Wer erinnert sich nicht an seine Kindheits-/ Jugendschwärmereien für Klassenkameraden einer höheren Stufe, Lehrer, Sänger oder Schauspieler. Sie haben unser Leben ein Stück weit begleitet. Vielleicht sogar geprägt. Wie haben sie verehrt. Wir waren verliebt. Doch in den meisten Fällen war es das auch schon. Eine Schwärmerei, die irgendwann vorüberging. Für eine Person, die letztendlich unerreichbar geblieben ist.
Doch tatsächlich gibt es Menschen, die das Phänomen
unerreichbare Liebe auch im Erwachsenenalter noch ereilt. Dabei geht es dann nicht mehr um bekannte und berühmte Personen.
Sondern einfach um Menschen, die unerreichbar sind.
Weil sie keine
Beziehung (mit uns) wollen.
Oder weil sie bereits einen Partner haben.
Weil der Altersunterschied zu gross ist.
Oder weil wir selbst vielleicht schon gebunden sind.
Aber wir sind verliebt, aussichtslos verliebt.
Grundsätzlich kann das jedem von uns irgendwann einmal passieren. Auch, wenn wir schon älter sind. Männern wie Frauen. Und prinzipiell ist es auch nicht schlimm.
Doch was, wenn es uns öfter vorkommt? Was bringt uns dazu, dass wir uns in
unerreichbare Partner verlieben?
Viele Menschen sprechen gerne von Pech oder
Schicksal, wenn sie sich aussichtslos verliebt haben.
Doch ist es das wirklich?
Oder steckt doch etwas anderes dahinter, wenn es um unerreichbare Liebe geht?
Foto: fizkes / Shutterstock.com Warum fühlen wir uns zu Menschen hingezogen, die wir nicht haben können?
Einige Frauen lieben das Gefühl, solch einen einsamen Wolf zu erobern. Es ist der Kick der Eroberung. Echte Gefühle werden nicht entwickelt. Denn diese Männer lieben ihre Freiheit und Routine ist ihnen ein Graus. Sie verlieben sich durchaus, lassen sich manchmal auch auf Sex ein, bleiben aber trotzdem für eine langfristige
Beziehung unerreichbar. Obliegt diesem Erleben des Kicks eine Art
Besessenheit, wird sich unbewusst auf
unerreichbare Partner konzentriert.
Andere Frauen sehen es als Herausforderung, unerreichbare Männer zu begehren. Ihnen zu zeigen, dass sie nicht alleine durchs Leben gehen müssen und sich doch auf eine Beziehung einlassen können. Damit sie nicht als ewiger Single enden. Sich als Familienmensch erkennen. Wieder andere möchten den Mann aus einer vermeintlich falschen Beziehung retten. Sie leben in der Hoffnung, den Partner von sich und vom wir zu überzeugen, indem sie sich leidenschaftlich ins Zeug legen. Doch es ist und bleibt eine
unerreichbare Liebe.
Und dann gibt es auch noch Geisterliebe und passive Beziehungsverweigerer.
Hört sich abgefahren an? Ist es aber gar nicht.
Tatsächlich gibt es Männer wie Frauen, die sich zwar Liebe, Nähe und Bindung wünschen, gleichzeitig aber vor einer Beziehung zurückschrecken. Sie verlieben sich und geniessen auch dieses Gefühl, aber aufgrund ihrer Auswahl wissen sie auch, dass eine Beziehung mit allem, was dazu gehört, nicht passieren wird. Tatsächlich leben sie in ihrer
Fantasie ihre Traumbeziehung. Frei von Konflikten, Streit und Alltagsproblemen. Mit einem Geist beziehungsweise Phantom. In der Psychologie werden solche Menschen auch als passive Beziehungsverweigerer bezeichnet. Da sie ja nicht der aktive Part sind, der eine feste Bindung ablehnt. Auch das ist eine Art, wie unerreichbare Liebe aussehen kann.
Warum ist das so?
Mangelndes Selbstwertgefühl, schlechte Erfahrungen, Beziehungsverweigerung oder übertriebene Hilfsbereitschaft sind nur einige der Ursachen, warum Frauen aber auch Männer sich
aussichtslos verlieben. Und so ist es nicht immer einfach für Betroffene ein System oder Muster zu erkennen. Das eine, jede
unerreichbare Liebe auf irgendeine Art und Weise das Beuteschema symbolisiert. Auch Gedanken an Pech oder vielleicht Schicksal wirken nicht gerade förderlich. Wer sich immer wieder an
unerreichbare Partner klammert, tut sich schwer damit, das eigene Verhalten zu reflektieren.
Obgleich der unterschiedlichen Hintergründe, haben diese Menschen doch alle etwas gemeinsam - sie verlieren sich immer wieder selbst. Weil sie eine unerreichbare Liebe am Leben erhalten wollen oder sich immer wieder in eine neue stürzen. Dabei verschwenden sie nicht nur wertvolle Zeit, sondern lassen sich auch die Chance entgehen, die Menschen kennenzulernen, die wirklich zu ihnen passen. Sie sind zwar verliebt, aber über längere Zeit werden die meisten sich eher schlechter statt besser fühlen. Denn eine unerreichbare Liebe kann durchaus schmerzhaft sein.
Für eine Veränderung ist es nie zu spät
Dazu muss die Scheinwelt verlassen werden. Damit der Schleier gelüftet werden kann. Denn nur dann lässt sich erkennen und ansehen, verstehen und verändern. Um in der
Zukunft eine andere Entscheidung zu treffen.
Was für einen Aussenstehenden eine nur zu logische Schlussfolgerung zu sein scheint, ist für Betroffene durchaus eine Hürde.
An Selbstwertgefühl und Selbstakzeptanz arbeiten?
Das eigene Verhalten regulieren?
Prägungen aus der
Vergangenheit ablegen?
Neues ausprobieren?
Und nicht mehr
aussichtslos verlieben?
Häufig leichter gesagt als getan.
Doch mit Freunden oder auch Profis an der Seite, lassen sich die Hürden bezwingen.
Stück für Stück zurück in die innere Freiheit.
Das Interesse an Menschen, die leichter erreichbar sind, zulassen und ausleben.
Vielleicht werden einige nur zu guten Freunden. Aber die Chancen stehen gut, dass sich eine Liebe entwickelt, die nicht unerreichbar ist, sondern sich auch verwirklichen lässt. Und in eine erfüllte
Beziehung führt, mit allem, was dazu gehört.
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