Die Gedanken kontrollieren, Illusionen schaffen und die Vorstellungskraft in anderen wecken: Die
Geistesmagie ist in der Welt der
Magie eine besondere Form von Zauber. In diesem Beitrag möchten wir etwas näher auf die Geistesmagie eingehen und erklären, was genau dahintersteckt.
Foto: Paul shuang / Shutterstock.com Was genau ist die Geistesmagie?
Bei der
Geistesmagie, auch bekannt als
Mentalismus, handelt es sich um eine magische Kunst, bei der man sich auf die eigene Vorstellungskraft sowie auf den Geist konzentriert. Wer die Geistesmagie perfekt beherrscht, der ist in der Lage, eine
Illusion zu schaffen, bei der es so aussieht, als würde etwas durch starke, übersinnliche und aussergewöhnliche Kräfte geschehen. Bei dieser mentalen Form der Magie verzichten die
Magier, beziehungsweise Mentalisten meist darauf, traditionelle Zaubertricks und andere magische Werkzeuge als Hilfsmittel zu nutzen. Sie verlassen sich in der Regel einzig und allein auf ihre Gedanken und ihren Geist.
Doch wie funktioniert Geistesmagie?
Unser menschliches Gehirn ist in der Lage, Grossartiges zu leisten. Es ist in der Lage, eine Vielzahl an Informationen aufzunehmen und mit unseren Sinnen zu verarbeiten, damit es uns die Welt präsentiert, die wir selbst wahrnehmen. Alles, was wir sehen, hören oder fühlen, nehmen wir zuerst über unser Gehirn wahr. Demnach ist es denkbar leicht, unseren Geist auszutricksen und zu manipulieren.
Denkt man nur mal an die zahlreichen optischen Täuschungen, die beispielsweise in Form von Bildern zu finden sind, bei denen man meist nicht auf den ersten Blick entscheiden kann, was man überhaupt sieht. Hierbei kann die Wahrnehmung bei den Personen unterschiedlich zueinander sein und eine von zwei Personen sieht zum Beispiel etwas völlig anderes als die zweite Person. Selbst Wissenschaftler haben bisher noch keine allgemeine Antwort zu diesem Phänomen. Ebenfalls der sogenannte "Placebo-Effekt" ist ein gutes Beispiel dafür, wie leicht unser Geist auszutricksen ist und er manchmal nur das glaubt, was er sich unterbewusst wünscht ...
Ähnlich ist es auch mit paranormalen Zufällen oder Synchronizitäten, die manche in ihrem subjektiven Alltag erleben. So glauben beispielsweise viele daran, dass, wenn sie häufiger während ihrem Tag
Engelszahlen wie 11:11 oder 22:22 sehen, dahinter magische Botschaften stecken könnten.
Bei der
Geistesmagie geht es nicht nur darum, das Gehirn auszutricksen, sondern auch darum, eine bestimmte
Suggestion zu übermitteln, um möglicherweise unsere Entscheidungen zu beeinflussen.
Mentalismus, beziehungsweise die Geistesmagie hat also auch die Grundlage, uns etwas vorzugaukeln und etwas zu übermitteln, das anders ist, als es scheint.
Die Geschichte der Geistesmagie
Diese besondere Form der Magie, man nennt sie ebenfalls "suggestive Magie" ist auf viele Tausende von Jahren zurückzuverfolgen. Es gibt zahlreiche
Seher,
Orakel oder andere Praktizierende mit übernatürlichen Kräften, die die
Geistesmagie bereits lange vor unserer Zeit durchgeführt haben und teilweise auch in der griechischen Literatur Erwähnung finden. Ein Beispiel der Geistesmagier ist Girolamo Scotto, der im Jahre 1572 erstmals die Taschenspielermagie präsentierte.
Im Laufe der Zeit und in eher jüngeren Epochen hat die Geistesmagie, beziehungsweise der
Mentalismus sich dann in vielen verschiedenen Formen weiterentwickelt. Dazu zählen unter anderem die
Telepathie,
Gedankenlesen sowie das
Hellsehen. Wurden die spirituellen Praktiken zu Unterhaltungszwecken angewendet, steckte dahinter meist zunächst das Ziel der Täuschung der Gedanken. Wobei natürlich auch wie heute zahlreiche Seher und andere
Magier ihre Gaben mit Leidenschaft und einer anderen Intention ausführen.
Auch bereits im Mittelalter war es jedoch üblich, dass Zauber und Magie genutzt wurden, um die Menschen zu unterhalten. Dabei kam ebenfalls schon die Kraft der Suggestion und Irreführung zum Einsatz sowie die Fähigkeit, die Körpersprache von anderen Menschen lesen zu können.
Das wohl spannendste an der Geistesmagie ist, dass sie im Prinzip mit etwas Übung und Geduld jeder lernen kann. Daraus kann zudem mit etwas Feingefühl und Willen über die Zeit ein automatisierter Prozess entwickelt werden, sodass man die mentale Magie im Prinzip immer und überall anwenden kann.
Ein Beispiel dieser Form der mentalen Magie erklärte bereits der Regisseur Orson Welles (1915-1985). Er nannte das Beispiel der Geistesmagie anhand von Hotelangstellten, die aufgrund ihrer Erfahrung meist in der Lage seien, den finanziellen Status eines Hotelgastes nur anhand seiner/ihrer Kleidung festzustellen. Was diese wiederum dazu nutzen, bei der Auswahl und Zuordnung des Hotelzimmers eine passende Wahl zu treffen. Seiner Meinung nach, und womöglich lässt sich dies auch in anderen Berufsfeldern erkennen, genügte zunächst ein Blick auf das Outfit des Hotelgastes, wonach er beurteilt wurde bezogen auf sein geschätztes Einkommen. Irgendwann seien die Mitarbeiter des Hotels dann so trainiert in ihrer geistigen Beurteilung, dass daraus ein automatisierter und nicht mehr wahrzunehmender Prozess wird. Ohne grossartig darüber nachzudenken, sind sie in der Lage, ein erstes Urteil über eine Person zu fällen und womöglich haben sie damit auch in der Regel recht.
Für Mentalisten ist also die Geistesmagie, wenn nicht schon per Geburt als Gabe erhalten, ein automatisierter und erlernter Prozess.
Es gibt zahlreiche Beispiele für Magier, die diese Form der mentalen und geistigen Magie beherrschen. Ein weiteres Beispiel ist Uri Gellar, der mit seiner reinen
Gedankenkraft (vermeintlich) einen Löffel verbiegen kann und damit Tausende von Menschen fasziniert und zugleich ratlos dastehen lässt. Einfach, weil sie es sich nicht erklären können.
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