theorie, dass die Geheimgesellschaften hinter der Französischen Revolution stünden. Historiker halten dies für Konspirationismus, wobei diese für die Gläubiger die Macht der Gruppierung demonstrieren.

1798 schrieb Georg Washington einen Brief, indem er die Bedrohung durch die Illuminaten und ihren Wunsch nach Weltherrschaft ansprach, was die wahrscheinliche Existenz bestärkte.

Literarische Trilogie

Mitte der 70 er Jahre feierten die Illuminaten ein markantes Comeback durch die Trilogie von Robert Shea und Robert Anton Wilson. Sie stellten sie mit ironischer Distanz dar, die der Gruppe ein gruseliges wie lächerliches Image verlieh, das bis heute anhält.

So wurden sie von da an Ziel der Populärkultur mit verschiedenen Subkulturen, die Mythen mit anderen Ideen vermischten, die mit dem bayrischen Geheimbund nichts mehr gemeinsam hatten.

Verbreitete Verschwörungstheorien

Aufgrund der Ansichten und Werte der Illuminaten stehen diese oft im Mittelpunkt einiger Verschwörungstheorien, bei denen sie als Puppenspieler fungieren, die das Weltgeschehen kontrollieren und die Regierung die Marionetten seien. Sie beeinflussen grosse Unternehmen, um letztendlich eine "Neue Weltordnung" zu errichten. Es wird gesagt, dass eine Vielzahl historischer Ereignisse von den Illuminaten orchestriert wurden, wie die Französische Revolution und die Ermordung von Präsident John F. Kennedy.

In der gesamten Populärkultur, in Medien wie Romanen, Filmen, Fernsehsendungen und Videospielen wurden die Illuminaten als im Schatten lauernd dargestellt, die die Fäden der Macht ziehen und die Weltherrschaft übernehmen möchten.



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